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Bennet Pimpinella bringt seine filmische Kunst in das Projekt What’s in a Lamp? ein. Durch seine charakteristische Technik, direkt auf Film zu kratzen, verwandelt er die Foscarini-Lampen in Symbole für Emotionen und Erinnerungen und schafft intime Szenen, die mit einer surrealen, grungigen Atmosphäre durchzogen sind.

Entdecken Sie “What’s in a lamp?”

Erforschung und Experimentation prägen die künstlerische Reise von Bennet Pimpinella. Geboren 1977 und in Film an der Akademie von L’Aquila ausgebildet, hat Pimpinella seine Karriere damit verbracht, Analoges und Digitales zu vereinen und kontinuierlich das Verhältnis zwischen Licht und Bild neu zu definieren. Seine visuelle Sprache ist unverwechselbar: eine Mischung aus Experimentierfreude, Handwerkskunst und einer intimen Verbindung zu dem Medium Film selbst. Seine charakteristische Technik—das direkte Kratzen auf Film—fängt seinen kreativen Prozess ein und reflektiert dessen Intensität und die Emotionen, die er vermittelt. Dieser instinctive, unmittelbare, rohe Strich auf dem Celluloid steht als Zeugnis für die Intensität des Moments. Seine Werke besitzen eine grungige, rohe Ästhetik, die von Emotionen durchdrungen ist und den Betrachter in eine Welt hineinzieht, in der die persönlichen Gefühle des Künstlers spürbar sind.

In seinem Beitrag zur What’s in a Lamp?-Reihe von Foscarini verwandelt Pimpinella Licht in den Hauptprotagonisten seiner filmischen Erzählungen durch seine unverwechselbare Technik.

„Jeder der sechs Filme, die für Foscarini entstanden sind, ist einzigartig, aber sie teilen alle eine intime und emotionale Stimmung. Foscarini-Lampen werden zu Symbolen für Gefühle und Erinnerungen, Teil einer leisen, aber tiefen Geschichte. Ich wollte die Materialität des rauen, zerkratzten Films mit etwas Surrealem kombinieren und einen Dialog zwischen Licht und Schatten schaffen, der stille, kraftvolle Geschichten erzählt.“

Bennet Pimpinella
/ Künstler und Regisseur

Der Soundtrack—geschaffen von Komponist Carmine Calia—begleitet die Bilder nicht nur; er vertieft und verstärkt deren Bedeutung. Zusammen bieten das Zusammenspiel von Licht, Form und Musik in Pimpinellas Werk eine neue emotionale Dimension, die eine intensive Verbindung zum Publikum herstellt.

Erforschen Sie die gesamte Zusammenarbeit mit Bennet Pimpinella und entdecken Sie die komplette Reihe auf Instagram @foscarinilamps, wo internationale Künstler eingeladen sind, das Thema Licht durch die Lampen von Foscarini im Rahmen des Projekts What’s in a Lamp? zu interpretieren.

Erzähl uns ein wenig über dich: Wusstest du immer, dass du Künstler werden wolltest? Wie begann deine Reise in die Welt des Films und der künstlerischen Experimentation?

Ich hätte mir nie vorstellen können, als Künstler meinen Lebensunterhalt zu verdienen, obwohl ich in einer Umgebung aufgewachsen bin, die von Kunst geprägt war. Mein Vater war Maler und Bildhauer, und meine Mutter war Porträtkünstlerin. Sie haben immer meine Liebe zum Zeichnen und Malen gefördert, aber für mich war es etwas Persönliches, ein Teil des täglichen Lebens, ohne jemals daran zu denken, dass es zu meiner Karriere werden könnte.
Nachdem ich als Vermesser studiert hatte, was sich für meine Interessen einschränkend anfühlte, beschloss ich, mich an der Internationalen Akademie für Bildkunst und Wissenschaften einzuschreiben. Es war ein radikaler Wechsel—plötzlich war ich in der Welt des Films eingetaucht und entdeckte eine neue Ausdrucksform, die meine Sicht auf Kunst völlig veränderte. Es war nicht mehr statisch, sondern lebendig und beweglich.
Ich hatte das Glück, großartige Mentoren wie Vittorio Storaro zu treffen, die eine Schlüsselrolle in meiner Entwicklung spielten. Nach meinem Abschluss hatte ich die Ehre, zehn Jahre lang in seinem Team zu arbeiten, eine zutiefst prägende Erfahrung. Meine Rolle war die eines Kamerassistenten, verantwortlich für das Laden und Entladen von 35-mm-Film in die Kameras. Dort lernte ich, mit dem Film umzugehen und ihn zu pflegen. Während dieser Zeit legte ich die Grundlagen für mein Verständnis sowohl der technischen als auch der ästhetischen Aspekte des Filmemachens. Diese Jahre lehrten mich Disziplin, Technik und vor allem eine tiefe Wertschätzung für die Suche nach Schönheit in Bildern. Diese Lektionen trage ich bis heute mit mir und bin Maestro Storaro und dem gesamten Team dankbar, dass sie eine Leidenschaft geweckt haben, die mich jeden Tag weiterhin leitet.

 

Was motiviert dich zur Kreativität, und woher kommt deine Inspiration? Ist sie von Neugier, einer Sinnsuche oder reiner visueller Ausdruckskraft geprägt?

Kreativität ist meine Art, mich auszudrücken, so wie andere vielleicht schreiben, Musik machen oder singen. Für mich ist es etwas Natürliches, fast Instinktives—es ist etwas, das ich tun muss, eine Art, mit meinen Gefühlen umzugehen. Meine Technik und meine Arbeit helfen mir zu verstehen und auszudrücken, was ich durchlebe.
Mein Ansatz ist grundsätzlich experimentell: Ich beginne mit einer Geste, mit einem Strich, immer auf der Suche nach etwas Neuem, gleichzeitig jedoch nach etwas Erkennbarem. Meine Inspiration kommt nicht aus einer einzigen Quelle; ich schöpfe aus allem um mich herum, aus allem, was meine Sinne berührt. Es könnte das Blau des Meeres, ein grauer Tag, eine Nachricht, der Verlust eines geliebten Menschen oder eine Melodie sein, die mich fesselt. Jede Erfahrung, jede Emotion verwandelt sich in einen Strich, eine Form. Ich könnte endlos weitermachen, denn alles, was mich bewegt, hat das Potenzial, Teil meines kreativen Prozesses zu werden.

 

Dein Kino ist überraschend und einzigartig. Wie würdest du deinen Stil beschreiben, und wie hast du diese unverwechselbare Ästhetik entwickelt?

Während ich an der Akademie war, erkundete ich verschiedene Formen des filmischen Erzählens, bis ich meine erste Stop-Motion-Animation schuf. Dieses Projekt weckte etwas in mir und führte mich dazu, tief in die Welt der Animation einzutauchen. Ich kaufte Bücher, studierte Techniken und experimentierte mit innovativen Methoden—von Alexandre Alexeïeffs Pin-Screen über hinterleuchtetes Glas bis hin zu Oskar Fischingers Bewegungsgemälde und Jan Švankmajer’s Stop-Motion. Jede neue Entdeckung beflügelte meine Neugier.
Der Wendepunkt kam, als ich das direkte Kino von Stan Brakhage entdeckte, das ohne Kamera auskam. Von diesem Moment an begann ich mit Super 8-Film zu experimentieren, zu kratzen, zu kolorieren und direkt am Film zu arbeiten. Der magischste Teil für mich war die Projektion: mit einem Heimprojektor, dem mechanischen Geräusch des Motors, der den Film zieht, dem Geruch der Riemen und dem Anblick des Staubs, der im Licht der Lampe tanzt… Es war eine Erfahrung, die meine Seele fesselte. Ich erinnere mich noch genau an das erste Mal, als ich eines meiner Werke projizierte; ich wusste sofort, dass diese Technik meine Sprache werden würde.
Jetzt, nach 25 Jahren, empfinde ich bei jedem Mal, wenn das Licht angeht und das Bild lebendig wird, noch immer diese Aufregung und Wunder. Mein Stil ist in dieser Mischung aus Experimentierfreude, Handwerkskunst und einer tiefen Verbindung zum physischen Medium des Films verwurzelt, die die Grundlage für alles bildet, was ich kreiere.

Du hast ein Gleichgewicht zwischen analog und digital gefunden, aber deine Arbeit beginnt immer mit Film. Welchen Prozess folgst du, um deine Videos zu erstellen? Wir sind sehr neugierig auf deine Techniken, die Werkzeuge, die du verwendest, und deine Arbeitsweise.

Jedes Projekt beginnt mit einer grundlegenden Entscheidung: dem Medium. Ich entscheide, ob ich neues Filmmaterial drehen soll, und einmal entwickelt, erstelle ich einen Positivfilm, um ihn zu kratzen und zu manipulieren, oder ob ich mit gefundenem Filmmaterial arbeiten möchte, indem ich bestehende Filme verändere. Die Wahl des Films ist entscheidend und hängt von der Art der Arbeit ab, die ich mache. Es gibt viele Variablen zu berücksichtigen: das Format, die Perforationen, ob der Film bereits belichtet oder noch unbelichtet ist. Auch die Marke und das Alter der Emulsion sind wichtig, da sie den Typ des Kratzens beeinflussen — hinsichtlich Farbe, Tiefe und Linie. Jedes Detail spielt eine Rolle bei der Schaffung des Endergebnisses. Sobald der Film ausgewählt ist, beginnt die eigentliche Arbeit, die immense Geduld und Hingabe erfordert. Es ist ein Prozess, der dich zwingt, dich zu isolieren, als ob die Zeit stillsteht. Für nur eine Minute Animation kann es Wochen dauern, um sie zu erstellen. Sorgfalt ist unerlässlich. In meinen Arbeiten verwende ich ein breites Spektrum an Techniken, und jeder Strich hat sein spezifisches Werkzeug. Zum Kratzen des Films beispielsweise benutze ich Ahlen, Nadeln, Dentalsets, elektrische Schleifer und Dremel-Werkzeuge. Aber es geht nicht nur ums Kratzen; ich schneide, klebe und färbe mit allen Arten von Materialien. Die Farben reichen von Glaspigmenten bis hin zu wasserbasierten Tinten und permanenten Farben. Mein Ziel ist es immer, das Beste aus dem, was der Markt bietet, zu machen, während ich die Kreativität in den Mittelpunkt des Prozesses stelle. Ein zentrales Element meiner Arbeit ist die umfangreiche Sammlung von Transfers, die ich in den letzten zwanzig Jahren zusammengetragen habe. Ich besitze jede Art und Marke, die es gibt, was mir endlose kreative Möglichkeiten eröffnet, wenn ich mit Film arbeite. Jedes Detail meiner Arbeit entsteht aus einer Kombination von Technik, Experimentierung und dem Wunsch, ständig die Grenzen des Mediums herauszufordern.

 

Wie kam es zu deiner Zusammenarbeit mit Foscarini, und was hat dich bei dieser Arbeit motiviert?

Als Foscarini mich ansprach, um zusammenzuarbeiten, zögerte ich nicht einen Moment. Ich erinnere mich lebhaft an die Aufregung, die ich fühlte, als ich sofort ja sagte. Von einer Marke ausgewählt zu werden, die ich bewundere, und gleichzeitig vollständige kreative Freiheit zu haben, war ein großer Motivator für mich. Es fühlte sich an wie eine Gelegenheit, neue Ideen zu erkunden und etwas zu schaffen, das mit ihrer Welt resoniert, aber auch meinen persönlichen Stempel trägt. Immer wenn ich die Freiheit habe, mich auszudrücken, verspüre ich den Drang, meine Grenzen zu überschreiten, zu experimentieren und visuelle Lösungen zu finden, die überraschend und in der Lage sind, Emotionen zu vermitteln. Mein Ziel war es, eine Atmosphäre zu schaffen, die das Wesen von Foscarini widerspiegelt, während ich gleichzeitig ein einzigartiges und unerwartetes Element hinzufüge, das sowohl mit mir als auch mit dem Publikum resoniert. Die Herausforderung, meine Vision mit ihrer zu verbinden, wurde zum entscheidenden Motiv für dieses Projekt.

 

Im What’s in a Lamp?-Projekt von Foscarini hast du Filmfragmente durch Kratzen der Oberfläche, das Hinzufügen von Farben und die Integration von Foscarini-Lampen in surrealen, grunge-inspirierten Szenen verwandelt. Könntest du die Inspiration und die Bedeutung, die dich bei der Erstellung dieser Reihe geleitet haben, teilen?

Für das What’s in a Lamp?-Projekt wollte ich eine tiefe Verbindung zwischen Licht und Leben schaffen. Ich begann den Prozess mit einem einfachen, aber symbolischen Akt: Ich schaltete alle Lichter in meinem Zuhause aus. Dann schaltete ich sie nacheinander wieder ein und suchte nach der perfekten Atmosphäre, die meine Kreativität inspirieren sollte. Licht wurde mein Führer und führte zur Entwicklung von sechs Minifilmen. Jeder Film ist einzigartig, geprägt von einer eigenen Farbe und Technik, doch sie teilen alle eine intime und emotionale Atmosphäre. Mein Ziel war es, eine universelle Geschichte zu erzählen, in der Licht seine physische Form transzendiert und zum Hauptcharakter wird, der unser Leben widerspiegelt. Die Foscarini-Lampen wurden zu einem integralen Bestandteil dieser Erzählung, symbolisierten Emotionen, Erinnerungen und Momente aus unseren Erfahrungen. Ich wollte die greifbare Qualität des zerkratzten und gefärbten Films mit surrealen Elementen verbinden und einen Dialog zwischen Licht und Schatten schaffen, der stille, aber kraftvolle Geschichten erzählt.

 

Gibt es einen bestimmten Film aus der Reihe, den du bevorzugst oder aus bestimmten Gründen besonders schätzt?

Ich habe keinen absoluten Lieblingsfilm, aber es gibt eine Szene, die ich besonders schätze: die Eröffnungsszene von Spokes. In diesem Moment wird all die Intimität und Wärme, die eine Umarmung vermittelt, lebendig. Das sanfte orangefarbene Licht der Spokes-Lampe füllt sanft den Raum und umhüllt die Charaktere mit einem Schein, der über bloße Beleuchtung hinausgeht; es wird zu einer Quelle der Emotion. Es fühlt sich an, als würde dieses Licht sie nähren und sie vor der umgebenden Dunkelheit schützen. Diese Szene spricht von Verbindung und Schutz, verkörpert die menschliche Wärme, die über Worte hinausgeht, was sie für mich so besonders macht.

 

Die Kratzer im Film drücken all die Leidenschaft und Intensität aus, mit der du deine Kunst erlebst. Wie spiegelt sich deine Individualität in deinen Arbeiten wider? Hast du ein Ritual, wenn du deine Stücke schaffst?

Die Kratzer im Film sind mein Markenzeichen — ein Abdruck, der den gesamten kreativen Prozess festhält, mit seinen Intensitäten, Unvollkommenheiten und dem kraftvollen, instinktiven Strich, der durch den direkten Kontakt mit Zelluloid entsteht. Jeder Kratzer und Strich spiegelt einen bestimmten Moment in meinem Leben und meinen emotionalen Zustand zu dieser Zeit wider. Es fühlt sich an, als würde der Film ein Stück von mir und meinen Erfahrungen festhalten. Ich folge beim Schaffen keinem strengen Ritual, aber ich verlasse mich stark auf Instinkt und den Fluss des Moments. Ich habe einige kleine Gewohnheiten, die mir helfen, in die richtige Stimmung zu kommen. Ich suche nach Einsamkeit, höre inspirierende Musik und tauche in eine bestimmte Art von Licht ein, die die ideale Atmosphäre für die Reise schafft, die ich antreten möchte. Jede Schöpfung ist eine innere Reise, und diese Gewohnheiten helfen mir, eine Verbindung zu den Emotionen herzustellen, die ich in meiner Arbeit ausdrücken möchte.

 

Welche Rolle spielt Licht in deiner Kunst?

Licht ist das Herzstück meiner Arbeit; ohne es bliebe alles unsichtbar. Es ist das Licht, das den Leben einhaucht und die Striche auf dem Film sichtbar macht, die Formen, Farben, Bewegungen und Emotionen offenbart. Licht enthüllt, was im Material verborgen liegt, verwandelt es in Bilder und schließlich in Erzählungen. Es ist ein essentielles Element, eine Brücke zwischen meinem kreativen Ausdruck und der Interpretation des Zuschauers. Es ist das Licht, das das Kunstwerk zum Leben erweckt und das offenbart, was sonst im Film verborgen bliebe.

 

Und Musik? Welche Bedeutung und Rolle spielt sie insbesondere in der What’s in a Lamp?-Reihe?

In der What’s in a Lamp?-Reihe habe ich den Komponisten Carmine Calia eingeladen, mich auf dieser kreativen Reise zu begleiten. Er hat einen unvergesslichen Soundtrack geschaffen, der innerhalb der Erzählung zu einem eigenen Charakter wird. Seine Musik begleitet die visuellen Elemente nicht nur; sie beeinflusst sie tiefgreifend, prägt den Rhythmus der Geschichte und fügt Schichten symbolischer Bedeutung hinzu. Dieses Zusammenspiel erlaubt es dem Licht und den Formen auf dem Bildschirm, eine tiefere emotionale Resonanz zu gewinnen. Musik wird somit zu einem integralen Bestandteil, der in der Lage ist, eine kraftvolle Verbindung zum Zuschauer herzustellen und die Gefühle und Themen zu verstärken, die ich ausdrücken möchte.

 

Hast du Künstler, Meister oder bedeutende Einflüsse, die deine künstlerische Vision geprägt haben?

Ich glaube, mein größter Einfluss kommt von meinem Vater. Schon in jungen Jahren wuchs ich auf, während ich ihn beim Malen beobachtete, und jedes Mal, wenn er über seine Kunst sprach, leuchteten seine Augen. Das erfüllte mich mit Freude und erfüllte mich mit einer tiefen Liebe zur Kreativität. Als Erwachsener hatte ich das Glück, mit dem Meister des italienischen Kinos, Vittorio Storaro, zu arbeiten. Ihn bei der Arbeit zu sehen, war eine der außergewöhnlichsten Erfahrungen meines Lebens. Von ihm lernte ich, die Schönheit im Bild zu suchen, eine Lektion, die meine künstlerische Reise tief geprägt hat.

 

Wie pflegst du deine Kreativität?

Ich pflege meine Kreativität durch eine kontinuierliche Reise des Experimentierens, oft lebend als Einsiedler in meinem Zuhause, als wäre es mein Bau. Ständig etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen, treibt mich an, etwas anderes zu suchen, während ich dennoch versuche, einen unverwechselbaren und unverwechselbaren Strich beizubehalten. Dieser Drang nach Evolution und ständiger Erkundung ist die treibende Kraft, die mich motiviert, meine Arbeit zu pflegen.

 

Wie würdest du Kreativität definieren? Was bedeutet es für dich, kreativ zu sein?

Für mich ist Kreativität Freiheit. Es ist ein kontinuierlicher Fluss, der es mir ermöglicht, die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und mich auf einzigartige Weise auszudrücken, immer bestrebt, über meine Grenzen hinauszugehen.

Erforschen Sie die gesamte Zusammenarbeit mit Bennet Pimpinella und entdecken Sie die komplette Reihe auf Instagram @foscarinilamps, wo internationale Künstler eingeladen sind, das Thema Licht durch die Lampen von Foscarini im Rahmen des Projekts What’s in a Lamp? zu interpretieren.

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Anlässlich der Mailänder Designwoche 2024 präsentiert eine Videoinstallation von Francesco Meneghini die neue Version SPOKES AMBIENT der von Garcia/Cumini entworfenen Lampe.

Ein beeindruckender, den Blick einfangender Tunnel, eine Choreografie aus Video, Musik und Licht hebt die innovative Eigenschaft von Spokes Ambient im Vergleich zum Originalprojekt hervor: die persönliche Steuerung des Lichteffekts. Dank der beiden unabhängigen und dimmbaren LED-Quellen von Spokes Ambient ist es nun möglich, die Beleuchtung je nach den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben zu modulieren: Die nach oben gerichtete Quelle beleuchtet die Umgebung mit reflektiertem Licht, die nach unten gerichtete beleuchtet die Arbeitsfläche. Leichte Volumina, die das Licht einfangen und ein Kaleidoskop aus Licht und Schatten projizieren.

“Wir betrachten einen Strom von Landschaften, die das Gewöhnliche herausfordern, eine Abfolge von Wüstenszenarien, rhythmisiert durch die langsame Woge von aufsteigenden Horizonten, die fast zu atmen scheinen. An der Kreuzung dieser sich durchdringenden Bilder reist der Besucher und lauscht dem Puls eines unerforschten Kosmos. Dies ist ein Licht, das verwandelt, erzählt, das einlädt, sich in einer stillen Erweiterung zu verlieren. Foscarini beleuchtet mit dieser Installation nicht nur, sondern spielt auch eine visuelle Melodie für die Augen.”

FRANCESCO MENEGHINI
/ Regisseur

Hypnotische Animationen, an der Grenze zwischen Realität und Phantasie: Das ist die stilistische Handschrift von Oscar Pettersson, 3D Motion Artist aus Stockholm, der am Projekt „What‘s in a lamp?“ mit einer Serie unveröffentlichter, fesselnder Endlosschleifen teilnimmt.

Oscar Pettersson hat sich von den Geschichten inspirieren lassen, die zur Konzeption und Kreation einiger der beliebtesten Modelle der Kollektion geführt haben, und hat die Lampen zum Leben erweckt, indem er ihr Design in faszinierenden Videos in Endlosschleifen erzählt.

Und so wird das leuchtende Herz der Lampe Satellight von Eugeni Quitllet zu einem schwebenden Lichtfragment, das auf der Suche nach Freiheit ist. Le Soleil von Garcia Jimenez dreht sich um sich selbst und balanciert auf magische Weise eine Metallkugel auf dem Rand eines seiner unverwechselbaren unregelmäßigen Bänder. In einem anderen Video interagiert Giulio Iachettis Magneto mit der charakteristischen magnetischen Kugel, fast wie ein Schlangenbeschwörer, der seine Kobra hypnotisiert, während eine Gruppe von Twiggy-Lampen von Marc Sadler in einer anmutigen Choreografie tanzt, die die Flexibilität ihres Stiels hervorhebt. Das rhythmische Schaukeln eines Pendels in den Aplomb-Pendelleuchten von Lucidi und Pevere verzaubert und beruhigt, während eine Reihe von Lichtkugeln wie Moleküle durch den Raum fliegen und durch ihre Kollision zur organischen, unregelmäßigen Form von Gregg verschmelzen (Design: L+R Palomba).

Willst du mehr über die Kreativität dieses talentierten Künstlers erfahren? Dann lies unbedingt unser Exklusiv-Interview.

Erzähl uns über deine Karriere als Künstler: Wie bist du zur digitalen Kunst gekommen und was motiviert dich zu deiner Arbeit?

Ich habe an einer Schule namens Hyper Island studiert, als mir klar wurde, dass Animation der Bereich ist, in dem ich mich perfektionieren möchte. Ich habe mit 2D-Animation begonnen, mich dann aber mehr und mehr in Richtung 3D orientiert und bin jetzt seit 7 Jahren 3D-Animator. Das Gefühl, das man hat, wenn man an etwas arbeitet und merkt, dass etwas Gutes dabei herauskommt, ist unbezahlbar. Es ist dieses Gefühl, das mich motiviert, so lange zu schaffen, bis ich schließlich etwas Gutes geschaffen habe. Kurz gesagt: Etwas Schönes zu schaffen, gibt mir ein gutes Gefühl.

 

Deine Loop-Animationen sind zugleich zart und hypnotisch. Wie sieht der kreative Prozess hinter deinen Kunstwerken aus?

Mein Prozess ist iterativ. Ich erstelle mehrere schnelle 3D-Animationen, die verschiedene Konzepte und Ideen darstellen. Dann wähle ich ein paar aus und bearbeite sie weiter, bis etwas Interessantes entsteht.
In der Regel kann man ein “visuelles Problem” identifizieren, dem eine “visuelle Lösung” entsprechen muss. Wenn es gelingt, das Problem zu erkennen, kann man eine Lösung schaffen… eine Lösung, die schön anzusehen ist! Es gibt ein visuelles Problem und eine visuelle Lösung. Wenn es mir gelingt, ein Problem zu finden, kann ich eine Lösung schaffen – eine Lösung, die schön anzuschauen ist. Ich glaube, dass hinter jedem Problem immer ein interessantes Konzept steckt, das es zu entdecken gilt.

 

Wie hast du deinen unverwechselbaren Stil entwickelt, bei dem du diese surrealen Situationen, die die Grenzen des physikalisch Möglichen überschreiten, darstellst?

Mein Stil ergibt sich aus dem, was ich gerne mache. Und jedes Werk, das ich schaffe, hilft mir mehr und mehr, die Richtung zu verstehen, in der ich weiter arbeiten möchte. Perfektes Timing gibt es in der realen Welt nur selten, also erschaffe ich es für meine Betrachter, damit sie Perfektion schätzen und genießen können, immer und immer wieder, unendlich oft.

 

Sprechen wir über deine Inspirationsquellen: Deine Arbeit erfordert einen kreativen Ansatz und die Fähigkeit, die Realität aus einer anderen und originellen Perspektive zu betrachten. Wie machst du das?

Ich lasse mich stark von Technik und Mechanik inspirieren. Dann kombiniere ich diese Komplexität mit Einfachheit und versuche, Widersprüche darzustellen, ich weiß nicht, einen Kaktus umarmen, Metall weich oder Federn schwer machen. Während des gesamten Prozesses bin ich immer offen dafür, zurückzugehen, zu wiederholen und den Prozess auf jede erdenkliche Weise und zu jeder Zeit zu verändern. Dieser Modus führt in der Regel dazu, neue, andere, kreative Perspektiven zu finden.

 

Was hat dich bei dem Projekt „What’s in a lamp?“ mit Foscarini inspiriert?

Das Design der Produkte ist erstaunlich, ich musste nur eine interessante Art und Weise finden, ihre Geschichten und besonderen Merkmale durch Animation darzustellen. Ein gutes Design ist für einen Animator immer eine Quelle der Inspiration.

 

Was ist deine Lieblingsanimation in der Serie und warum?

Von der Animation her mag ich Magneto und von der Ästhetik her würde ich das rote Video mit Twiggy wählen.

 

Was bedeutet Kreativität für dich?

Kreativität? Kreativität bedeutet, interessante Lösungen für interessante Probleme zu finden.

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Ironisch und spielerisch, fähig, dort hinzusehen, wo andere nicht hinsehen: Wir stellen Noma Bar vor, den Protagonisten des zweiten Kapitels im Projekt „What’s in a lamp?“. Bei seinen Illustrationen ließ er sich von den ikonischsten Lampen von Foscarini inspirieren und machte sie zu Protagonisten minimalistischer Bilder, die durch eine geschickte Nutzung des negativen Raums Geschichten und Emotionen verbergen, die sich bei genauerer Betrachtung der Details offenbaren.

Noma Bar ist zweifelsohne einer der innovativsten Illustratoren der internationalen Gegenwartsszene. Der in Israel geborene Künstler lebt und arbeitet in London und ist international für seinen originellen Stil bekannt, der sich an der Schnittstelle zwischen Illustration, Kunst und Grafikdesign bewegt. Wenige Farben, einfache Linien und ein perfektes formales Gleichgewicht erzählen die Geschichten, die sich in den Details verbergen. Bei der Betrachtung seiner Werke fällt immer wieder eine ungewöhnliche kreative Wendung auf: Der Geist wird dazu gebracht, sekundäre Elemente wahrzunehmen, die das Auge nicht sofort erfasst. Es handelt sich um Illustrationen, die einen besonderen Moment der Aufmerksamkeit erfordern, denn der Blick ist nicht alles, und es gibt etwas darüber hinaus: Der Schlüssel liegt darin, zu sehen, was andere nicht sehen, dort hinzusehen, wo andere nicht hinsehen.

Seine Arbeiten sind in vielen Magazinen, auf Titelseiten und in Publikationen erschienen, darunter The New Yorker, The New York Times, The Economist, Internazionale, Wallpaper*, Esquire und The Guardian, um nur einige zu nennen.

In dieser Serie für das Projekt „What’s in a lamp?“ – das den Instagram-Feed @foscarinilamps in eine virtuelle Kunstgalerie verwandelt, einen Raum, der bekannten und aufstrebenden Vertretern der Welt der visuellen Kunst offensteht, inspiriert durch die Kollektionen von Foscarini – werden unsere ikonischsten Lampen zu Charakteren im kreativen Universum von Noma. Durch den geschickten Einsatz der Technik des „negativen Raums“ sind die Lampen die Protagonisten in sechs minimalistischen Bildern, die bei genauer Betrachtung mehrere Interpretationsebenen, Geschichten und Empfindungen offenbaren. Komplexe und doch überraschend einfache künstlerische Ausdrucksformen, eine Gemeinsamkeit zwischen der Herangehensweise des Künstlers und der von Foscarini: das Wesentliche freisetzen, um den Blick anzuziehen und zu fesseln.

In diesem Interview erzählt uns Noma Bar mehr über seine Kunst und seine Zusammenarbeit mit Foscarini.

Erzähl uns von den Anfängen deiner Karriere als Künstler. Wie hat alles begonnen? Wusstest du schon immer, dass du das machen wolltest?

Künstler zu werden war mein Kindheitstraum. Ich habe schon immer gezeichnet, seit ich mich erinnern kann. Als Kind habe ich immer gezeichnet, gebastelt, mit Kunst und Kunsthandwerk experimentiert. Es macht mir Spaß, die Menschen um mich herum zu porträtieren, meine Familie, meine Nachbarn, meine Freunde… Es war mir immer klar, dass es das war, was mir gefiel und was ich machen wollte, wenn ich erwachsen bin.
Ich habe Grafikdesign studiert und mein Studium an der Bezalel Academy of Arts and Design im Jahr 2000 abgeschlossen. Bald nach meinem Abschluss zog ich nach London und begann, Postkarten mit meinen Illustrationen an einige Verlage zu schicken. Auf diese Weise erhielt ich kurz darauf meinen ersten Auftrag.

 

Wie würdest du deine Arbeit beschreiben, die sich an der Schnittstelle zwischen Illustration und Grafikdesign bewegt? Du hast deine Kunst einmal als „brief illuminations“ („kurze Illuminationen“) bezeichnet, könnest du uns mehr darüber erzählen?

Ich würde meine Arbeit als ‚Graphic Art‘ bezeichnen, weil sie in ihrer Ästhetik zwar grafisch ist, vom Wesen her aber eher mit Kunst und Illustration zu tun hat. Meine persönlichen Projekte hingegen betrachte ich einfach als „Kunst“, und wenn ich gebeten werde, ein Werk auf der Grundlage einer bestimmten Geschichte oder eines bestimmten Auftrags zu schaffen, dann ziehe ich den Begriff „Illustration“ vor.
„Brief Illuminations“ ist meine Art, komplexe Themen mit einer einfachen Illustration zu destillieren und zu vereinfachen.

 

In diesem Projekt sind die Foscarini-Lampen Teil einer Serie, die untersucht, welche Rolle die Lampen bei der Umwandlung eines „Raums“ in ein Zuhause spielen. Gibt es Objekte, die dir das Gefühl geben, zu Hause zu sein, egal wo du bist?

Mein Vater war Holzfäller und in meiner Kindheit benutzte er diese Postkarte als Begleitbrief. Dieses Bild und die grafische Dualität des Baumstamms und der Beine des Kindes haben mir schon immer gefallen.
Die Postkarte liegt auf meinem Schreibtisch und gibt mir immer das Gefühl, zu Hause zu sein.

Als du über deine Inspirationsquellen sprachst, sagtest du einmal: “Ich sehe dorthin, wo die meisten Leute nicht hinsehen”. Wie hast du begonnen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten?

Ich glaube nicht, dass es einen bestimmten Moment gibt, es ist eine Entwicklung, die zu einer Lebenseinstellung wird, eine ständige Suche nach dem Außergewöhnlichen im Gewöhnlichen.
Nehmen wir das Kochen als Metapher: In diesem Fall geht es darum, mit den uns vertrauten Lebensmitteln neue Geschmacksrichtungen zu entdecken. Ich kann nicht erklären, wie es geschieht.

 

In deinen Werken finden sich komplexe Ideen, die mit überraschender Einfachheit dargestellt werden. Foscarini verfolgt beim Design eines Produkts einen ähnlichen Ansatz, der darauf abzielt, das Wesentliche zu befreien und direkt zum Herzen zu gelangen. Wie sieht der kreative Prozess hinter deinen minimalistischen Illustrationen aus?

Wenn ich mit der Arbeit an einem bestimmten Auftrag beginne, ist das erste Gefühl, das ich habe, als müsste ich in einen Süßwarenladen gehen, um eine einzige Süßigkeit auszuwählen. Ich suche meine Ideen vor allem in Highgate Woods (gleich gegenüber meinem Atelier). Ich setze mich dort mitten in den Wald, lese und skizziere meine Ideen. Dann gehe ich zurück ins Atelier und zeichne die besten Ideen am Computer.

 

Welches ist dein Lieblingsthema beim Zeichnen?

Das ist eine einfache Frage: Ich zeichne ständig die Menschen und Gesichter, denen ich begegne.

 

Deine Arbeit erfordert eine Menge Kreativität. Wie hältst du sie lebendig?

Ich bin ständig auf der Suche nach Kreativität, nach neuen Ideen. Ich gehe viel spazieren und verbringe jeden Tag mehrere Stunden in der Natur, um zu beobachten, wie sich der Wald täglich und im Zyklus der Jahreszeiten verändert. Die Tage ähneln sich, aber jeder Tag ist anders, und es sind diese kleinen Unterschiede, auf die ich meine Aufmerksamkeit richte.

 

Was hat dich bei diesem Projekt mit Foscarini inspiriert? Welche Illustrationen gefallen dir am besten und warum?

Ich liebe schöne und zeitlose Silhouetten, und es war beglückend für mich, mit den schönen, ikonischen Silhouetten von Foscarini zu arbeiten. Die Auseinandersetzung mit Foscarini begann damit, dass ich über „das Zuhause“ sprach, was mich dazu inspirierte, vertraute, intime, alltägliche Situationen – innerhalb und außerhalb des Hauses – zu finden, in die die Lampen von Foscarini wunderbar passen würden.

 

Welche Illustrationen gefallen dir am besten und warum?

Der Hund Lumiere ist wahrscheinlich meine liebste Illustration. Ich glaube, es überrascht euch (wie auch mich), wenn ihr feststellt, dass der Körper von „Lumiere“ zur Nase eines kleinen Hündchens wird, der Sockel der Lampe zum Maul und das Licht, das sie erzeugt, zum Fell der Schnauze.

 

Was bedeutet Kreativität für dich?

Ich bin manchmal gebeten worden, Kreativität zu beschreiben. Das Bild, das ich am liebsten verwende, um sie zu beschreiben, ist dieses, das ich kreiert habe: eine Gans, die den Kopf in den Sand steckt, ein Symbol für das Ignorieren, aber gleichzeitig streckt die Gans den Kopf heraus und schaut sich um – was bedeutet, dass es wichtig ist, nicht völlig weltfremd zu sein. Es passieren so viele Dinge, ständig tauchen neue Trends auf, und ich fühle mich ein bisschen wie diese Gans: Ich stecke den Kopf in den Sand, um die rasanten Veränderungen des visuellen Geschmacks zu ignorieren, aber in Wirklichkeit erinnert mich der zweite Kopf der Gans daran, auf dem Laufenden zu bleiben und meine Fühler auszustrecken.

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Autor, Illustrator, Tattoo-Künstler: Luca Fonts visuelles Universum besteht aus heterogenen Medien, die durch einen transversalen und unverwechselbaren Stil verbunden sind. In der Reihe von Illustrationen, die Font für Foscarini geschaffen hat, stellt er optisch die Rolle des Lichts und der Lampen von Foscarini dar, die eine Umgebung definieren und ihr Persönlichkeit verleihen.

Luca Font wurde 1977 in Bergamo geboren, er lebt in Mailand und New York, der Wiege der Graffiti-Kultur. Die Leidenschaft für Graffiti kennzeichnet seine Anfänge als Künstler. Züge und Mauern, Tattoos, Papier und digitale Kunst: Luca Fonts visuelles Universum besteht aus heterogenen Medien, die durch einen transversalen und unverwechselbaren Stil verbunden sind, der eine ausgeprägte Vorliebe für Abstraktion, Grafikdesign und Typografie erkennen lässt. Sein Schaffen ist gekennzeichnet durch die ständige Suche nach einer visuellen Synthese sowie einer grafischen Darstellung, die Minimalismus und Ausdruckskraft miteinander verbindet.

In der Reihe von Illustrationen, die Font für Foscarini geschaffen hat, stellt er optisch die Rolle des Lichts und der Lampen von Foscarini dar, die eine Umgebung definieren und ihr Persönlichkeit verleihen, sowohl in der Nacht – wenn sie eingeschaltet sind – als auch am Tag – wenn sie ausgeschaltet sind. Sechs Illustrationen bilden eine Art zirkadianen Zyklus über 24 Stunden, in dem das Haus durch eine pareidolithische Illusion seine eigene Persönlichkeit entwickelt.

Erzähl uns, wie deine Künstlerkarriere begann. Wie hat alles begonnen? Wusstest du schon immer, dass du Künstler werden wolltest?

Ich habe schon als Kind gezeichnet und in meiner Jugend mit Graffitis begonnen, was viele Jahre lang mein wichtigstes Schaffensgebiet war. Ich habe nie eine formale Kunstausbildung erhalten und überhaupt nicht die Möglichkeit in Betracht gezogen, meinen Lebensunterhalt mit dem Zeichnen zu verdienen, bis sich mir fast zufällig die Gelegenheit bot, das Tätowieren zu erlernen, und ich ergriff sie sofort. Im Jahr 2008 verließ ich die Welt der Kommunikation, ohne zu zögern, und das hat alles verändert.

 

Deine grafische Handschrift ist sehr deutlich, markant und unverwechselbar. Wie würdest du deinen Stil beschreiben und wie hat er sich durch deine Erfahrungen entwickelt?

Ich bin mit den Grafiken von Videospielen und Skateboards aufgewachsen. Meine Mutter unterrichtete Kunstgeschichte, aber mir gefielen diese kraftvollen und eindrucksvollen Illustrationen immer besser als die Altarbilder von Mantegna. Das hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass ich bei Graffitis und später bei allem anderen immer einen sehr grafischen Ansatz verfolge. Immer, wenn ich etwas zeichne, egal ob es ein handtellergroßes Tattoo oder eine dreißig Meter lange Wand ist, ziele ich auf die Synthese, die Lesbarkeit und die unmittelbare visuelle Wirkung ab und obwohl ich mit vielen unterschiedlichen Medien arbeite, versuche ich immer, eine Formensprache zu verwenden, die meinen Werken Kohärenz verleiht.

 

In diesem Projekt hast du untersucht, wie die Lampen von Foscarini den Raum verändern – bei Nacht und bei Tag, wenn sie eingeschaltet und wenn sie ausgeschaltet sind. Erzähl uns mehr über die Inspiration hinter dieser Serie.

Der interessanteste Teil der Arbeit mit Kunden ist die Möglichkeit, mit ihnen sprechen und vor allem, ihnen zuzuhören, was grundlegend ist um neue Blickwinkel und Sichtweisen zu entdecken. Aus der Auseinandersetzung mit Foscarini ging von Anfang an die Bedeutung des Lichts in Bezug auf den Raum hervor: Licht nicht nur in der Nacht, das natürlich künstlich ist und von den Lampen erzeugt wird, sondern auch am Tag, wenn die Lampen als Designobjekte eine andere Dimension erhalten. Hier werden das Licht (oder besser gesagt die verschiedenen Arten des Lichts) und die Lampen von Foscarini zu zwei Elementen, die je nach Tageszeit auf unterschiedliche Weise dazu beitragen, die Persönlichkeit des Hauses zu definieren, die wiederum die Persönlichkeit derjenigen widerspiegelt, die es einrichten und bewohnen.

 

Gibt es Objekte, die dir das Gefühl geben, zu Hause zu sein, egal wo du bist?

Ich war in den vergangenen zehn Jahren ständig auf Reisen und was mir jedes Mal das Gefühl gibt, meinem Zuhause etwas näher zu sein, sind die Kameras, die ich immer bei mir habe. Sie schaffen in gewisser Weise eine Verbindung zwischen den Orten, an denen ich mich befinde, und dem Ort, an den ich mit einem Stück von jeder Reise zurückkehre.

 

Was denkst du über Foscarini? Wie beschreibst du die Arbeit mit dem Unternehmen an diesem Projekt?

Ich habe sofort eine große Harmonie gespürt weil sich die Philosophie, die das Unternehmen verfolgt, um die Konzepte der Individualität und Personalisierung dreht, und auf diesen Konzepten basiert meine Arbeit. Jedes einzelne Objekt ist ein eigenständiges Projekt. Ich glaube nicht an Standardlösungen, weil ich überzeugt bin, dass man sich sowohl in der Ästhetik als auch begrifflich ständig weiterentwickeln muss.

 

Was sind die Quellen für deine Inspiration und wie förderst du deine Kreativität?

Meine Inspirationsquellen sind sehr vielfältig, oft fast zufällig. Meine Inspiration kommt aus der gezielten Suche aber auch aus dem Alltag: Wir sind so sehr daran gewöhnt, von visuellen Reizen umgeben zu sein, dass wir im Allgemeinen nicht darauf achten, was wir sehen, während es bei der Suche nach der richtigen Idee in den meisten Fällen am besten ist, vom Zeichenblatt aufzustehen und einen Spaziergang zu machen, um sich ziellos umzuschauen.

 

Wie sieht dein kreativer Schaffensprozess aus?

Das hängt sehr stark davon ab, was ich machen muss. Oft verarbeite ich Ideen, indem ich sie im Hintergrund ruhen lasse, während ich etwas anderes mache. Dann zeichne ich sehr grobe Entwürfe auf Papier, die ich dann digital bearbeite und schließlich wieder auf Papier oder Leinwand bringe. Immer öfter arbeite ich ausschließlich mit digitalen Medien, aber ich beschäftige mich noch immer am liebsten mit der Herstellung physischer Kunstwerke.

 

Was entwirfst du am liebsten?

Ohne Zweifel Architektur und Objekte mit Kanten.

 

Welche Illustration(en) dieser Serie gefallen dir am besten und warum?

Tatsächlich hat mir nicht so sehr eine einzelne Illustration gefallen, sondern die Tatsache, dass ich die Möglichkeit hatte, mit den sechs auf zwei Zeilen verteilten Motiven eine symmetrische Serie zu schaffen, die den Zyklus von Tag und Nacht erzählt. Das Erzählen von Geschichten ist ein wesentlicher Teil jeder visuellen Arbeit und die Ästhetik sollte niemals ein Selbstzweck sein.

 

Was bedeutet für dich Kreativität?

Für mich ist Kreativität auf jeden Fall ein organischer Prozess, der untrennbar mit dem Alltag verbunden ist.

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Die Entstehung der Leuchtenskulptur Orbital verkörperte für Foscarini nicht nur den Beginn der Zusammenarbeit mit Ferruccio Laviani, sondern war auch eine Absichtserklärung: Zum ersten Mal ließen wir das geblasene Murano-Glas hinter uns und hießen eine neue Idee willkommen, dank der wir heute mehr als zwanzig unterschiedliche Technologien bieten.

Wenn du die Zusammenarbeit mit Foscarini mit einem Wort beschreiben müssten, welches würdest du wählen?

Ich würde mich für zwei entscheiden: profitabel und frei. Das erste Wort lässt sofort an finanziellen Gewinn denken, doch so ist es nicht zu verstehen, oder besser gesagt: nicht nur. Die Tatsache, dass beinahe alle Leuchten, die ich für Foscarini entworfen habe, noch im Katalog vertreten sind, ist eine wunderbare Nachricht, sowohl für mein Designbüro als auch für das Unternehmen.
Ich definiere sie profitabel, denn Objekte zu entwerfen, die die Menschen nach 30 Jahren noch immer schätzen, freut einen Designer ganz besonders: Es ist die Bestätigung, dass das, was er tut, einen Sinn hat.
Dann ist da noch das Thema der kreativen Freiheit. Foscarini ließ mir besonders große gestalterische Unabhängigkeit sowohl hinsichtlich der Produkte als auch der Bereiche, ohne jemals Einschränkungen irgendwelcher Art zu setzen. Das ist wirklich selten und besonders zu schätzen.

 

Warum habt ihr deiner Meinung nach diese kreative Ausdrucksfreiheit erreicht?

Ich denke, das liegt am Wesen der beteiligten Menschen. Wenn ein Designer das Vertrauen des Unternehmens gewonnen hat, lässt ihm Foscarini vollkommene Ausdrucksfreiheit. Man ist sich der Tatsache bewusst, dass man so die beste Zusammenarbeit erreicht, und zwar für beide Seiten. Natürlich erst, wenn festgestellt wird, dass nach der vom Gefühl geleiteten Arbeit auch die Kopfarbeit folgt. In meinem Fall war Orbital die erste Herausforderung: Würde eine Leuchte mit einer solch prägenden Ästhetik Anklang finden? Würde sie die Prüfung der Zeit bestehen? Die Antwort des Publikums war positiv und ab diesem Zeitpunkt stand unsere Beziehung stets im Zeichen höchster Freiheit.

Was bedeutet diese Freiheit für einen Designer?

Sie gibt ihm die Möglichkeit, die verschiedenen Facetten des Möglichen zu erforschen. Für einen Menschen wie mich, der sich nie mit einem Stil oder einem gewissen Geschmack identifizierte, sich jedoch regelmäßig in stets andere Schönheiten, Umgebungen, Dekorationen verliebt, ist diese Freiheit von grundlegender Bedeutung, denn sie macht es mir möglich, mich zu entfalten. Ich stelle keine künstlerischen Ansprüche und ich bin mir bewusst, dass das, was ich mache, Produktion ist: Serienprodukte, die eine klare Funktion haben und diese bestens erfüllen müssen. Doch neben diesen rationalen Überlegungen überkommt mich beim kreativen Schaffen dann ein Verlangen. Die beinahe unbändige Lust, einen bisher noch nicht dagewesenen Gegenstand entstehen zu lassen: etwas, das ich als Teil meines Lebens möchte.

Wie sind diese Gegenstände, nach denen du dich sehnst und daher entwirfst?

Darauf habe ich vom stilistischen Gesichtspunkt keine Antwort: Ich mache stets andere Dinge, weil ich mich immer anders fühle und ich fülle meine körperlichen und geistigen Bereiche mit Bildern, die im Laufe der Zeit wechseln und diese persönlichen Landschaften wiedergeben. Ich bin jedoch von allem fasziniert, was eine Beziehung mit Menschen und zwischen Menschen schafft. Den Dingen, die ich entwerfe, gebe ich stets einen Charakter: den, der meiner Meinung nach meine Art, den Geist der Zeit zu interpretieren am besten wiedergibt. Manchmal den Geist des Augenblicks. Das gilt für eine Leuchte mehr noch als für ein anderes Einrichtungselement, weil man eine dekorative Leuchte wegen gefühlsmäßiger Nähe auswählt, aufgrund von alldem, was sie uns und über uns sagt. Das ist der Beginn eines idealen Dialogs zwischen Designer und Käufer. Wenn diese Leuchte dann auch 30 Jahre später noch zu den Menschen spricht, heißt das, dass dieses Gespräch wichtig ist und noch immer etwas von großer Bedeutung vermittelt.

Die Veranstaltung zum dreißigsten Jubiläum von Orbital war auch eine Gelegenheit um das neue Kreativprojekt NOTTURNO LAVIANI vorzustellen. In diesem Fotoprojekt interpretiert Gianluca Vassallo die Leuchten, die Laviani für Foscarini entwarf. Das Ergebnis ist eine Erzählung mit vierzehn Geschichten auf denen die Lichter fremde Umgebungen prägen.

Erfahren Sie mehr über Notturno Laviani

Was empfindest du beim Anblick der Interpretation, die Gianluca Vassallo aus deinen Leuchten gemacht hat?

Ich nehme einen sich schließenden Kreis wahr. Denn Gianluca erzählt von seiner Vorstellung von Licht und verwendet dabei die Objekte, die ich entworfen haben, als zarte, jedoch wichtige Erscheinungen. Das gleiche passiert, wenn jemand beschließt, eine meiner Leuchten zu sich nach Hause zu holen. Angesichts Notturno nehme ich dieses gleiche große Gefühl wahr, das ich empfinde, wenn jemand von einem meiner Projekte Besitz ergreift und es Teil seiner Existenz werden lässt: das Gefühl ist dieses wunderschöne, etwas getan zu haben, das einen Sinn hat und für andere wichtig ist.

 

Welche Aufnahme verkörpert dich am besten?

Ohne jeden Zweifel die von Orbital im Freien: Der Straßenübergang mit dem zerrissenen Zirkusplakat. Denn ich bin so: alles und das Gegenteil von allem.

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30 Years of Orbital
— Foscarini Design stories
Creativity & Freedom

Laden Sie das exklusive E-Book Foscarini Design Stories — 30 years of Orbital herunter und erfahren Sie mehr über die Zusammenarbeit zwischen Foscarini und Laviani. Ein fruchtbarer Austausch, basierend auf wahlverwandten Affinitäten, der sich über drei Jahrzehnte als Weg des gemeinsamen Wachstums erstreckt.

Möchten Sie einen Blick darauf werfen?

Es gibt viele Arten, eine Zusammenarbeit zu feiern, die seit 30 Jahren anhält. Wir haben beschlossen, das Feuer der Kreativität mit dem Blick des Künstler-Fotografen Gianluca Vassallo auf die Leuchtenskulpturen von Ferruccio Laviani zu schüren.

Mit Notturno Laviani interpretierte Gianluca Vassallo die Leuchtenskulpturen, die Ferruccio Laviani von 1992 bis heute für Foscarini entwarf. Das Ergebnis ist ein Projekt, das von einer Vorstellung des italienischen Lichts erzählt, die im Kopf des Künstlers entstand, als er ein Lied hörte, und in seiner privaten und öffentlichen Doppelrolle entwickelt wurde.

Es ist eine Erzählung mit mehreren Geschichten. Vierzehn Aufnahmen, auf denen die Leuchten fremde Umgebungen prägen: keine Orte, jedoch wichtige Umgebungen, in denen die Distanz zwischen dem Objekt und dem Umfeld den Sinn vervielfacht und dazu anregt, persönliche Interpretationen rund um diese Fantasiewelt des Lichts zu suchen, die uns allen gehört, die aber jeder täglich mit eigenen Augen sieht.

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Zur Milano Design Week verwandelt sich der Foscarini Spazio Monforte in einen üppigen Garten Eden, in dem die neuen Leuchten als neue Objekte der Begierde präsentiert werden.

Anlässlich des Fuori Salone 2022 Foscarinis Neuheiten 2022 offenbaren sich in der faszinierenden Gestaltung von Ferruccio Laviani, der die obere Etage von Foscarinis Spazio Monforte neu entwirft und in einen Garten Eden verwandelt. De-Light Garden – ein suggestiver Name für die Installation – ist ein immersiver Parcours, der einen üppigen Garten nachbildet, in dem sich die neuen Lichter als noch nie dagewesene Objekte der Begierde für Design-Liebhaber präsentieren : Tonda von Laviani und Bridge von Francesco Meda. Wie der Designer selbst verrät, spielt De-Light Garden nämlich mit dem Thema der Versuchung und der Begierde und interpretiert dabei die Szene von Adam und Eva, die die verbotene Frucht pflücken wollen:

„Sich erfreuen oder Genuss bereiten und – warum nicht – auch für Augen und Sinne. De-light ist dieser zarten Beziehung gewidmet, die uns alle mit dem willentlichen Impuls verbindet, etwas besitzen zu wollen, und mit der Versuchung, die wir empfinden, wenn wir etwas begehren. Eben von der Versuchung und vom Genuss, den uns das Licht in all seinen Formen schenkt, ließ ich mich für die Gestaltung von Foscarinis Spazio Monforte inspirieren. Sobald man über die Schwelle tritt, befindet man sich mitten im Garten Eden, wo man der sich herauskristallisierenden Szene von Adam und Eva beiwohnt, die die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gute und Böse pflücken wollen, vor einer Kulisse, die einer Gravur von Dürer zu entspringen scheint. Mit diesem Setup wollte ich verkörpern, dass ‚in Versuchung geraten‘ manchmal schön ist und dass Design und Licht ihrerseits ein Objekt der Begierde werden können.“

FERRUCCIO LAVIANI
/ DESIGNER

In der unteren Etage des Showrooms wird mit NILE von Rodolfo Dordoni und mit CHIAROSCURA von Alberto und Francesco Meda die Präsentation der Produktneuheiten fortgesetzt. Diese in ihrem Wesen so unterschiedlichen Modelle können gemeinsam, jedes mit seiner Identität, die stets wegbereitende Anschauung von Foscarini bestätigen, sowie die Fähigkeit des Unternehmens, ständig die Spielregeln umzuschreiben.

Um die experimentelle und innovative Seele von Foscarini weiters zu bekräftigen, wird der Forschungsarbeit, die das Label gemeinsam mit Andrea Anastasio zum Thema Keramik und Interaktion mit Licht durchführt, große Aufmerksamkeit gewidmet: Battiti.

Im Projekt Battiti wird das Licht nicht zum Beleuchten, sondern zum Erschaffen eingesetzt. Als wäre es ein Material: das Effekte erzeugt, Formen betont, Schatten aufbaut.

Erfahren Sie mehr über Battiti.

Es gibt einen neuen Wolkenkratzer in der Stadt, und er ist aus Licht gemacht! Anlässlich des NYCxDESIGN Festivals 2022 ehrt Foscarini New York und seine unverwechselbare Skyline mit dem Fotoprojekt „The city of light“.

Foscarini entscheidet sich wieder einmal für die Kunst der Fotografie, um sich und seine Produkte darzustellen und anlässlich der Design Week 2022 in New York präsentiert das Unternehmen „The City of Light“, ein noch nie dagewesenes Fotoprojekt von Gianluca Vassallo und Francesco Mannironi, bei dem Uptown im absoluten Mittelpunkt steht, die skulpturartige Bodenleuchte von Ferruccio Laviani, die sich schon mit dem Namen als Hommage an die symbolische Skyline von Manhattan erweist.

Die Leuchtenskulptur Uptown, der Wolkenkratzer aus Licht mit sich behauptender und effektvoller Präsenz, ist eine Zusammensetzung von drei gehärteten und im Siebdruck in den Primärfarben Gelb, Rot und Blau gefärbten Glasplattenelementen, die, wenn sie übereinander gelagert werden, intensive Farbnuancen entstehen lassen.
Als Ausdruck von Foscarinis Hang zum Experimentieren wird Uptown in einer vollkommen außer der Norm liegenden Ausführung interpretiert, die in einigen der bekanntesten Ecken der Stadt eingebettet wurde: Greenpoint, Wall Street, Broadway, Midtown….

Auf den Fotoaufnahmen kommt die Besonderheit von Uptown zum Ausdruck, die in ihrer Transparenz liegt, der rote Faden, der sich durch jede Entscheidung in der Projektentwicklung zog, wie der Schnitt im 45-Grad-Winkel, der die Anschlusskanten der Glasplatten nicht wahrnehmbar gestaltet. Was man nicht sieht und anscheinend nicht da ist, wurde absichtlich verborgen: So bleibt der Eindruck von Einfachheit, die einen besonders komplexen Gegenstand unmittelbar und leicht verständlich macht.
Uptown, die bereits im ausgeschalteten Zustand beeindruckend ist, wird als eingeschaltete Leuchte zum absoluten Protagonisten des Raums. Die LED-Leuchtquelle mit Dimmer ist im Sockel verborgen: Wenn sich die Leuchte erhellt, werden die Platten mit Farbe durchflutet und das Licht wird nach oben geworfen. Uptown ist eine Leuchte mit einem hohen Grad an Persönlichkeit, die sich mit Charisma vom Üblichen abhebt und die Umgebung mit ihrem entschlossenen Charakter bestimmt.

Nachdem es vom ADI Design Index 2021 ausgewählt wurde, um für den Preis Compasso d’Oro zu konkurrieren, beginnt mit dem Frühjahr 2022 ein neues, wichtiges Kapitel für VITE, das multimediale Projekt von Foscarini, das ab Mai von Corraini in den besten Bookshops und Buchhandlungen der ganzen Welt vertrieben wird.

Corraini und Foscarini sind mit VITE wieder einmal vereint, der Erzählung anhand von Bildern, Videos und Worten, die eine andere Bedeutung von Zuhause erforscht, die Beziehung zu Licht, die Beziehung zwischen dem Leben in der Wohnung und ihrer Umgebung. Der Verleger – der mit dem Label der dekorativen Beleuchtung den Hang zum Experimentieren und ständigen Forschen teilt und mit dem er bereits für Book-zine Inventario zusammenarbeitet – vertreibt nun auch das Buch VITE von Foscarini in den besten Bookshops und Buchhandlungen seines Vertriebsnetzes.

VITE ist ein faszinierendes Redaktionsprojekt, mit dem Foscarini von Licht erzählt, ohne dabei jedoch seine Leuchten, deren Designer, Entwickler oder Hersteller in den Mittelpunkt zu stellen, sondern vielmehr mit Fokus auf den Menschen, die in den Räumen leben, die von diesen Leuchten erhellt werden.

VITE, das 2020 präsentiert und vom ADI Design Index 2021 ausgewählt wurde, erzählt von einer Reise, die uns in verschiedenste Städte im Norden, Süden, Osten und Westen führt, in echte Wohnungen, in denen wir realen Menschen begegnen – in Begleitung des Künstlers, Fotografs und Videomakers Gianluca Vassallo und des Schriftstellers Flavio Soriga. Im Fokus und im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Menschen, während der Blick frei durch persönliche, echte und somit auch unvollkommene Umgebungen wandert, fernab der für die Designbranche – in der Foscarini tätig ist – typischen Kommunikationsstrategien, in denen das Leben prägende Nicht-Perfekte oft ausgeklammert wird. Mit dem Projekt VITE sehen wir keine Fotokulissen mehr, sondern bewohnte, alltägliche Wohnungen, die uns hautnah Geschichten von den sie bewohnenden Menschen erzählen.

Erfahren Sie mehr über VITE und
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Plena übernimmt vom Mond den Namen, die Form und ein Licht zum Verlieben. Die Hängeleuchte mit ihrem einzigartigem Zauber steht bei der Gestaltung von Ferruccio Laviani im Mittelpunkt, die mit dem Licht und seinen Reflexen spielt.

Raum für das Licht: Die Mailänder Installation bringt vollkommen den kreativen Stil von Plena und die sie prägende Einheit von Form und Funktion, sowie Leistung und Poesie zum Ausdruck.
Die Hängeleuchte nach dem Design von Eugenio Gargioni und Guillaume Albouy, die trotz ihrer Größe dynamisch und leicht wirkt, weist eine Doppelbeleuchtung auf: ein auf der darunterliegenden Fläche reflektiertes und zur Decke diffuses Licht.

Plena ist wie eine Wiege, die die Lichtquelle enthält, welche, wie das Schlichte, den Augen verborgen bleibt. Sie kann einen Raum vollkommen ausleuchten und wirkt doch weich und heimelig. So ist sie perfekt über einem Tisch, wo sie nie blendet.
Der Stoff – ein doppeltes Gewebe aus speziellem PVC mit hoher Lichtreflexion, das Ergebnis der ständigen Forschung an Materialien seitens Foscarini – bezaubert: Er gibt die Form wieder, als wäre er voll und doch braucht er keine Struktur und Kraft, sondern ist eine perfekte natürliche Verkörperung. Das Aussehen ändert sich je nach der Perspektive des Betrachters und die geschwungene Linie vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit und Fliegen. Plena erscheint wie ein Segel, das den Wind einfängt.

„Zu der Gestaltung, die der Leuchte Plena gewidmet ist, wurde ich von der Leuchte selbst inspiriert, indem ich sie betrachtete, zu verstehen und zu interpretieren versuchte. Auch wenn die Form der unmittelbare, die Leuchte auszeichnende Aspekt ist, war für mich das Hauptziel, die Eigenschaft des Lichts – und somit seine Einzigartigkeit – zum Ausdruck zu bringen. Genau wie an Vollmondnächten der Mond in seiner absoluten Schönheit erstrahlt, betont auch bei Plena das indirekte Licht das Design und verbindet sie noch mehr mit dem Begriff, von dem sie ihren Namen hat, nämlich Louksna, vom Wortstamm Leuk: Licht oder Reflektiertes Licht. Gerade diesen „Zauber“ wollte ich durch eine schlichte Gestaltung zum Ausdruck bringen, wo die verborgene Seite des Vollmonds (‚Plena‘) anhand der Verwendung von einfachen Rundspiegeln gezeigt wird, die wie Satelliten in der Leere schweben. Eine Gewohnheit, eine beinahe eitle Geste, sich zu bewundern und bewundern zu lassen, ohne nie ganz die magische Seite, die die Leuchte auszeichnet, zu enthüllen.“

FERRUCCIO LAVIANI
/ DESIGNER

Erfahren Sie mehr über Plena, eine Hängeleuchte entworfen von Eugenio Gargioni und Guillaume Albouy.

Entdecken Sie Plena

Der Preis Compasso d’Oro ist weltweit der älteste und angesehenste Preis in der Designbranche. Er wurde 1954 auf den Vorschlag von Giò Ponti das erste Mal vergeben und verfolgt das Ziel, den Wert und die Qualität von italienischen Designprodukten hervorzuheben.

Seit 1958 widmet sich ADI, die Vereinigung für Industriedesign, der Organisation und garantiert die Unparteilichkeit und Richtigkeit – da der Preis nach einer Vorauswahl vergeben wird, die durch eine aus Experten, Designern, Kritikern, Historikern und Journalisten bestehende Kommission durchgeführt wird – mit dem Ziel, die Qualität und Innovation der Forschung, Materialkultur und des italienischen Entwurfs zu fördern und anzuerkennen.

Sämtliche ausgezeichnete Objekte werden Teil der Historischen Sammlung des Preises Compasso d‘Oro ADI, die vom Ministerium der Kulturgüter zum nationalen Bestand „von besonderem künstlerischen und historischen Interesse“ erklärt wurde.

Foscarini wurde im Laufe der Jahre mehrmals vom ständigen Design-Beobachtungsorgan ausgewählt – ADI-Organ, das dank Expertenkommissionen die italienischen Produkte in den verschiedenen Kategorien der Warengruppen beurteilt – und erhielt zweimal den Compasso d‘Oro und sieben Ehrenvolle Erwähnungen, die vom ständigen Engagement des Unternehmens in der Forschung sowie im Angebot von neuen Formen und Bedeutungen zeugen, nicht nur beim Produkt selbst, sondern auch bei seiner Art, sich zu präsentieren.

2001: Der Compasso d‘Oro für Mite und Tite

Entdecken Sie Mite und Tite

Als Ergebnis einer über zweijährigen Forschung wird die Bodenleuchte Mite seit dem Jahr 2000 erzeugt. Die von Marc Sadler entworfene Leuchte verwendet einen 185-cm-hohen Diffusor mit kreisförmigen Grundriss, der sich nach oben hin ausweitet, und aus einem Glasgewebe gefertigt wird, das von einem Draht aus Kohlenstoff bei der schwarzen Ausführung und aus Kevlar® bei der gelben Ausführung umwickelt ist.
Die Materialforschung begann mit der Erforschung der möglichen Rowing-Technologien, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basieren. Eine Technologie, die normalerweise zur Herstellung von Angelruten und Rudern von Wettkampfbooten verwendet wird, wurde von Marc Sadler bereits zur Erzeugung von Golfschlägern genutzt. Als erstes Unternehmen wandte Foscarini diese Technik im Beleuchtungsbereich an und patentierte seine Erfindung. Das Glasgewebe wird wie ein Kleid geschnitten, mit gehärtetem Harz und dem Draht um eine Form gewickelt und anschließend im Ofen gebrannt. Auf diese Weise lässt der Draht eine originelle Dekoration entstehen und verleiht dem Material insbesondere Flexibilität, Festigkeit, Leichtigkeit sowie Strapazierfähigkeit und die Struktur ist zugleich tragender und leuchtender Körper.
Die Jury des Compasso d’Oro-ADI 2001 begründete die Vergabe des Preises an Mite und die Hängeleuchte Tite folgendermaßen:

„Technologische Innovation bei der Verwendung eines eigens konzipierten Materials, einfache Wartung und Reinigung, Leichtigkeit und Gestaltung zeichnen einen besonders einfachen Gegenstand mit schlichtem Design durch die ästhetische Ausdruckskraft bei seiner Funktion aus.“

Die Leuchten Mite und Tite sind im ADI Design Museum in Mailand zu finden und wurden in die Designsammlung des Centre Pompidou in Paris aufgenommen.

2011: Ehrenvolle Erwähnung für die Installation „Infinity“

Infinity – ein von Vicente Garcia Jimenez entworfenes, riesengroßes Kaleidoskop, das die Bilder der Foscarini-Kollektion bis ins Unendliche wiedergibt – empfing und faszinierte die Besucher des Fuorisalone 2009 in den Räumlichkeiten des Superstudio Più in Mailand, um Ihnen eine multisensorielle und außergewöhnliche Erfahrung der Lichtchoreographien zu schenken, mit Videos von Massimo Gardone und Originalmusik von Francesco Morosini. Die Installation wurde für den ADI Design Index 2010 ausgewählt und erhielt 2011 anlässlich des XXII. Compasso d‘Oro eine Ehrenvollen Erwähnung als Auszeichnung der besonders innovativen Kommunikation von Foscarini.

2014: Der Compasso d‘Oro für das Redaktionsprojekt Inventario

Entdecken Sie Inventario

Zwischen Buch und Zeitschrift präsentiert sich Inventario als Redaktionsprojekt, das von Beppe Finessi geleitet und von Foscarini gefördert und unterstützt wird. Es erforscht die besten Produkte internationaler Kreativität anhand einer Darstellung des Projekts aus unterschiedlichen Perspektiven.
Inventario beleuchtet ganz unabhängig die Bereiche Design, Architektur und Kunst. Ein einzigartiger und unverwechselbarer Ansatz, der mit dem Compasso d’Oro ADI anlässlich seiner XIII. Ausgabe anerkannt und ausgezeichnet wurde, und zwar mit der folgenden Begründung seitens der Jury: „Für die Fähigkeit, kulturell anspruchsvolle Themen mit Leichtigkeit zu präsentieren und mit Bildern zu illustrieren, die durch ihre starke visuelle Identität und hohe redaktionelle Qualität überzeugen.“ Inventario, mit der künstlerischen Leitung von Artemio Croatto/Designwork und herausgegeben von Corraini Edizioni, ist in den besten Book-Shops und Buchhandlungen der ganzen Welt erhältlich und kann auch online erworben werden.

„Inventario handelt nicht von Foscarini, da wir ein vollkommen unabhängiges und somit in seiner Unabhängigkeit glaubwürdiges Projekt entstehen lassen wollten. Inventario vermittelt unsere Werte, blickt nach vorn, aufmerksam und neugierig, mit Freude am Innovativen – wie es auch dem Geist von Foscarini entspricht.“

CARLO URBINATI
/ Präsident Foscarini

2014: Es regnet Auszeichnungen

Das Engagement und die Innovation von Foscarini als kreatives Forschungslabor im Zeichen von Spitzenleistungen wurden im Rahmen der Ausgabe 2014 des Compasso d’Oro mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt. Neben dem Compasso d’Oro, der an Inventario vergeben wurde, erhielt Foscarini anlässlich der XIII. Ausgabe des renommierten Preises Ehrenvolle Erwähnungen für die Produkte Aplomb (Design: Lucidi und Pevere), Behive (Design: Werner Aisslinger), Binic (Design: Ionna Vautrin), Colibrì (Design: Odoardo Fioravanti) und Magneto (Design: Giulio Iacchetti).

2020: Ehrenvolle Erwähnung für Satellight

Entdecken Sie Satellight

Die internationale Jury der XXVI. Ausgabe des Preises Compasso d‘Oro ADI vergab an die Leuchte nach einem Design von Eugeni Quitllet eine Ehrenvolle Erwähnung. Besonders maßgeblich ist die innovative Verwendung von geblasenem Glas und Kristallglas, das Satellight zu einem einfachen und unmittelbar interpretierbaren Gegenstand macht, welcher sich jedoch auch vollkommen neu und in seiner poetischen Leichtigkeit tiefgehend offenbart.
Die Leuchte weist ein Design auf, das von einer glänzenden, schwebenden Kugel geprägt ist und an den Mond im Nachthimmel erinnert, oder aber an eine Leuchtkugel, die von einem hauchdünnen, transparenten Tuch gehalten wird. Der Diffusor wirkt dank der satinierten Oberfläche wie eine im leeren Raum schwebende Präsenz, auch im ausgeschalteten Zustand.

Im Showroom Spazio Soho stellt Foscarini einen auf den Menschen konzentrierten Blickwinkel dar: Die Fotoausstellung VITE führt in bewohnte, alltägliche Wohnungen und lässt uns die Geschichten der sie bewohnenden Menschen entdecken, begleitet von den Leuchten, die den Schauplatz beleuchten.

Erfahren Sie mehr über das Projekt VITE

VITE stellt eine Änderung des Blickwinkels, eine andere Perspektive dar, eine Weiterentwicklung der Art und Weise, in der Foscarini seine Kollektionen präsentiert und erzählt.
Das Projekt VITE entsteht aus dem Wunsch heraus, die Menschen in den Fokus zu stellen und sie zum Mittelpunkt der Erzählung über Design zu machen. Das Projekt erzählt von Licht, ohne dabei jedoch die Designer, Entwickler oder Hersteller in den Mittelpunkt zu rücken, sondern vielmehr mit Fokus auf die Menschen, die in diesem intimen Bereich leben: dem Zuhause.

Mit einer Ausstellung im Flagship-Store in New York stellt Foscarini diesen auf den Menschen konzentrierten Blickwinkel dar: Spazio Soho wird eine Umgebung zur Erforschung der Fotoaufnahmen des Projekts, begleitet von den Leuchten, die den Schauplatz beleuchten.
Zu den ausgestellten Produkten zählen: Lumiere von Rodolfo Dordoni, Gregg von Ludovica+Roberto Palomba, MITE Anniversario und Twiggy von Marc Sadler, Plena von Eugenio Gargioni und Guillaume Albouy, Sun – Light of Love von Tord Boontje, Caboche von Patricia Urquiola und Eliana Gerotto, Aplomb von Lucidi Pevere und Spokes von Garcia Cumini.

Die Besucher werden auf eine Reise in echte Wohnungen geführt, mitten in Kopenhagen, New York, Neapel, Shanghai und Venedig, die vom Künstler Gianluca Vassallo fotografiert und vom Schriftsteller Flavio Soriga erzählt wird. Im Fokus und im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Menschen, während der Blick frei durch private, echte und somit auch unvollkommene Umgebungen wandert. Keine komplett kontrollierten, künstlichen und vor lauter Fotokulissen „unerreichbaren“ Wohnungen, sondern bewohnte, alltägliche Wohnungen, die uns hautnah Geschichten von den sie bewohnenden Menschen erzählen.
Die Ausstellung VITE betont den Perspektivenwechsel von Foscarini, der seine Leuchten in einer intimeren und privaten Welt zeigt, in Umgebungen, wo die Leuchten ganz natürlich als Teil der Erfahrung von realen Menschen in ihren Wohnungen eingebettet sind.

„Jedes Mal, wenn sich die Tür zu einem der Leben öffnete, die ich in den letzten Monaten fotografiert habe, erlebte ich aufs Neue einen Sonntag vor vierzig Jahren, den ich stets in mir trage. Ich suchte nach der Verwunderung über dieses besondere Licht, das ich im Alter von sechs Jahren erlebt hatte, in einer ganz neuen Wohnung, wo uns der Geruch nach frischer Farbe willkommen hieß, und die Laute, die vom oberen Stockwerk kamen. Es war einfach das Licht, das in meiner Fantasie das Leben jener Menschen durchflutete, die dort oben wohnten.“

GIANLUCA VASSALLO
/ AUTOR

Das Projekt VITE wird bis Mai 2022 in Foscarinis Showroom Spazio Soho in New York ausgestellt und kann dank einer virtuellen Tour rund um die Uhr von jedem Ort der Welt besucht werden.
Besuchen Sie den virtuellen Showroom

Zwischen Diapositiven und Fotos der damaligen Zeit entführt uns das Fotoprojekt von Massimo Gardone für Foscarini auf eine Reise durch die Zeit, dank einer Leuchte und ihres Lichts.

„Es ist stets nur eine Intuition“: Das von Massimo Gardone für Foscarini entwickelte Fotoprojekt entsteht aus einer Intuition und nimmt durch seinen poetischen Blick Gestalt an, dank einer kleinen Leuchte mit einfacher und schlichter Linie, die sich an legendäre Locations und Umgebungen anpasst.
Ausschnitte in Schwarz-Weiß, die ihrer Zeit entrissen wurden, erwachen mit all ihrer Poesie und ihrem Zauber erneut zum Leben, dank einer – virtuellen und virtuosen – Übereinanderlagerung von Bildern, Diapositiven, die einen Farbausschnitt schaffen, dank eines Lichtschimmers: dem von Birdie Easy, der für den Objektbereich entstandenen Leuchte, die in der Interpretation des Fotografen und mit seinem poetischen Blick Schauplätze der Vergangenheit in die Gegenwart versetzt.

„Als Foscarini mich beauftragte, die Locations für die neue Birdie zu interpretieren, entstand die Idee, die Leuchten in Schauplätze von früher einzubetten, die vielleicht von alten Filmen inspiriert wurden. Die Zündschnur war gezündet. Doch es war, als ich mir vorstellte, den Blick von Joan Holloway der Serie Mad Man zu sehen, in dem Mädchen, das auf dem Sessel im 10. Stock des Rossiya Hotels in Moskau sitzt, abgebildet in einer Aufnahme aus dem Jahr 1966, als ich begriff, dass die Atmosphäre dieser kostbaren Schwarz-Weiß-Bilder die richtige war: Unsere Erzählung beginnt hier und bezieht sich auf die Fotos eines wichtigen Bilderarchivs.“

MASSIMO GARDONE
/ FOTOGRAF

Im Werk von Massimo Gardone ziehen so nacheinander die Bilder aus dem historischen Archiv Bridgeman Images vorbei, die in ein New York Anfang des 20. Jahrhundert katapultieren, wo man – während die Jahre vergehen – die Lounge des Hotels Knickerbocker, die Veranda des Park Avenue Hotels oder die Lounge des White Hotels passiert, um dann nach London zu gelangen, in den Leseraum des YMCA und 1937 in ein Zimmer des Copley Plaza Hotels in Boston, bis man sich Mitte der 80er Jahre eine Rast in der Suite des Oriental Hotels in Bangkok gönnen kann.
Auf dem Schwarz-Weiß-Bild von damals scheint ein Diapositiv 6×6 zu liegen, mit einer Aufnahme der Foscarini-Leuchten, die an demselben Ort vorgestellt werden.

„Wie durch Zauber beleuchtet auf diesem kleinen Quadrat das Licht die Szene, die Farben bahnen sich ihren Weg durch die Grautöne, die Alchimie zwischen Analog und Digital ist vollendet. Jedes Bild ist ein Film, jedes Bild lässt uns anderswo hinfliegen.“

MASSIMO GARDONE
/ FOTOGRAF

Eine intensive Persönlichkeit und eine Atmosphäre, die von herbstlichen Farbtönen beherrscht wird, prägen die neue Gestaltung, die von Ferruccio Laviani für den Mailänder Showroom von Foscarini entworfen wurde. Eine Umgebung, die an die Mineralienwelt erinnert, bildet die Kulisse für eine Auswahl von Leuchtenikonen.

Eine Mineralienwelt, die anhand von Sandhaufen erzählt wird, welche abgestimmt auf eine koordinierte Farbpalette, einige der Bestseller der Foscarini-Kollektion in der neuen überraschenden Gestaltung von Ferruccio Laviani für den Foscarini-Showroom Spazio Monforte umgeben und umrahmen.
Die Atmosphäre wird von mineralischen Farbtönen beherrscht, die sich bei der Dämmerung mit Lichtreflexen bereichern. Ein vertrautes und zartes Konzept prägt die obere Etage und die Schaufenster des Mailänder Showrooms.
Foscarinis Spazio Monforte nimmt so eine neue intensive Persönlichkeit an, die die ideale Kulisse für ausgewählte Lösungen des Foscarini-Katalogs bildet, Hänge- und Tischleuchten ragen aus bunten Sandhaufen empor, sind auf zylindrische, mattweiße Formen gestützt.

„Der Herbst ist von allen Jahreszeiten wahrscheinlich die intimste, die, in der uns die Natur anhand eines vollkommen ungewohnten Farbspektrums ein anderes Bild von sich gibt. Diese Welt und die Farbenpalette faszinieren mich seit jeher und waren der Leitfaden dieser neuen Gestaltung von Foscarinis Spazio Monforte. Eine Mineralienwelt, die anhand von Sandhaufen in verschiedenen Farbtönen erzählt wird, von Terrakotta bis „Erde aus Siena“, welche die Kulisse für einige der bekanntesten Exemplare des Foscarini-Katalogs mit ihrer formalen Präsenz bilden und sie umgeben, indem die Farben einer Jahreszeit beleuchtet werden, die nach Unterholz und Moos duftet.

FERRUCCIO LAVIANI
/ ARCHITEKT

Protagonisten des ersten Schaufensters auf den Corso Monforte sind die ungezwungenen und bunten Binic von Ionna Vautrin, kleine Tischleuchten, die mit ihren verspielten Formen sofort unsere Sympathie gewinnen. Daneben beherrschen die Hänge- und Tischleuchten Rituals von Ludovica + Roberto Palomba die Szene, die von der besonderen Bearbeitungstechnik von geblasenem Glas geprägt werden, welche, durchzogen von zarten Rillen, ein warmes und lebendiges Licht erzeugen. Sie werden neben den Tischleuchten Buds von Rodolfo Dordoni präsentiert, einer raffinierten Kollektion, in der das geblasene Glas vollkommen im Mittelpunkt steht, gemeinsam mit einem transparenten Fuß, der die klare Linienführung betont. Auch die effektvolle Hängeleuchte Big Bang von Vicente Garcia Jimenez und Enrico Franzolini zieht die Aufmerksamkeit auf sich, sowie die dynamische und leichte Plena von Eugenio Gargioni und Guillaume Albouy, eine besonders faszinierende und interessante Leuchte, die einen Raum vollkommen ausleuchten kann und weich und heimelig wirkt.
Der Verweis auf eine Mineralienwelt spiegelt sich auch in der zarten Farbzusammenstellung der Hängeleuchten aus Zement Aplomb und Aplomb Large von Lucidi Pevere wider, ein Modell, das Raffinesse und Materialität vereint und einen konzentrierten Lichtstrahl nach unten richtet.
Den Ausklang der Erzählung bilden die Reinheit von Gregg und die bestechende Anmut von Gem, die beide von Palomba entworfen wurden, während die Bodenleuchten Mite und Mite Anniversario von Marc Sadler, die Neuheit 2021, die das 20-jährige Jubiläum seit dem Compasso d’Oro für Mite feierte, das seitliche Schaufenster bestimmen, das auf die Via Santa Cecilia blickt.

Die Leuchte Mite kennzeichnete den Beginn der nunmehr historischen Zusammenarbeit zwischen Foscarini und Marc Sadler: ein Projekt, das sich den Normen widersetzt und dem entspricht, was der Designer als „Höhepunkte der Unvernunft“ bezeichnet, nämlich das Verlangen, sämtliche Eigenschaften eines Materials und einer Technologie zu erforschen.

Gemeinsam mit der Hängeleuchte Tite wurde Mite 2001 mit dem Compasso d’Oro ausgezeichnet, dem international renommiertesten Designpreis. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, und wir finden, dass dieses Ereignis, wie der ikonische und zeitlose Charakter von Mite, angemessene Feierlichkeiten verdient.
So entsteht Mite Anniversario, die das ursprüngliche Konzept von Mite anhand von weiteren Experimenten und Änderungen fortentwickelt. Zu diesem besonderen Anlass interviewten wir Marc Sadler und führten ein interessantes Gespräch über Mite, Tite und über Beleuchtungsdesign.

 

WIE BEGANN DIE ZUSAMMENARBEIT MIT FOSCARINI FÜR DIE LEUCHTE MITE?

MS — „Ich lernte Foscarini zu einer Zeit kennen, in der ich in Venedig wohnte und Mite war das erste, gemeinsam entwickelte Projekt. Für mich war Foscarini ein kleines Unternehmen, das Glas erzeugte, weit entfernt von dem, was ich machte. Eines Tages lernte ich zufällig auf einem Linienboot einen der Teilhaber kennen. Als wir von unserer Arbeit und von dem, was wir machten, sprachen, bezog ich mich auf ein Thema, über das sie gerade nachdachten. Er bat mich, mir ein Projekt vorzustellen, das den ungewissen Touch von Glas hatte – diesen handwerklichen Aspekt, den man unmöglich beherrschen kann und der dafür verantwortlich ist, dass jeder Gegenstand eine eigene Persönlichkeit hat -, welches jedoch industriell mit einer ganzheitlicheren Vision erzeugt werden könnte. Wir verabschiedeten uns und gingen auseinander, nachdem wir uns versprochen hatten, darüber nachzudenken.“

 

WAS WAR DIE HAUPTIDEE, DIE DIESES PROJEKT ENTSTEHEN LIESS?

MS — „Ich war nach Taiwan unterwegs, wegen eines Projekts für Tennisschläger und Golfschläger für ein Unternehmen, das mit Glasfaser und Kohlenstofffaser arbeitete. Das ist eine Welt, in der die Produkte in großen Zahlen hergestellt werden, nicht nur ein paar Exemplare. Schläger sind bei ihrer Erzeugung, wenn sie gerade aus der Form kommen, wunderschön. Dann beginnt man mit ihrer Bearbeitung, sie werden gereinigt, feinbearbeitet, lackiert, mit verschiedenen grafischen Elementen bedeckt und so verlieren sie langsam diesen Zauber der Erzeugungsphase. Schließlich hat man einen Gegenstand voller Zeichen, die die eigentliche Struktur verbergen und das Endprodukt erscheint mir immer weniger interessant im Vergleich zum Produkt in seiner Anfangsphase. Für meine Arbeit als Designer ziehe ich das Produkt im Rohzustand vor, vor den Feinbearbeitungen, wenn es noch ein „mythisches“, wunderschönes Objekt ist, weil seine Materie vibriert. Als ich nämlich diese Objekte im Gegenlicht betrachtete, sah man die Fasern und ich bemerkte, wie das Licht die Materie durchdrang. Ich nahm mir ein paar dieser Muster und brachte sie nach Venedig. Gleich nach meiner Rückkehr rief ich Foscarini an und sagte ihnen, dass ich über eine Möglichkeit nachdachte, dieses Material zu verwenden. Auch wenn die aus Materialstücken hergestellte Glasfaser Grenzen bei ihrer ungewissen Bearbeitung hat, dachte ich über einen industriell zu erzeugenden Gegenstand nach. Foscarini diesen vorzuschlagen, war etwas gewagt, denn um seine Verwendung zu rechtfertigen, waren große Produktionsmengen notwendig, und außerdem war es kein vielseitiges und anpassungsfähiges Material. Wenn es uns jedoch gelingen würde, ihn in diesem faszinierenden Materialzustand zu behalten, wäre es eine schöne Gelegenheit, ihn auf ein Beleuchtungsprojekt anzuwenden.“

WIE WAR DIE FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSPHASE?

MS — „Wir wandten uns an viele Betriebe, die dieselben Materialien und dieselben Techniken zur Erzeugung von Weinwannen oder Sportgeräte verwendeten, jedoch leider waren sie nicht bereit, an diesem Forschungsexperiment mitzuwirken. Wir verloren aber nicht den Mut und suchten weiter bis wir einen Unternehmer fanden, der mit diesem Material auch für seine persönlichen Experimente arbeitete (er hatte sich einen motorbetriebenen Deltagleiter gebaut). Er begeisterte sich für das Projekt und stand sofort dafür zur Verfügung. Er hatte einen Betrieb, der außergewöhnliche und besondere Angelruten herstellte, doch er beschloss, sich mit uns in die Welt der Beleuchtung zu stürzen. Er schickte uns Probemuster, die er selbstständig anfertigte und fragte uns um unsere Meinung zu neuen Harzen und neuen Geweben. Design entsteht durch Menschen, die agieren und miteinander interagieren. Das ist ein vollkommen italienischer Zauber. Oft wird in Unternehmen im Rest der Welt gewartet, dass der Designer kommt und wie ein Superheld alles komplett vollendet, schlüsselfertig, übergibt. Doch so ist das nicht: Um wirklich innovative Projekte umzusetzen, bedarf es eines ständigen Austauschs, wo man Probleme erörtert und gemeinsam löst. Ich arbeite gerne so.“

 

WURDEN LERNMODELLE UND -PROTOTYPEN ENTWICKELT?

MS — „Das erste Modell wurde mit einer traditionellen, geschlossenen Form ausgeführt. Dann kam uns die Idee, eine andere Technik – das ‚Rowing‘ – auszuprobieren, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basiert. Als ich die zu verwendenden Drähte betrachtete, fand ich Bündel, die als mangelhaft betrachtet wurden, da bei ihnen der Draht nicht vollkommen gerade, sondern leicht bebend erschien. Diese Art von Draht fand dann in der Endproduktion seine Anwendung. Die Fasern sind nicht alle gleichmäßig: Wir wollten diesen „Mangel“ hervorheben, der sich für uns in eine einzigartige Eigenschaft verwandelt hatte. Wir wollten uns vom Gefühl der technischen Natur befreien und den Wert der Handarbeit sowie einen warmen materiellen Touch hervorheben, wie man ihn in Italien zum Ausdruck bringen kann. Bei einem anfänglichen Prototypen hatte ich die Spitze mit einem 45-Grad-Schnitt abgetrennt und einen Autoscheinwerfer eingearbeitet. Wenn ich heute diesen ersten Prototypen sehe, stört er mich ein bisschen, doch das ist vollkommen normal, weil er den Beginn einer langen Forschungswegs darstellt. Um bei einem einfachen Produkt zu landen, muss man viel arbeiten. Am Anfang war mein Zeichen zu stark, beinahe gewaltsam. Foscarini konnte das beheben, und das ist richtig so, das ist Design. Es ist das richtige Gleichgewicht zwischen den Mitwirkenden, um zusammen ein gemeinsames Werk zu schaffen. Nur durch die Arbeit mit dem Unternehmen Foscarini, das mit Licht richtig umgehen kann, das der Transparenz und jener Wärme des Materials den richtigen Touch verleihen kann, gelang es uns, dass das Produkt die richtige Proportion und Echtheit erreichte. Wir konnten einen viel klareren, sauberen Gegenstand gewinnen, bei dem das Wichtige das Licht ist, das er erzeugt, die Transparenz des Körpers und die bebende Bewegung, die im Design zum Ausdruck kommt. Kein Gegenstand, der schreit, sondern ein sanftes Element, das in die Wohnung kommt.“

 

WAS SIND DIE SPEZIELLEN HERAUSFORDERUNGEN BEI EINEM PROJEKT MIT LICHT?

MS — „Nach dieser Leuchte und nach dieser Annäherung an Verbundwerkstoffe bekam ich so ein bisschen die Etikette des Designers, der Leuchten mit raffinierten Materialien erzeugt. Das stört mich nicht, im Gegenteil, es ist das, was wir gemeinsam mit Foscarini gerne machen. Wenn ich also heute bei meinen Forschungen etwas Interessantes finde, oder etwas, das für die Beleuchtungswelt noch nie verwendet wurde, ist Foscarini das Unternehmen, mit dem ich die beste Möglichkeit hätte, etwas Originelles und Innovatives zu entwickeln.“

 

WAS SIND DIE BEDEUTENDSTEN ASPEKTE DER BELEUCHTUNGSTECHNOLOGIE, DIE FÜR DIESES PROJEKT ANGEWANDT WURDEN?

MS — „Die Beleuchtungstechnologie hat sich in 20 Jahren sehr entwickelt, daher verwenden wir nun LED. Im Vergleich zur Technologie der Vergangenheit ist es ein bisschen, als würde man an den Unterschied zwischen einem Motor mit elektronischer Einspritzung und einem mit Vergaser denken. Auch mit dem Vergaser konnte man ausgezeichnete Ergebnisse erzielen, doch war ein Genie notwendig, der den Motor anhörte und dann alles händisch einstellte. Bei Mite war es in etwa ebenso. Bei der ersten Ausführung verwendeten wir ein ziemlich langes Leuchtmittel, das auf einer bestimmten Höhe positioniert war. Um den Schaft zu schließen, formten wir eine runde Scheibe aus verchromtem Metall mit gewissen Ecken, die wir mit verschiedenen Neigungen ausprobierten, um das Licht direkt nach oben zu reflektieren, jedoch auch um das Licht in den Leuchtenkörper fließen zu lassen, wo es das Material streift und eine Hintergrundbeleuchtung erzeugt. Natürlich setzte diese Technologie unserem Spielraum Grenzen, während man heute mit den LEDs den Lichteffekt genau dort erzeugen kann, wo man ihn haben will.“

 

WIE VERÄNDERTE SICH DIE ARBEIT DES DESIGNERS IN DIESEN ERSTEN 20 JAHRES DES NEUEN JAHRTAUSENDS?

MS — „Ich bin heute glücklich mit meiner Arbeit, weil ich das Gefühl habe, in die 70-er Jahre zurückgekehrt zu sein, als der Unternehmer eine sehr wichtige Rolle hatte und klare Vorhaben mit Zielen, einen Zeitplan und das entsprechende Geld auf den Tisch legte und, – da er wusste, bis zu diesem Zeitpunkt gut gearbeitet zu haben – die Absicht hatte, sich dort hinzubegeben, wo er noch nie war. Wahrscheinlich liegt es an dieser schwierigen Zeit aufgrund der Pandemie oder daran, dass es beginnt, mir schwerzufallen, mit den großen multinationalen Unternehmen wie denen im Osten zusammenzuarbeiten, jedoch denke ich, dass der Punkt gekommen ist, direkt mit den Unternehmern persönlich zu arbeiten.“

WIE WICHTIG IST DER „TECHNOLOGIETRANSFER“ IN DESIGNFORSCHUNGEN?

MS — „Er ist von grundlegender Wichtigkeit. Meine Arbeit könnte man wie das Prinzip der kommunizierenden Gefäße sehen. Ich nehme etwas auf der einen Seite, „ziehe“ daran und bringe es auf eine andere Seite, um zu sehen, was passiert. Das habe ich mein ganzes Leben lang gemacht. In meinem Büro ist eine Werkstatt, wo ich mit meinen Händen etwas bauen oder alles reparieren kann und das hilft mir sehr. Es geht nicht darum, zu wissen, wo das „sky‘s limit“ ist, jedoch denke ich viel nach, bevor ich „Nein“ zu etwas sage, denn oft gibt es schon anderswo Lösungen und man braucht nur zu begreifen, wie man sie übertragen kann.“

 

DIESE LEUCHTE BESTEHT AUS EINEM SELBSTTRAGENDEN (TECHNOLOGISCHEN) „STOFF“: WELCHE IDEE VERBINDET TEXTILIEN MIT LICHTDESIGN?

MS — „Bei Mite ergibt sich die Bedeutung des Stoffs aus dem Vorteil, ein Muster zu schaffen, das das Licht vibrieren lässt, wenn es den Leuchtenkörper durchdringt, und es war nicht einfach den richtigen Stoff zu finden. Doch mit Stoff in seinen unendlichen Varianten kann man immer wunderschöne Dinge in Kombination mit Licht schaffen und mit Foscarini arbeiten wir daher daran, weiterhin zu experimentieren und neue Projekte zu entwickeln.“

 

WAS BEDEUTET DER NAME MITE UND DER DER HÄNGEAUSFÜHRUNG TITE?

MS — „Der Name leitet sich von einem französischen Wortspiel ab, das mich meine Mutter gelehrt hatte, als ich noch ein Kind war, um mich an den Unterschied zwischen den Kalkgebilden in Höhlen zu erinnern, die in die sich von unten nach oben bildenden Stalagmiten und die von oben nach unten hängenden Stalaktiten eingeteilt werden. Daher kommt die Idee für den Namen. Obwohl ich zuerst an die Logik der Form dachte, die weiter entfernt vom Boden oder von der Decke immer dünner wird – weshalb die Namen der beiden Leuchten umgekehrt sein müssten –, funktioniert diese Logik auch gut im Hinblick auf typologische Assonanz: die (Stalag)MITE stützt sich auf den Boden und die (Stalak)TITE hängt von der Decke.“

Es war im Jahr 1990 als Foscarini eine Leuchte aus geblasenem Glas vorstellte, die mit einem Dreibein aus Aluminium kombiniert war, welche aus der Zusammenarbeit mit dem Designer Rodolfo Dordoni entstanden war. Er interpretierte den klassischen Lampenschirm vollkommen neu. Diese Leuchte trug den Namen Lumiere.

Entdecken Sie Lumiere

Wann und wie entstand das Projekt Lumiere (die Idee, wer waren die ersten Beteiligten, die Befürworter)?

Das geschah vor vielen Jahren. Um mich daran zu erinnern, wer die Beteiligten waren, müsste ich mein Gedächtnis sehr anstrengen, was in meinem Alter vielleicht nicht so einfach ist.
Ich kann jedoch vom Kontext erzählen, in dem Lumiere entstanden ist. Es war eine Zeit, in der ich mit Foscarini an einer Art Veränderung des Unternehmens zu arbeiten begonnen hatte. Sie hatten sich wegen einer Generalregie an mich gewandt, die eine Art künstlerische Leitung der neuen Kollektion sein sollte, da sie die Unternehmensorganisation ändern wollten.
Foscarini war ein Unternehmen im Pseudo-Murano-Stil, denn es hatte seinen Sitz zwar in Murano, doch seine Mentalität war nicht ausschließlich auf Murano bezogen. Wir begannen an diesem Konzept zu arbeiten: Die Unternehmensidentität (Identität der Wurzeln des Unternehmens, also Murano-Glas) sollte beibehalten werden, doch sollte es sich im Vergleich zum Verhalten der anderen Betriebe aus Murano (nämlich Glasbrennofen-geblasenes Glas) von diesen unterscheiden, indem dem Produkt technologische Details hinzugefügt wurden, die es auszeichneten und Foscarini mehr zu einem Unternehmen der „Beleuchtungswelt“ und nicht für „geblasenes Glas“ machte. Dieses Konzept bildete damals die Leitlinien für das künftige Unternehmen Foscarini.

 

Wo entstand Lumiere? Und was führte zu seiner Form-Funktion (Designbeschränkungen, die Materialien geblasenes Glas und Aluminium)?

Auf Grundlage der Leitlinien, die ich gerade erwähnt habe, begannen wir, uns bei unseren Treffen Produkte vorzustellen und sie zu entwerfen. Bei einem dieser Treffen, ich glaube, wir waren noch im alten Betriebssitz in Murano, machte ich eine Skizze auf einem Zettel, eine wirklich kleine Zeichnung auf einem Blatt Papier, das vielleicht 2 x 4 cm groß war. Diesen Glasschirm mit einem Dreibein, nur um die Idee zu verstehen zu geben, Glas und Guss zu verbinden, und damals war Aluminiumguss ein sehr modernes, neues Thema.
Die Idee dieses kleinen Dreibeins mit dem Guss und dem Glas verkörperte eher ein allgemeineres Konzept als den Entwurf einer Leuchte: „Wie man nämlich zwei Elemente vereint, die charakteristisch für die künftigen Produkte des Unternehmens sein würden.“ Da war praktisch die Intuition.

 

Ein Moment, den Sie mehr als andere erinnern, wenn von Lumiere die Rede ist (ein Gespräch mit dem Auftraggeber, ein Versuch im Betrieb, der erste Prototyp)?

Nun, sicherlich den Moment, als Alessandro Vecchiato und Carlo Urbinati für meine Skizze, die Intuition, Interesse zeigten. Ich erinnere mich, dass Sandro die Zeichnung kurz ansah und sagte: „Schön, das sollten wir machen.“ In dieser Skizze erkannte man sofort das Produkt. Und auch ich dachte, dass diese Zeichnung ein richtiges Produkt werden konnte. Daraus entstand Lumiere.

 

Wir leben in einer „Wegwerfgesellschaft“. Was empfindet man, wenn man ein Erfolgsprodukt entworfen hat, das es bereits seit 25 Jahren gibt?

Es waren mit Sicherheit andere Zeiten. Früher, wenn man etwas entwarf, stellten die Betriebe auch Überlegungen zur Investition und zur Tilgung im Laufe der Zeit an. Daher waren die Dinge, die entworfen wurden, besonders gut durchdacht.
Heute sind die Unternehmen nicht anders. Was sich geändert hat, ist der Markt, das Verhalten des Konsumenten, das sehr „wechselhaft“ ist. Der Konsument von heute ist es aus anderen Warenbereichen (siehe Mode und Technologie) gewohnt, sich keine „langlebigen“ Dinge zu wünschen. Somit sind auch die Erwartungen, die die Unternehmen gegenüber den Produkten haben, mit Sicherheit beschränkter. Wenn ein Produkt (wie Lumiere) in Bezug auf Absetzbarkeit so lange besteht, bedeutet dies, dass es eigenständig ist. Es handelt sich also um ein Produkt, das nicht unbedingt auf die Trends der Zeit achtete. Genau aus diesem Grund, ist es irgendwie ansprechend. Und erweckt Gefallen. Sowohl beim Käufer als auch beim Designer.
Ich persönlich freue mich, dass Lumiere ein „Zeichen“ ist, das noch unverkennbar ist und Reiz besitzt!

 

Auf welche Weise konnte dieser Kontext auf der Haut und im Gedächtnis des Menschen und Architekten Rodolfo Dordoni „seine Spuren hinterlassen“, wenn er das wirklich tat?

Ich denke an zwei wichtige Momente, die meine Arbeit prägten. Der erste ist die Begegnung mit Giulio Cappellini, der mein Studienkollege an der Universität war. Später war ich sein Arbeitskollege. Als wir nämlich die Universität abgeschlossen hatten, bat er mich, mit ihm im Unternehmen zu arbeiten. Dank dieser Begegnung konnte ich die Designwelt „von innen“ kennenlernen. 10 Jahre lang arbeitete ich in der Einrichtungsbranche und konnte sie in all ihren Aspekten kennenlernen. Ich kann also behaupten, dass ich „praxisbezogen“ die gesamte Designproduktkette kenne.
So komme ich gleich zum zweiten meiner wichtigen Momente.
Dank dieser „Praxisbezogenheit“, diesen Kenntnissen in der Branche, wissen die Unternehmen, die sich an mich wenden, dass sie mich nicht nur um ein Produkt fragen, sondern um einen ganzen Gedankengang. Oft passiert es, dass dieser Gedankengang dazu führt, mit den Unternehmen Beziehungen aufzubauen, die sich in einen langen Austausch, lange Unterhaltungen verwandeln. Diese Gespräche helfen dabei, das Unternehmen kennenzulernen. Das Unternehmen gut zu kennen, ist ein grundlegender Bestandteil bei der Projektanalyse. Ich mag es besonders – und da bin ich ein bisschen verwöhnt -, mit Leuten zu arbeiten, mit denen ich so etwas wie ähnliche Absichten und zu erreichende Ziele teile. So kann man gemeinsam wachsen.

 

90er Jahre: Beim „Googlen“ erscheinen die Spice Girls, Take That und Jovanotti mit „È qui la festa?“, doch auch „Nevermind“ von Nirvana und der Song „Born Slippy“ von Underworld aus dem Soundtrack des Films „Trainspotting“. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Ihre 90er Jahre denken?

Die 90er Jahre waren für mich der Beginn eines fortschreitenden technologischen Unverständnisses. Damit möchte ich sagen, dass ich das, was nach der Musik-LP kam, technologisch gesehen nicht mehr zu verstehen begann. Als ich noch ein Junge war, kritisierte ich oft meinen Vater, weil ich ihn technologisch altmodisch fand. Nun gut, seine Rückständigkeit war im Vergleich zu mir gar nichts, wenn ich z. B. an meine „technologische Rückständigkeit“ im Vergleich zu meinen Enkelkindern denke. Sagen wir, dass in den 90er Jahren meine „technologische Isolation“ begann!

 

Was blieb für den Designer Rodolfo Dordoni unverändert?

Die Zeichnung. Die Skizze. Die Linie.

Die Designer-Kollektion ‚The Light Bulb Series’, die aus der Zusammenarbeit zwischen Foscarini und James Wines / SITE entstand, steht im Mittelpunkt der Installation „REVERSE ROOM”, die im Rahmen der Milano Design Week 2018 in Foscarinis Spazio Brera eingerichtet wurde: Eine umgedrehte und geneigte „Black box” stellt unsere Wahrnehmung des Raums auf den Kopf und unsere Reaktion auf die Umwelt sowie auf Konventionen in Frage.

„The Light Bulb Series“, die aus einer Reihe sorgfältig ausgewählter Exemplare in einer nummerierten und limitierten Auflage zusammengestellt wurde, ist eine Designer-Kollektion, die aufgrund der Geschichte, die sie erzählt, und des Gedankens, den sie vermittelt, besonders wertvoll ist. Sie geht von einer Reflexion über die Glühbirne als Archetyp, mit ihrer klassischen Birnenform aus, die aufgrund der Funktion entstand und von der damaligen Technologie bestimmt wurde, jedoch in all den Jahrzehnten die gleiche blieb, obwohl die technische Entwicklung heute die Anpassung jeder gewünschten Form ermöglicht.
Wines greift diese Reflexion auf und erforscht Fragen rund um die zentralen Themen seiner architektonischen Studien, die auf der Reaktion auf die Umgebung und auf die Wirkung darauf basieren. Diese Themen sind Umkehrung, Auflösung, Natur, alle Stadien des „architektonischen Fehlers“, die es möglich machen, die Realität neu zu denken, ihr Form zu verleihen, während sie gleichzeitig ihre Grenzen auflöst,

Alle Exemplare der Serie werden in Foscarinis Spazio Brera im „Reverse Room“ präsentiert, einer Sonderinstallation, die James Wines selbst mit seiner Tochter Susan Wines signiert hat, um die surrealen Umkehrcharakteristika dieser Variationen des Themas zu unterstreichen. In einem Raum mit dunklen Wänden, kopfüber und geneigt, mit einfarbigen Tischen und Stühlen, tauchen Hängelampen aus dem Boden auf, während Tischlampen von der Decke gucken und unseren Eindruck von den Räumen und unsere Reaktion auf Umweltreize und Konventionen in Frage stellen.

„Diese Serie entsteht aus der Idee heraus, das klassische Design der Glühbirne umzuwerfen, eine Idee, die zum kritischen Nachdenken über die absolut nicht-ikonischen Formen moderner LED-Lampen anregt. Das von Foscarini entworfene Konzept entsteht aus einer Arbeit an der spontanen Identifizierung der Menschen mit Formen und Funktionen von herkömmlichen Gegenständen. In diesem Fall verschmelzen die Glühbirnen, entwickeln sich, bersten, brechen, durchglühen und stürzen so jede Erwartung um.“

JAMES WINES
/ ARCHITEKT UND DESIGNER

Die Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Foscarini und James Wines dauert über einen Zeitraum von fast dreißig Jahren an und führt durch einige wichtige Etappen, in einer natürlichen Konvergenz der entsprechenden Poetiken. Die Wurzeln dieser Beziehung gehen auf das Jahr 1991 mit „Table Light / Wall light“ zurück, der ersten Arbeit, die von Foscarini mit Wines‘ Gruppe SITE für die Kulturbereiche der Messe „Abitare il tempo“ in Verona, in jenen Jahren veranstaltet von Marva Griffin, gestaltet wurde. Mehrere Jahre danach kreuzen sich die Wege von Foscarini und Site erneut, dank eines umfassenden, monografischen Artikels über Inventario (das von Beppe Finessi geleitete und von Foscarini geförderte und unterstützte Zeitschriftenbuch), der von Michele Calzavara geschrieben wurde und den Arbeiten der Gruppe gewidmet war. Hier entsteht der Wunsch von Foscarini, das Projekt wieder aufzunehmen, es in eine Kollektion in Kleinserie zu verwandeln, die aus Leuchten und Objekten besteht.

„Es ist stets ein Privileg für ein sich mit Design befassendes Unternehmen, die eigene Geschichte mit dem konzeptionellen und künstlerischen Weg von Gestaltern zu kreuzen, die mit ihm wesensverwandt sind. Das ist der Fall von Foscarini und James Wines.“

CARLO URBINATI
/ PRÄSIDENT FOSCARINI

“The Light Bulb Series” ist eine Designer- Kollektion, die aus den weitreichenden Reflexionen über die Glühbirne als Archetyp, mit ihrer typischen Kolbenform entsteht, und eine Serie überraschender Provokationen ins Leben ruft.

„Eine Idee, die zum kritischen Nachdenken über die absolut nicht-ikonischen Formen moderner LED-Lampen anregt“. Wines greift diese Überlegungen auf und erforscht Fragen rund um die Hauptthemen, die seine architektonische Forschung bestimmt haben. Diese Themen sind Umkehrung, Auflösung, Natur, alle Stadien des „architektonischen Fehlers“, die es möglich machen, die Realität neu zu denken, ihr Form zu verleihen, während sie gleichzeitig ihre Grenzen auflöst, in einem Drang zu erforschen und die Dinge besser und anders zu machen, was auch Foscarini schon immer gekennzeichnet hat.

Zusammengestellt aus einer Reihe sorgfältig ausgewählter Stücke in einer nummerierten limitierten Serie, die The Light Bulb Series umfasst fünf Interpretationen dieser Lichtikonen. Die Kollektion wird begleitet von einer Monografie über die Arbeit des Atelier SITE, das uns auffordert, über eine Welt – die Welt des Designs und damit des Möglichen – in der es immer möglich ist, Licht auf eine andere Weise zu erzeugen, nachzudenken.

/ Black Light
Eine Halterung, die Licht ausstrahlen, während die Glühbirne schwarz und „dunkel“ bleibt: eine reine Umkehrung der Funktionen und der Teile.

/ Candle Light
Kerze auf Glühbirne: Ein Kurzschluss zwischen unterschiedlichen Wegen und Wirkungen, Licht zu machen, zwei beleuchtungstechnische Geschichten über Flamme und Wolfram, die sich gemeinsam schmelzen und ein neues zweideutiges und paradoxes Objekt bilden.

/ Melting Light
Wie während einer Fusion wird eine Glühbirne in einem Standbild zwischen Form und Verflüssigung verewigt, bleibt in einem Zwischenstadium stehen, wird zur verschwindenden Ikone eines Phantoms.

/ Plant Light
Eine Glühbirne, die von der Natur durchdrungen ist, Kiesel und Erde, kann als solche verschwinden, und sich in ein Terrarium oder in eine Glühbirnen-Vase für Pflanzen, die sie bevölkern, verwandeln.

/ White Light
Das ist die Matrix, die Grundikone, die noch intakt ist, Objekt, das zum Archetyp der Erleuchtung geworden ist.

Alle Stücke der Serie werden bei Foscarini im „Reverse Room“ präsentiert, einer Sonderinstallation, die James Wines selbst mit seiner Tochter Susan Wines signiert hat, um die surrealen Umkehrcharakteristika dieser Variationen des Themas zu unterstreichen.

Erfahren Sie mehr über die Installation Reverse Room

Anlässlich der Brera Design Days 2017 präsentiert Foscarini die Installation MAESTRIE, das große Projekt, an dem verschiedene Künstler und Profis mitwirken und das das handwerkliche Wissen als Grundlage der Fertigung einiger Foscarini-Ikonen in den Mittelpunkt rückt.

Bei Foscarini Spazio Brera soll eine große Installation von Peter Bottazzi das Wissen und die handwerkliche Arbeit auf interessante und emotionale Weise als Grundlage einiger Ikonmodelle des Unternehmens darstellen.

„Ich versuchte, Materialien, Bilder, Bewegung, Lichter, Projektionen, Produkte und Geräusche zu entwirren und zu schichten und choreographierte so auf unorthodoxe Weise Tausende Anregungen.“

PETER BOTTAZZI
/ SZENOGRAF UND DESIGNER

Eine 12-m-lange Struktur nimmt Foscarinis Showroom Spazio Brera ein, um Eindrücke und Fragmente der Wahrheit anhand von Bildern mit Gesichtern und Händen der Handwerker zu teilen, die mit ihrer Arbeit Ideen und Projekten Gestalt verleihen. Die Fotos wurden von Gianluca Vassallo in kleinen Handwerksbetrieben aufgenommen, wo Leuchten wie Mite und Twiggy von Marc Sadler, Aplomb von Lucidi und Pevere, Rituals und Tartan von Ludovica und Roberto Palomba sowie Lumiere von Rodolfo Dordoni entstehen.

Der Besucher wird von einem Riesenbildschirm empfangen, auf dem beeindruckende Bilder der Produktion, haufenweise Anregungen und kostbare Wissensausschnitte in einer Erzählung vorbeiziehen, die gleichzeitig Inszenierung und ritueller Prozess ist, um diese weisen und geschickten Hände zu feiern. Der Fotograf Gianluca Vassallo wurde zum Sprachrohr und Vermittler, indem er in die Schmieden und Hallen voller Leben und Wärme eindringt, zwischen Hände und Materialien, Dosen und Anstrengungen, um uns zu verstehen zu geben, wie weltlich und mühevoll der Weg stets ist, der zur Umsetzung und Verwirklichung einer Idee notwendig ist.

„MAESTRIE“ ist die Erzählung die das handwerkliche Wissen beleuchtet, aus dem viele außergewöhnliche Gegenstände des italienischen Designs und einige unserer beliebtesten Leuchten entstehen und das einen wesentlichen Teil der DNA von Foscarini darstellt. Viele Jahre lang waren wir auf das Endprodukt konzentriert, die ästhetische und emotionale Wirkung, die es hervorruft, und vernachlässigten dabei ‚Wie‘ dieses Ergebnis erreicht wurde. Ich wollte eine Art und Weise finden, die Emotionen zu vermitteln, die ich jedes Mal fühle, wenn ich die Handwerker besuche, die unsere Leuchten erzeugen. Ich bin stets von den außergewöhnlichen Dingen fasziniert, die man machen kann und von der Tatsache, dass man oft vergisst, wie bemerkenswert, wie wichtig sie sind.“

CARLO URBINATI
/ PRÄSIDENT FOSCARINI

Maestrie ist die Erzählung einer bisher verborgenen Welt: das handwerkliche Wissen, das der Herstellung einiger der beliebtesten Designs von Foscarini zugrunde liegt.

Entdecken Sie das Projekt Maestrie

Um vom Wesen der eigenen Marke zu erzählen, vor allem von den Szenarien, der Atmosphäre und den Inhalten, die sich durch die Leuchten vermitteln, präsentiert Foscarini einer Videoinstallation mit stark emotionalem Charakter im Rahmenprogramm des Salone 2007. Im Folgenden die Szenografie, in den Worten der Autoren Vittorio Locatelli und Carlo Ninchi.

/ Etna. Außen. Morgengrauen

Durch das Dunkel ins Licht.
Eine Landschaft im urweltlichen Morgengrauen, ohne Farbe, aus schwarzer Erde und Lava. Eine scheinbare Ruhe, eine erstickte Stille, nur der Wind und die Vögel, eine Idee von Frieden. Aber die Landschaft dampft noch man spürt, dass unter der Oberfläche noch alles kocht. Die Erde, die in Bewegung ist, atmet. Das Licht wird stärker und trennt das Weiße der Luft deutlich vom Dunkel der Erde. Eine alte Landschaft der Erinnerung und der Träume. Eine innere Landschaft in stiller Bewegung.
Eine Figur und die Landschaft. Nicht in der Landschaft, eher an der Seite stehend. Sie denkt darüber nach oder träumt davon oder erinnert sich an sie. Eine raue Figur wie die Landschaft selbst mit weißer Haut und schwarzen Haaren. Östlich, wunderschön und kalt, mit schmalen Augen, die von Gedanken und Emotionen künden.
Erinnerungen treten zu Tage, die wir erfühlen, aber nicht verstehen können. Sie erzählen Bruchstücke von Geschichten, die immer wieder Licht und Raum thematisieren.

/ Hong Kong. Man Mo Tempel. Innen. Abend

Eine weit zurückliegende Geschichte, ein buddhistischer Tempel, an der Decke überzogen mit geweihten, dampfenden Spiralen. Das Licht geht in einer Art Nebel von Rauch auf, der Raum ist undefiniert, beweglich, kleidoskopartig, mit konzentrischen und spiralförmigen Bewegungen – ein Licht des Geistes.

/ Catania. Palazzo Biscari. Innen. Tag

Und dann eine andere Geschichte, eine, die sich in die vorhergehende hineinfügt, ein anderer Raum, ein anderes Licht. Ein mit sinnesfrohen Dekoration ausgeschmückter barocker Palast, wie man es nur in den Palästen Sziziliens finden kann. Mit dieser gewissen Heruntergekommenheit, Verwelktheit und gleichzeitiger Großartigkeit. Hier wird das Licht gebrochen durch gigantische Leuchten aus venezianischem Glas, erweitert durch Spiegel, losgelassen in die Weiten des Stucks und der Einrichtung.
Die Musik ist süß, romantisch und herzzerreißend, aber auch wie eine Musik der Jungen sein kann: modern, rauch, dreckig, dissonant. Ein unruhiges, klares Lied. Es erzählt von der Erde, aber es ist aus Bruchstücken und zusammengesetzten Erinnerungen gemacht. Es wächst mit dem Schwindel der Räume, instabil. Dann, unerwartet, kehrt es rein und klar zurück, während die Figur und die Landschaft zu einer Überlagerung kommen, sich miteinander identifizieren. Die Landschft ist die Figur. Die Figur ist die Landschaft. Die Suche hat ein Ende.

/ Etna. Außen. Tag.

Und wenn Landschaft und Figur explodieren, langsam, süß, ist es nicht der Vulkan, der Lava in die Luft spuckt, sondern es ist das Bild selbst, das bricht, das sich langsam zerstört, das durch den leeren Raum mit unendlicher Zeit fliegt.
Vorher und nachher, in dem realen Raum der Projektion, sind organische und materielle Leuchten, die austretendes Licht hinauspumpen. Ursprüngliche Körper, die dem Licht Form geben, eher als Designobjekte und Leuchtinstrumente, sind sie Beobachter der Konstruktion und der Destruktion, die sich zyklisch inszenieren. Stille und dauerhafte Zeugen, Überbringer des Lichtes, im Rausch.

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