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Anlässlich der Mailänder Designwoche 2024 präsentiert eine Videoinstallation von Francesco Meneghini die neue Version SPOKES AMBIENT der von Garcia/Cumini entworfenen Lampe.

Ein beeindruckender, den Blick einfangender Tunnel, eine Choreografie aus Video, Musik und Licht hebt die innovative Eigenschaft von Spokes Ambient im Vergleich zum Originalprojekt hervor: die persönliche Steuerung des Lichteffekts. Dank der beiden unabhängigen und dimmbaren LED-Quellen von Spokes Ambient ist es nun möglich, die Beleuchtung je nach den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben zu modulieren: Die nach oben gerichtete Quelle beleuchtet die Umgebung mit reflektiertem Licht, die nach unten gerichtete beleuchtet die Arbeitsfläche. Leichte Volumina, die das Licht einfangen und ein Kaleidoskop aus Licht und Schatten projizieren.

“Wir betrachten einen Strom von Landschaften, die das Gewöhnliche herausfordern, eine Abfolge von Wüstenszenarien, rhythmisiert durch die langsame Woge von aufsteigenden Horizonten, die fast zu atmen scheinen. An der Kreuzung dieser sich durchdringenden Bilder reist der Besucher und lauscht dem Puls eines unerforschten Kosmos. Dies ist ein Licht, das verwandelt, erzählt, das einlädt, sich in einer stillen Erweiterung zu verlieren. Foscarini beleuchtet mit dieser Installation nicht nur, sondern spielt auch eine visuelle Melodie für die Augen.”

FRANCESCO MENEGHINI
/ Regisseur

In einem dynamischen und sich ständig weiterentwickelnden Umfeld, wie dem des Designs, können einige Kreationen dem Zahn der Zeit trotzen und verwandeln sich in ikonische Symbole der Innovation und Kreativität. Havana von Jozeph Forakis ist eine davon und feiert heute ihr 30. Jubiläum.

Entdecken Sie Havana

Eine Leuchtenikone, die Einzug in die Wohnbereiche und kollektive Vorstellungswelt hielt und so zu einem neuen Archetyp unter den Leuchten wurde. Die 1993 entworfene Havana etablierte sich als neues Leuchtobjekt: eine halbhohe Leuchte, beinahe eine neue Leuchtenart, mit einer beeindruckenden und auffälligen Diffusorform, die das Licht von der aus Mitte verströmt. Eine vertraute Figur, eine „Gestalt“, mit der man eine persönliche Beziehung aufbaut, die sich problemlos in jede Umgebung einfügen lässt, um diese mit ihrem warmen Licht zu prägen.

Der Entwicklungsprozess von der Idee zum Produkt erfolgte sorgfältig und schrittweise. Die ersten aus Glas und Fiberglas gefertigten Prototypen waren schwer und teuer und hatten den Nachteil, nur wenig Licht durchdringen zu lassen, wodurch die ursprünglich dem Konzept innewohnende Leichtheit und Ironie verloren ging. In einem revolutionären Schritt wurde beschlossen, das Glas durch Kunststoff zu ersetzen, was für Foscarini einen wichtigen Moment darstellte. Eine Entscheidung, die auf ausschlaggebende Weise dazu beigetragen hat, Foscarini zu dem Unternehmen zu machen, das es heute ist. Ein Unternehmen, das sich stets dazu entscheidet, das Design in den Mittelpunkt zu stellen, ohne sich dabei Grenzen zu setzen und ohne auf Kompromisse einzugehen, um jedes Projekt vollends entwickeln zu können. Jozeph Forakis erinnert sich:

„Havana war die erste von Foscarini erzeugte Leuchte aus Kunststoff. Es war ein ein bisschen ein Risiko, doch Foscarini erwies sich als sehr mutig und beschloss, diese absolute Neuheit zu wagen.“

JOZEPH FORAKIS
/ Designer

Der Erfolg von Havana war nicht ganz ohne Herausforderungen. Obwohl sie anfangs von einigen Händlern skeptisch beäugt wurde, entwickelte sie sich schnell zu einem Archetyp des Designs. Ihre Aufnahme in die Sammlung des Museum of Modern Art (MoMa) in New York im Jahr 1995 stellte einen wesentlichen Schritt dar und bestätigte ihre Bedeutung in der Geschichte des Designs.

In ihrer 30-jährigen Geschichte wurde Havana in farblichen und funktionellen Varianten präsentiert, einschließlich der Outdoor-Ausführung, ohne je ihre charakteristische Form zu verlieren, sowie ihre außergewöhnliche Fähigkeit, mit ihrer warmen und vertrauten Präsenz ein emotionales Echo zu erzeugen.

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30 Years of Havana
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Möchten Sie einen Blick darauf werfen?

Wählte das ständige Design-Beobachtungsorgan wieder Foscarini wegen seiner Design-Exzellenz und seinem Pioniergeist aus. Diese charakteristischen Merkmale der Marke werden 2023 von den Leuchten Nile und Chiaroscura verkörpert, die für die Kategorie Beleuchtungsdesign ausgewählt wurden.

NILE
Tischleuchte
Design: Rodolfo Dordoni

 

Die von Rodolfo Dordoni entworfene Nile ist eine charakterstarke Leuchte und zugleich Einrichtungselement mit einer beeindruckenden optischen Wirkung, die jeden Raum in ihrer raffinierten Eleganz erstrahlen lässt. Bereits im ausgeschalteten Zustand ist sie wunderschön, doch offenbart sie sich noch faszinierender, wenn das Licht durch das kostbare, mundgeblasene Glas strömt und dabei durch die beiden offenen Seiten des Diffusors auf die darunter liegende Fläche und nach oben abstrahlt.

 

Eine Leuchtenskulptur, in der gegensätzliche Elemente zusammenwirken, welche in einer Zusammenstellung von Volumen vereint sind, die allen Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen scheint und das perfekte Gleichgewicht zwischen Gegensätzen darstellt: dem soliden Marmor und dem zarten Glas, die Kälte eines abgebauten Materials und die Wärme eines mundgeblasenen Materials. Sockel und Diffusor, mit ihren unterschiedlichen Neigungen, sind dank eines unsichtbaren Spiels von Gewichten, Positionen und Verbindungen vereint, das einen dynamischen Effekt des Miteinanders bewirkt.

„Ich wollte eine skulpturhafte Präsenz, einen echten Lichtdiffusor, mit einer nicht unbedingt funktionsnahen Form. Ich zeichnete zwei sich überschneidende Volumen: den kleinen Sockel aus Marmor und den großen Diffusor aus Glas. Als ich sie ansah, kam mir die berühmte Büste der ägyptischen Königin Nofretete in den Sinn und so kam ich auf den Namen: Nile.”

RODOLFO DORDONI
/ Designer

CHIAROSCURA
Bodenleuchte
Design Alberto und Francesco Meda

 

Chiaroscura entsteht aus einer Projektherausforderung heraus: Sie soll nämlich die Möglichkeit erforschen, die Funktionsfähigkeit des klassischen Strahlers zu bereichern, der naturgemäß nur indirektes Licht nach oben wirft. Der leichte Körper von Chiaroscura, der vollkommen beleuchtet und nicht mehr nur beleuchtend ist, stellt das Ziel dar, das die Bestimmung der Form, die Wahl der Materialien und der Produktionstechnologien begleitete. Schlicht und gleichzeitig charaktervoll offenbart sie sich als diskrete Präsenz, die ein komplexes technisches Innenleben verbirgt und sich dem Benutzer ganz einfach darbietet.

 

Chiaroscura besteht aus drei Halbbögen, die einen besonderen, dreieckigen Querschnitt beschreiben: eine Designentscheidung, die eine ausgewogene, jedoch nie banale Präsenz zu Tage fördert, da sie sich je nach Blickwinkel ändern kann. Die Leuchte besteht aus Elementen in verschiedenen Materialien, die auseinandergenommen und ineinandergesteckt werden können und eine einfache Montage und Demontage ermöglichen. Auf ihrer Struktur wechseln sich matte und glänzende Oberflächen ab, die die optische Wirkung der Leuchte leichter gestalten. Diese sind aus stranggepresstem Aluminium und PMMA mit Längsprismen gefertigt, welche gleichzeitig Transparenz und eine angenehme Lichtverbreitung versichern. Chiaroscura liefert somit sowohl ein starkes, indirektes Licht von der ganz oben angebrachten LED, als auch ein indirektes Licht an der Wand oder ein diffuses Licht im Raum, je nachdem, wie die Leuchte ausgerichtet ist, dank des LED-Streifens, der sich über die gesamte Länge eines der stranggepressten Aluminiumprofile zieht. Die im Profil integrierten Rillen ermöglichen das Gleiten zwischen Aluminium und Kunststoff, während die seitlichen Verschlussschrauben ungewünschte Bewegungen verhindern.

Chiaroscura steht im Mittelpunkt der ortsspezifischen Beleuchtungsinstallation „Stufenlicht“ bei der Ehrentreppe der Triennale in Mailand, die zum Eingang der Ausstellung ‘Alberto Meda: Spannung und Leichtigkeit’ begleitet, die einige der kompositorischen und methodologischen Merkmale von Alberto Meda erforscht.

Entdecken Sie Chiaroscura

Anlässlich der Ausstellung „Alberto Meda, Spannung und Leichtheit“, die die Triennale in Mailand dem großen italienischen Meister widmet und die vom 6. Oktober 2023 bis zum 24. März 2024 besichtigt werden kann, setzte Foscarini nach dem Projekt von Meda eine ortsspezifische Installation für die Ehrentreppe der Triennale um, bei der 34 maßangefertigte Leuchten CHIAROSCURA – 17 auf jeder Seite der Treppe – im Mittelpunkt stehen, von der größten mit über fünf Metern Höhe (552 cm) bis zur kleinsten mit einer Höhe von 57 cm. Eine Lichtkulisse mit verschiedenen Dimmlevels, um eine Choreographie entstehen zu lassen.

„Als mir Marco Sammicheli vorgeschlagen hat, anlässlich meiner Einzelausstellung als Kurator über eine Installation „vor Ort“ für die Ehrentreppe der Triennale in Mailand nachzudenken, nahm ich den Ort schnell in Augenschein und entdeckte, dass die Seitenwände der Treppe nicht durchgehend sind, sondern mit Marmorsäulen mit dreieckigem Querschnitt in einem Abstand von 10 cm voneinander ausgeführt sind. Die Bereiche zwischen einer Säule und der nächsten weisen unterschiedliche Höhen auf: Sie beginnen am Anfang der Treppe bei einer Höhe von ca. 5 Metern und betragen bei der letzten Stufe vor dem Zwischengeschoss ca. 50 cm. Ich wollte eine Arbeit umsetzen, die die Architektur berücksichtigt, die sich diskret anpasst und sie aufwertet und so dachte ich, dass Licht die Lösung sein könnte. Leuchtelemente zwischen einer Säule und der nächsten einzufügen, konnte die perfekte Idee sein. So fiel mir Chiaroscura ein, der Strahler mit dreieckigem Querschnitt, wie der der Säulen, den ich mit meinem Sohn Francesco für Foscarini entworfen hatte, und auch seine baulichen Merkmale, da er mit stranggepressten Aluminium- und Methacrylatprofilen gefertigt war und somit in verschiedenen Längen erhältlich war, auch bis zu 6 Meter lang. Die Strangpresstechnologie und ihre charakteristische dimensionale Freiheit ließen mir die Idee kommen, ein „stufenförmiges“ Beleuchtungsprojekt umzusetzen, das von drei Seiten Licht verströmt, sowohl auf der Ehrentreppe, als auch auf den beiden Treppen, die zum Theater führen. Es schien mir interessant, diesem Projekt auch eine andere Dimension zu verleihen, eine dynamische Beleuchtungsdimension, und so arbeiteten wir mit Foscarini an einer elektronischen Lösung, um diesen Effekt zu erzielen.“

ALBERTO MEDA
/ Ingenieur, Designer und Planer

CHIAROSCURA verkörpert Foscarinis Fähigkeit, speziellen Anforderungen von Innenarchitekten und Designern zu entsprechen, und zeugt vom innovativen Wesen der Marke. Ein Licht, das im modernen Zeitalter entsteht und das seine charakteristische Persönlichkeit dem besonderen Leuchteffekt und der originellen Harmonie zwischen Form und Funktion verdankt.

Die von Alberto mit seinem Sohn Francesco entworfene CHIAROSCURA ist die moderne Neuinterpretation des klassischen Strahlers. Die trotz ihrer schlichten Präsenz charaktervolle CHIAROSCURA, die rundum Licht verströmt, entsteht aus einer Projektherausforderung heraus: Sie soll nämlich die Möglichkeit erforschen, die Funktionsfähigkeit des klassischen Strahlers zu bereichern, der naturgemäß nur indirektes Licht nach oben wirft. Der elegante und leichte Körper von Chiaroscura, der vollkommen beleuchtet, nicht mehr nur beleuchtend ist, stellte das Ziel dar, das die Bestimmung der Form, die Wahl der Materialien und der Produktionstechnologien begleitete.

Gemeinsam mit Foscarini haben die Meda nämlich ihre Funktionsweise erweitert und eine dreieckige Struktur aus strangepresstem Aluminiumprofil mit einer LED erzeugt: einen „Käfig“, in dem sich ein opalenes Kunststoffprofil befindet, das Licht ausströmt. Im Unterschied zum klassischen Strahler verbreitet CHIAROSCURA ein Raumlicht an den Seiten und ein indirektes Licht an der Decke.
Der zarte und sichtlich leichte Körper von CHIAROSCURA und ihr warmes und angenehmes Licht machen sie anpassungsfähig und vielseitig einsetzbar, damit ihre diskrete Persönlichkeit unterschiedliche Räume bereichert, vom Wohn- bis zum Objektbereich, vom Büro bis hin zum Heim.

Chiaroscura ist eine Leuchte, die – auf Anfrage und bei besonderen Projektanforderungen – auch in verschiedenen Höhen im Vergleich zur im Katalog verfügbaren Standardausführung erzeugt werden kann.

Die Entstehung der Leuchtenskulptur Orbital verkörperte für Foscarini nicht nur den Beginn der Zusammenarbeit mit Ferruccio Laviani, sondern war auch eine Absichtserklärung: Zum ersten Mal ließen wir das geblasene Murano-Glas hinter uns und hießen eine neue Idee willkommen, dank der wir heute mehr als zwanzig unterschiedliche Technologien bieten.

Wenn du die Zusammenarbeit mit Foscarini mit einem Wort beschreiben müssten, welches würdest du wählen?

Ich würde mich für zwei entscheiden: profitabel und frei. Das erste Wort lässt sofort an finanziellen Gewinn denken, doch so ist es nicht zu verstehen, oder besser gesagt: nicht nur. Die Tatsache, dass beinahe alle Leuchten, die ich für Foscarini entworfen habe, noch im Katalog vertreten sind, ist eine wunderbare Nachricht, sowohl für mein Designbüro als auch für das Unternehmen.
Ich definiere sie profitabel, denn Objekte zu entwerfen, die die Menschen nach 30 Jahren noch immer schätzen, freut einen Designer ganz besonders: Es ist die Bestätigung, dass das, was er tut, einen Sinn hat.
Dann ist da noch das Thema der kreativen Freiheit. Foscarini ließ mir besonders große gestalterische Unabhängigkeit sowohl hinsichtlich der Produkte als auch der Bereiche, ohne jemals Einschränkungen irgendwelcher Art zu setzen. Das ist wirklich selten und besonders zu schätzen.

 

Warum habt ihr deiner Meinung nach diese kreative Ausdrucksfreiheit erreicht?

Ich denke, das liegt am Wesen der beteiligten Menschen. Wenn ein Designer das Vertrauen des Unternehmens gewonnen hat, lässt ihm Foscarini vollkommene Ausdrucksfreiheit. Man ist sich der Tatsache bewusst, dass man so die beste Zusammenarbeit erreicht, und zwar für beide Seiten. Natürlich erst, wenn festgestellt wird, dass nach der vom Gefühl geleiteten Arbeit auch die Kopfarbeit folgt. In meinem Fall war Orbital die erste Herausforderung: Würde eine Leuchte mit einer solch prägenden Ästhetik Anklang finden? Würde sie die Prüfung der Zeit bestehen? Die Antwort des Publikums war positiv und ab diesem Zeitpunkt stand unsere Beziehung stets im Zeichen höchster Freiheit.

Was bedeutet diese Freiheit für einen Designer?

Sie gibt ihm die Möglichkeit, die verschiedenen Facetten des Möglichen zu erforschen. Für einen Menschen wie mich, der sich nie mit einem Stil oder einem gewissen Geschmack identifizierte, sich jedoch regelmäßig in stets andere Schönheiten, Umgebungen, Dekorationen verliebt, ist diese Freiheit von grundlegender Bedeutung, denn sie macht es mir möglich, mich zu entfalten. Ich stelle keine künstlerischen Ansprüche und ich bin mir bewusst, dass das, was ich mache, Produktion ist: Serienprodukte, die eine klare Funktion haben und diese bestens erfüllen müssen. Doch neben diesen rationalen Überlegungen überkommt mich beim kreativen Schaffen dann ein Verlangen. Die beinahe unbändige Lust, einen bisher noch nicht dagewesenen Gegenstand entstehen zu lassen: etwas, das ich als Teil meines Lebens möchte.

Wie sind diese Gegenstände, nach denen du dich sehnst und daher entwirfst?

Darauf habe ich vom stilistischen Gesichtspunkt keine Antwort: Ich mache stets andere Dinge, weil ich mich immer anders fühle und ich fülle meine körperlichen und geistigen Bereiche mit Bildern, die im Laufe der Zeit wechseln und diese persönlichen Landschaften wiedergeben. Ich bin jedoch von allem fasziniert, was eine Beziehung mit Menschen und zwischen Menschen schafft. Den Dingen, die ich entwerfe, gebe ich stets einen Charakter: den, der meiner Meinung nach meine Art, den Geist der Zeit zu interpretieren am besten wiedergibt. Manchmal den Geist des Augenblicks. Das gilt für eine Leuchte mehr noch als für ein anderes Einrichtungselement, weil man eine dekorative Leuchte wegen gefühlsmäßiger Nähe auswählt, aufgrund von alldem, was sie uns und über uns sagt. Das ist der Beginn eines idealen Dialogs zwischen Designer und Käufer. Wenn diese Leuchte dann auch 30 Jahre später noch zu den Menschen spricht, heißt das, dass dieses Gespräch wichtig ist und noch immer etwas von großer Bedeutung vermittelt.

Die Veranstaltung zum dreißigsten Jubiläum von Orbital war auch eine Gelegenheit um das neue Kreativprojekt NOTTURNO LAVIANI vorzustellen. In diesem Fotoprojekt interpretiert Gianluca Vassallo die Leuchten, die Laviani für Foscarini entwarf. Das Ergebnis ist eine Erzählung mit vierzehn Geschichten auf denen die Lichter fremde Umgebungen prägen.

Erfahren Sie mehr über Notturno Laviani

Was empfindest du beim Anblick der Interpretation, die Gianluca Vassallo aus deinen Leuchten gemacht hat?

Ich nehme einen sich schließenden Kreis wahr. Denn Gianluca erzählt von seiner Vorstellung von Licht und verwendet dabei die Objekte, die ich entworfen haben, als zarte, jedoch wichtige Erscheinungen. Das gleiche passiert, wenn jemand beschließt, eine meiner Leuchten zu sich nach Hause zu holen. Angesichts Notturno nehme ich dieses gleiche große Gefühl wahr, das ich empfinde, wenn jemand von einem meiner Projekte Besitz ergreift und es Teil seiner Existenz werden lässt: das Gefühl ist dieses wunderschöne, etwas getan zu haben, das einen Sinn hat und für andere wichtig ist.

 

Welche Aufnahme verkörpert dich am besten?

Ohne jeden Zweifel die von Orbital im Freien: Der Straßenübergang mit dem zerrissenen Zirkusplakat. Denn ich bin so: alles und das Gegenteil von allem.

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30 Years of Orbital
— Foscarini Design stories
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Laden Sie das exklusive E-Book Foscarini Design Stories — 30 years of Orbital herunter und erfahren Sie mehr über die Zusammenarbeit zwischen Foscarini und Laviani. Ein fruchtbarer Austausch, basierend auf wahlverwandten Affinitäten, der sich über drei Jahrzehnte als Weg des gemeinsamen Wachstums erstreckt.

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Als Werkstatt des reinen Erforschens von Licht, das von Foscarini mit Andrea Anastasio und Davide Servadei von Ceramica Gatti 1928 durchgeführt wird, ist das Projekt Battiti eine Erfahrung vollkommener Freiheit, die zu neuen Interpretationen von Licht führt, welches hier im Dialog mit der Keramik zur Materie wird.

Im Projekt Battiti, das im Rahmen des Fuori Saloni 2022 präsentiert wurde, wird das Licht nicht zum Beleuchten, sondern zum Erschaffen eingesetzt. Als wäre es ein Material: das Effekte erzeugt, Formen betont, Schatten aufbaut. Denn es ist genau das, was Andrea Anastasio macht, wenn er Hand an die Werke des Archivs der Werkstatt Gatti legt, sie zerlegt und dann wieder zusammenbaut und dabei nur dem Urinstinkt folgt, aus Wunsch, Leidenschaft und Notwendigkeit zu kreieren: Er kehrt die traditionelle Logik um und gelangt zu einer neuen Logik, er interpretiert die Geschichte, indem er ihr einen Sinn und eine andere Bedeutung gibt. Bei diesem Vorgang, der zugleich Kreation und Entdeckung ist, verwendet Anastasio das Licht, das so auch ein Instrument zum Dialog mit dem Betrachter wird. Die Lichtschnitte, aktive und „lebendige“ Elemente in Anastasios Flachreliefs und Skulpturen, sind daher ein Beginn einer neuen Beziehung zwischen den sie offenbarenden Objekten und dem Betrachter.

„Battiti begann mit einer Überlegung zur tausendjährigen Beziehung zwischen Licht und Keramik, einer Reise, die von Öllampen zu religiösen Bildstöcken reicht und die die Form der Vision in ihren zahlreichen Erscheinungen begleitet. Dann kam eine weitere Betrachtung auf und ich begann, die Keramiktafeln von Abdrücken des Archivs Gatti in Faenza zu zerschneiden und systematisch zu zerlegen. Das Licht in diese Reihe der Arbeiten zu bringen, war ein langsamer, auf eine plötzliche Intuition folgender Vorgang, wie es häufig vorkommt, wenn man die Wirkung einer Vision wiedergeben möchte, die uns einnimmt und gleichzeitig entweicht, weil sie eben nicht greifbar ist. So wird erneut der Dialog zwischen Dekor und Licht zur Gelegenheit, sich der Rolle bewusst zu werden, die das Licht in unserem Alltagsleben spielt, sowie seiner Fähigkeit, uns an die Unwirklichkeit des Ständigen und die Vergänglichkeit des Vollendeten zu erinnern.

ANDREA ANASTASIO
/ Designer

Eine Forschung als Ergebnis der Freiheit, die Foscarini seit jeher auszeichnet, ein Unternehmen ohne Fertigungsstätte, das von Ideen, von der Vorstellungskraft lebt. Eine Freiheit, die es möglich – vielmehr noch notwendig – macht, jedes Mal die Materialien und die angemessensten Erzeugungsarten zu erforschen, um jede neue Idee auf die beste Weise umzusetzen. Ein unterscheidender Ansatz im Sinne eines Industriebetriebs mit einer vollkommen handwerklichen Produktion. Eine Unternehmung, jenseits von geschäftlicher Logik, die der Identität von Foscarini innewohnt, welche seit jeher an die Innovation und ständige Sinnsuche glaubt.

„Erst wenn man das Saatfeld verlässt, hat man den Mut, sich neue Ideen vorzustellen. Erst wenn man Visionen lauscht und sie mit Menschen teilt, die anderen Welten angehören, versteht man, wohin es Sinn hat zu gehen. Erst wenn man die wahre Leidenschaft der Schöpfer teilt, begreift man den Sinn des Wortes Entwurf, in seiner reinen und authentischen Bedeutung.“

CARLO URBINATI
/ Präsident und Gründer von Foscarini

E-BOOK

BATTITI —
Foscarini Artbook series #1
Research & Developement

Laden Sie das exklusive E-Book herunter, das diese Forschung erzählt, welche sich nur vom Wunsch inspirieren lässt, neue Ausdruckssprachen, Bedeutungen und Arten der Lichtnutzung zu erforschen. Kritische Vertiefungen von Carlo Urbinati, Andrea Anastasio und Franco La Cecla. Fotos von Massimo Gardone.

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Der Preis Compasso d’Oro ist weltweit der älteste und angesehenste Preis in der Designbranche. Er wurde 1954 auf den Vorschlag von Giò Ponti das erste Mal vergeben und verfolgt das Ziel, den Wert und die Qualität von italienischen Designprodukten hervorzuheben.

Seit 1958 widmet sich ADI, die Vereinigung für Industriedesign, der Organisation und garantiert die Unparteilichkeit und Richtigkeit – da der Preis nach einer Vorauswahl vergeben wird, die durch eine aus Experten, Designern, Kritikern, Historikern und Journalisten bestehende Kommission durchgeführt wird – mit dem Ziel, die Qualität und Innovation der Forschung, Materialkultur und des italienischen Entwurfs zu fördern und anzuerkennen.

Sämtliche ausgezeichnete Objekte werden Teil der Historischen Sammlung des Preises Compasso d‘Oro ADI, die vom Ministerium der Kulturgüter zum nationalen Bestand „von besonderem künstlerischen und historischen Interesse“ erklärt wurde.

Foscarini wurde im Laufe der Jahre mehrmals vom ständigen Design-Beobachtungsorgan ausgewählt – ADI-Organ, das dank Expertenkommissionen die italienischen Produkte in den verschiedenen Kategorien der Warengruppen beurteilt – und erhielt zweimal den Compasso d‘Oro und sieben Ehrenvolle Erwähnungen, die vom ständigen Engagement des Unternehmens in der Forschung sowie im Angebot von neuen Formen und Bedeutungen zeugen, nicht nur beim Produkt selbst, sondern auch bei seiner Art, sich zu präsentieren.

2001: Der Compasso d‘Oro für Mite und Tite

Entdecken Sie Mite und Tite

Als Ergebnis einer über zweijährigen Forschung wird die Bodenleuchte Mite seit dem Jahr 2000 erzeugt. Die von Marc Sadler entworfene Leuchte verwendet einen 185-cm-hohen Diffusor mit kreisförmigen Grundriss, der sich nach oben hin ausweitet, und aus einem Glasgewebe gefertigt wird, das von einem Draht aus Kohlenstoff bei der schwarzen Ausführung und aus Kevlar® bei der gelben Ausführung umwickelt ist.
Die Materialforschung begann mit der Erforschung der möglichen Rowing-Technologien, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basieren. Eine Technologie, die normalerweise zur Herstellung von Angelruten und Rudern von Wettkampfbooten verwendet wird, wurde von Marc Sadler bereits zur Erzeugung von Golfschlägern genutzt. Als erstes Unternehmen wandte Foscarini diese Technik im Beleuchtungsbereich an und patentierte seine Erfindung. Das Glasgewebe wird wie ein Kleid geschnitten, mit gehärtetem Harz und dem Draht um eine Form gewickelt und anschließend im Ofen gebrannt. Auf diese Weise lässt der Draht eine originelle Dekoration entstehen und verleiht dem Material insbesondere Flexibilität, Festigkeit, Leichtigkeit sowie Strapazierfähigkeit und die Struktur ist zugleich tragender und leuchtender Körper.
Die Jury des Compasso d’Oro-ADI 2001 begründete die Vergabe des Preises an Mite und die Hängeleuchte Tite folgendermaßen:

„Technologische Innovation bei der Verwendung eines eigens konzipierten Materials, einfache Wartung und Reinigung, Leichtigkeit und Gestaltung zeichnen einen besonders einfachen Gegenstand mit schlichtem Design durch die ästhetische Ausdruckskraft bei seiner Funktion aus.“

Die Leuchten Mite und Tite sind im ADI Design Museum in Mailand zu finden und wurden in die Designsammlung des Centre Pompidou in Paris aufgenommen.

2011: Ehrenvolle Erwähnung für die Installation „Infinity“

Infinity – ein von Vicente Garcia Jimenez entworfenes, riesengroßes Kaleidoskop, das die Bilder der Foscarini-Kollektion bis ins Unendliche wiedergibt – empfing und faszinierte die Besucher des Fuorisalone 2009 in den Räumlichkeiten des Superstudio Più in Mailand, um Ihnen eine multisensorielle und außergewöhnliche Erfahrung der Lichtchoreographien zu schenken, mit Videos von Massimo Gardone und Originalmusik von Francesco Morosini. Die Installation wurde für den ADI Design Index 2010 ausgewählt und erhielt 2011 anlässlich des XXII. Compasso d‘Oro eine Ehrenvollen Erwähnung als Auszeichnung der besonders innovativen Kommunikation von Foscarini.

2014: Der Compasso d‘Oro für das Redaktionsprojekt Inventario

Entdecken Sie Inventario

Zwischen Buch und Zeitschrift präsentiert sich Inventario als Redaktionsprojekt, das von Beppe Finessi geleitet und von Foscarini gefördert und unterstützt wird. Es erforscht die besten Produkte internationaler Kreativität anhand einer Darstellung des Projekts aus unterschiedlichen Perspektiven.
Inventario beleuchtet ganz unabhängig die Bereiche Design, Architektur und Kunst. Ein einzigartiger und unverwechselbarer Ansatz, der mit dem Compasso d’Oro ADI anlässlich seiner XIII. Ausgabe anerkannt und ausgezeichnet wurde, und zwar mit der folgenden Begründung seitens der Jury: „Für die Fähigkeit, kulturell anspruchsvolle Themen mit Leichtigkeit zu präsentieren und mit Bildern zu illustrieren, die durch ihre starke visuelle Identität und hohe redaktionelle Qualität überzeugen.“ Inventario, mit der künstlerischen Leitung von Artemio Croatto/Designwork und herausgegeben von Corraini Edizioni, ist in den besten Book-Shops und Buchhandlungen der ganzen Welt erhältlich und kann auch online erworben werden.

„Inventario handelt nicht von Foscarini, da wir ein vollkommen unabhängiges und somit in seiner Unabhängigkeit glaubwürdiges Projekt entstehen lassen wollten. Inventario vermittelt unsere Werte, blickt nach vorn, aufmerksam und neugierig, mit Freude am Innovativen – wie es auch dem Geist von Foscarini entspricht.“

CARLO URBINATI
/ Präsident Foscarini

2014: Es regnet Auszeichnungen

Das Engagement und die Innovation von Foscarini als kreatives Forschungslabor im Zeichen von Spitzenleistungen wurden im Rahmen der Ausgabe 2014 des Compasso d’Oro mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt. Neben dem Compasso d’Oro, der an Inventario vergeben wurde, erhielt Foscarini anlässlich der XIII. Ausgabe des renommierten Preises Ehrenvolle Erwähnungen für die Produkte Aplomb (Design: Lucidi und Pevere), Behive (Design: Werner Aisslinger), Binic (Design: Ionna Vautrin), Colibrì (Design: Odoardo Fioravanti) und Magneto (Design: Giulio Iacchetti).

2020: Ehrenvolle Erwähnung für Satellight

Entdecken Sie Satellight

Die internationale Jury der XXVI. Ausgabe des Preises Compasso d‘Oro ADI vergab an die Leuchte nach einem Design von Eugeni Quitllet eine Ehrenvolle Erwähnung. Besonders maßgeblich ist die innovative Verwendung von geblasenem Glas und Kristallglas, das Satellight zu einem einfachen und unmittelbar interpretierbaren Gegenstand macht, welcher sich jedoch auch vollkommen neu und in seiner poetischen Leichtigkeit tiefgehend offenbart.
Die Leuchte weist ein Design auf, das von einer glänzenden, schwebenden Kugel geprägt ist und an den Mond im Nachthimmel erinnert, oder aber an eine Leuchtkugel, die von einem hauchdünnen, transparenten Tuch gehalten wird. Der Diffusor wirkt dank der satinierten Oberfläche wie eine im leeren Raum schwebende Präsenz, auch im ausgeschalteten Zustand.

Die Leuchte Mite kennzeichnete den Beginn der nunmehr historischen Zusammenarbeit zwischen Foscarini und Marc Sadler: ein Projekt, das sich den Normen widersetzt und dem entspricht, was der Designer als „Höhepunkte der Unvernunft“ bezeichnet, nämlich das Verlangen, sämtliche Eigenschaften eines Materials und einer Technologie zu erforschen.

Gemeinsam mit der Hängeleuchte Tite wurde Mite 2001 mit dem Compasso d’Oro ausgezeichnet, dem international renommiertesten Designpreis. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, und wir finden, dass dieses Ereignis, wie der ikonische und zeitlose Charakter von Mite, angemessene Feierlichkeiten verdient.
So entsteht Mite Anniversario, die das ursprüngliche Konzept von Mite anhand von weiteren Experimenten und Änderungen fortentwickelt. Zu diesem besonderen Anlass interviewten wir Marc Sadler und führten ein interessantes Gespräch über Mite, Tite und über Beleuchtungsdesign.

 

WIE BEGANN DIE ZUSAMMENARBEIT MIT FOSCARINI FÜR DIE LEUCHTE MITE?

MS — „Ich lernte Foscarini zu einer Zeit kennen, in der ich in Venedig wohnte und Mite war das erste, gemeinsam entwickelte Projekt. Für mich war Foscarini ein kleines Unternehmen, das Glas erzeugte, weit entfernt von dem, was ich machte. Eines Tages lernte ich zufällig auf einem Linienboot einen der Teilhaber kennen. Als wir von unserer Arbeit und von dem, was wir machten, sprachen, bezog ich mich auf ein Thema, über das sie gerade nachdachten. Er bat mich, mir ein Projekt vorzustellen, das den ungewissen Touch von Glas hatte – diesen handwerklichen Aspekt, den man unmöglich beherrschen kann und der dafür verantwortlich ist, dass jeder Gegenstand eine eigene Persönlichkeit hat -, welches jedoch industriell mit einer ganzheitlicheren Vision erzeugt werden könnte. Wir verabschiedeten uns und gingen auseinander, nachdem wir uns versprochen hatten, darüber nachzudenken.“

 

WAS WAR DIE HAUPTIDEE, DIE DIESES PROJEKT ENTSTEHEN LIESS?

MS — „Ich war nach Taiwan unterwegs, wegen eines Projekts für Tennisschläger und Golfschläger für ein Unternehmen, das mit Glasfaser und Kohlenstofffaser arbeitete. Das ist eine Welt, in der die Produkte in großen Zahlen hergestellt werden, nicht nur ein paar Exemplare. Schläger sind bei ihrer Erzeugung, wenn sie gerade aus der Form kommen, wunderschön. Dann beginnt man mit ihrer Bearbeitung, sie werden gereinigt, feinbearbeitet, lackiert, mit verschiedenen grafischen Elementen bedeckt und so verlieren sie langsam diesen Zauber der Erzeugungsphase. Schließlich hat man einen Gegenstand voller Zeichen, die die eigentliche Struktur verbergen und das Endprodukt erscheint mir immer weniger interessant im Vergleich zum Produkt in seiner Anfangsphase. Für meine Arbeit als Designer ziehe ich das Produkt im Rohzustand vor, vor den Feinbearbeitungen, wenn es noch ein „mythisches“, wunderschönes Objekt ist, weil seine Materie vibriert. Als ich nämlich diese Objekte im Gegenlicht betrachtete, sah man die Fasern und ich bemerkte, wie das Licht die Materie durchdrang. Ich nahm mir ein paar dieser Muster und brachte sie nach Venedig. Gleich nach meiner Rückkehr rief ich Foscarini an und sagte ihnen, dass ich über eine Möglichkeit nachdachte, dieses Material zu verwenden. Auch wenn die aus Materialstücken hergestellte Glasfaser Grenzen bei ihrer ungewissen Bearbeitung hat, dachte ich über einen industriell zu erzeugenden Gegenstand nach. Foscarini diesen vorzuschlagen, war etwas gewagt, denn um seine Verwendung zu rechtfertigen, waren große Produktionsmengen notwendig, und außerdem war es kein vielseitiges und anpassungsfähiges Material. Wenn es uns jedoch gelingen würde, ihn in diesem faszinierenden Materialzustand zu behalten, wäre es eine schöne Gelegenheit, ihn auf ein Beleuchtungsprojekt anzuwenden.“

WIE WAR DIE FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSPHASE?

MS — „Wir wandten uns an viele Betriebe, die dieselben Materialien und dieselben Techniken zur Erzeugung von Weinwannen oder Sportgeräte verwendeten, jedoch leider waren sie nicht bereit, an diesem Forschungsexperiment mitzuwirken. Wir verloren aber nicht den Mut und suchten weiter bis wir einen Unternehmer fanden, der mit diesem Material auch für seine persönlichen Experimente arbeitete (er hatte sich einen motorbetriebenen Deltagleiter gebaut). Er begeisterte sich für das Projekt und stand sofort dafür zur Verfügung. Er hatte einen Betrieb, der außergewöhnliche und besondere Angelruten herstellte, doch er beschloss, sich mit uns in die Welt der Beleuchtung zu stürzen. Er schickte uns Probemuster, die er selbstständig anfertigte und fragte uns um unsere Meinung zu neuen Harzen und neuen Geweben. Design entsteht durch Menschen, die agieren und miteinander interagieren. Das ist ein vollkommen italienischer Zauber. Oft wird in Unternehmen im Rest der Welt gewartet, dass der Designer kommt und wie ein Superheld alles komplett vollendet, schlüsselfertig, übergibt. Doch so ist das nicht: Um wirklich innovative Projekte umzusetzen, bedarf es eines ständigen Austauschs, wo man Probleme erörtert und gemeinsam löst. Ich arbeite gerne so.“

 

WURDEN LERNMODELLE UND -PROTOTYPEN ENTWICKELT?

MS — „Das erste Modell wurde mit einer traditionellen, geschlossenen Form ausgeführt. Dann kam uns die Idee, eine andere Technik – das ‚Rowing‘ – auszuprobieren, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basiert. Als ich die zu verwendenden Drähte betrachtete, fand ich Bündel, die als mangelhaft betrachtet wurden, da bei ihnen der Draht nicht vollkommen gerade, sondern leicht bebend erschien. Diese Art von Draht fand dann in der Endproduktion seine Anwendung. Die Fasern sind nicht alle gleichmäßig: Wir wollten diesen „Mangel“ hervorheben, der sich für uns in eine einzigartige Eigenschaft verwandelt hatte. Wir wollten uns vom Gefühl der technischen Natur befreien und den Wert der Handarbeit sowie einen warmen materiellen Touch hervorheben, wie man ihn in Italien zum Ausdruck bringen kann. Bei einem anfänglichen Prototypen hatte ich die Spitze mit einem 45-Grad-Schnitt abgetrennt und einen Autoscheinwerfer eingearbeitet. Wenn ich heute diesen ersten Prototypen sehe, stört er mich ein bisschen, doch das ist vollkommen normal, weil er den Beginn einer langen Forschungswegs darstellt. Um bei einem einfachen Produkt zu landen, muss man viel arbeiten. Am Anfang war mein Zeichen zu stark, beinahe gewaltsam. Foscarini konnte das beheben, und das ist richtig so, das ist Design. Es ist das richtige Gleichgewicht zwischen den Mitwirkenden, um zusammen ein gemeinsames Werk zu schaffen. Nur durch die Arbeit mit dem Unternehmen Foscarini, das mit Licht richtig umgehen kann, das der Transparenz und jener Wärme des Materials den richtigen Touch verleihen kann, gelang es uns, dass das Produkt die richtige Proportion und Echtheit erreichte. Wir konnten einen viel klareren, sauberen Gegenstand gewinnen, bei dem das Wichtige das Licht ist, das er erzeugt, die Transparenz des Körpers und die bebende Bewegung, die im Design zum Ausdruck kommt. Kein Gegenstand, der schreit, sondern ein sanftes Element, das in die Wohnung kommt.“

 

WAS SIND DIE SPEZIELLEN HERAUSFORDERUNGEN BEI EINEM PROJEKT MIT LICHT?

MS — „Nach dieser Leuchte und nach dieser Annäherung an Verbundwerkstoffe bekam ich so ein bisschen die Etikette des Designers, der Leuchten mit raffinierten Materialien erzeugt. Das stört mich nicht, im Gegenteil, es ist das, was wir gemeinsam mit Foscarini gerne machen. Wenn ich also heute bei meinen Forschungen etwas Interessantes finde, oder etwas, das für die Beleuchtungswelt noch nie verwendet wurde, ist Foscarini das Unternehmen, mit dem ich die beste Möglichkeit hätte, etwas Originelles und Innovatives zu entwickeln.“

 

WAS SIND DIE BEDEUTENDSTEN ASPEKTE DER BELEUCHTUNGSTECHNOLOGIE, DIE FÜR DIESES PROJEKT ANGEWANDT WURDEN?

MS — „Die Beleuchtungstechnologie hat sich in 20 Jahren sehr entwickelt, daher verwenden wir nun LED. Im Vergleich zur Technologie der Vergangenheit ist es ein bisschen, als würde man an den Unterschied zwischen einem Motor mit elektronischer Einspritzung und einem mit Vergaser denken. Auch mit dem Vergaser konnte man ausgezeichnete Ergebnisse erzielen, doch war ein Genie notwendig, der den Motor anhörte und dann alles händisch einstellte. Bei Mite war es in etwa ebenso. Bei der ersten Ausführung verwendeten wir ein ziemlich langes Leuchtmittel, das auf einer bestimmten Höhe positioniert war. Um den Schaft zu schließen, formten wir eine runde Scheibe aus verchromtem Metall mit gewissen Ecken, die wir mit verschiedenen Neigungen ausprobierten, um das Licht direkt nach oben zu reflektieren, jedoch auch um das Licht in den Leuchtenkörper fließen zu lassen, wo es das Material streift und eine Hintergrundbeleuchtung erzeugt. Natürlich setzte diese Technologie unserem Spielraum Grenzen, während man heute mit den LEDs den Lichteffekt genau dort erzeugen kann, wo man ihn haben will.“

 

WIE VERÄNDERTE SICH DIE ARBEIT DES DESIGNERS IN DIESEN ERSTEN 20 JAHRES DES NEUEN JAHRTAUSENDS?

MS — „Ich bin heute glücklich mit meiner Arbeit, weil ich das Gefühl habe, in die 70-er Jahre zurückgekehrt zu sein, als der Unternehmer eine sehr wichtige Rolle hatte und klare Vorhaben mit Zielen, einen Zeitplan und das entsprechende Geld auf den Tisch legte und, – da er wusste, bis zu diesem Zeitpunkt gut gearbeitet zu haben – die Absicht hatte, sich dort hinzubegeben, wo er noch nie war. Wahrscheinlich liegt es an dieser schwierigen Zeit aufgrund der Pandemie oder daran, dass es beginnt, mir schwerzufallen, mit den großen multinationalen Unternehmen wie denen im Osten zusammenzuarbeiten, jedoch denke ich, dass der Punkt gekommen ist, direkt mit den Unternehmern persönlich zu arbeiten.“

WIE WICHTIG IST DER „TECHNOLOGIETRANSFER“ IN DESIGNFORSCHUNGEN?

MS — „Er ist von grundlegender Wichtigkeit. Meine Arbeit könnte man wie das Prinzip der kommunizierenden Gefäße sehen. Ich nehme etwas auf der einen Seite, „ziehe“ daran und bringe es auf eine andere Seite, um zu sehen, was passiert. Das habe ich mein ganzes Leben lang gemacht. In meinem Büro ist eine Werkstatt, wo ich mit meinen Händen etwas bauen oder alles reparieren kann und das hilft mir sehr. Es geht nicht darum, zu wissen, wo das „sky‘s limit“ ist, jedoch denke ich viel nach, bevor ich „Nein“ zu etwas sage, denn oft gibt es schon anderswo Lösungen und man braucht nur zu begreifen, wie man sie übertragen kann.“

 

DIESE LEUCHTE BESTEHT AUS EINEM SELBSTTRAGENDEN (TECHNOLOGISCHEN) „STOFF“: WELCHE IDEE VERBINDET TEXTILIEN MIT LICHTDESIGN?

MS — „Bei Mite ergibt sich die Bedeutung des Stoffs aus dem Vorteil, ein Muster zu schaffen, das das Licht vibrieren lässt, wenn es den Leuchtenkörper durchdringt, und es war nicht einfach den richtigen Stoff zu finden. Doch mit Stoff in seinen unendlichen Varianten kann man immer wunderschöne Dinge in Kombination mit Licht schaffen und mit Foscarini arbeiten wir daher daran, weiterhin zu experimentieren und neue Projekte zu entwickeln.“

 

WAS BEDEUTET DER NAME MITE UND DER DER HÄNGEAUSFÜHRUNG TITE?

MS — „Der Name leitet sich von einem französischen Wortspiel ab, das mich meine Mutter gelehrt hatte, als ich noch ein Kind war, um mich an den Unterschied zwischen den Kalkgebilden in Höhlen zu erinnern, die in die sich von unten nach oben bildenden Stalagmiten und die von oben nach unten hängenden Stalaktiten eingeteilt werden. Daher kommt die Idee für den Namen. Obwohl ich zuerst an die Logik der Form dachte, die weiter entfernt vom Boden oder von der Decke immer dünner wird – weshalb die Namen der beiden Leuchten umgekehrt sein müssten –, funktioniert diese Logik auch gut im Hinblick auf typologische Assonanz: die (Stalag)MITE stützt sich auf den Boden und die (Stalak)TITE hängt von der Decke.“

Es war im Jahr 1990 als Foscarini eine Leuchte aus geblasenem Glas vorstellte, die mit einem Dreibein aus Aluminium kombiniert war, welche aus der Zusammenarbeit mit dem Designer Rodolfo Dordoni entstanden war. Er interpretierte den klassischen Lampenschirm vollkommen neu. Diese Leuchte trug den Namen Lumiere.

Entdecken Sie Lumiere

Wann und wie entstand das Projekt Lumiere (die Idee, wer waren die ersten Beteiligten, die Befürworter)?

Das geschah vor vielen Jahren. Um mich daran zu erinnern, wer die Beteiligten waren, müsste ich mein Gedächtnis sehr anstrengen, was in meinem Alter vielleicht nicht so einfach ist.
Ich kann jedoch vom Kontext erzählen, in dem Lumiere entstanden ist. Es war eine Zeit, in der ich mit Foscarini an einer Art Veränderung des Unternehmens zu arbeiten begonnen hatte. Sie hatten sich wegen einer Generalregie an mich gewandt, die eine Art künstlerische Leitung der neuen Kollektion sein sollte, da sie die Unternehmensorganisation ändern wollten.
Foscarini war ein Unternehmen im Pseudo-Murano-Stil, denn es hatte seinen Sitz zwar in Murano, doch seine Mentalität war nicht ausschließlich auf Murano bezogen. Wir begannen an diesem Konzept zu arbeiten: Die Unternehmensidentität (Identität der Wurzeln des Unternehmens, also Murano-Glas) sollte beibehalten werden, doch sollte es sich im Vergleich zum Verhalten der anderen Betriebe aus Murano (nämlich Glasbrennofen-geblasenes Glas) von diesen unterscheiden, indem dem Produkt technologische Details hinzugefügt wurden, die es auszeichneten und Foscarini mehr zu einem Unternehmen der „Beleuchtungswelt“ und nicht für „geblasenes Glas“ machte. Dieses Konzept bildete damals die Leitlinien für das künftige Unternehmen Foscarini.

 

Wo entstand Lumiere? Und was führte zu seiner Form-Funktion (Designbeschränkungen, die Materialien geblasenes Glas und Aluminium)?

Auf Grundlage der Leitlinien, die ich gerade erwähnt habe, begannen wir, uns bei unseren Treffen Produkte vorzustellen und sie zu entwerfen. Bei einem dieser Treffen, ich glaube, wir waren noch im alten Betriebssitz in Murano, machte ich eine Skizze auf einem Zettel, eine wirklich kleine Zeichnung auf einem Blatt Papier, das vielleicht 2 x 4 cm groß war. Diesen Glasschirm mit einem Dreibein, nur um die Idee zu verstehen zu geben, Glas und Guss zu verbinden, und damals war Aluminiumguss ein sehr modernes, neues Thema.
Die Idee dieses kleinen Dreibeins mit dem Guss und dem Glas verkörperte eher ein allgemeineres Konzept als den Entwurf einer Leuchte: „Wie man nämlich zwei Elemente vereint, die charakteristisch für die künftigen Produkte des Unternehmens sein würden.“ Da war praktisch die Intuition.

 

Ein Moment, den Sie mehr als andere erinnern, wenn von Lumiere die Rede ist (ein Gespräch mit dem Auftraggeber, ein Versuch im Betrieb, der erste Prototyp)?

Nun, sicherlich den Moment, als Alessandro Vecchiato und Carlo Urbinati für meine Skizze, die Intuition, Interesse zeigten. Ich erinnere mich, dass Sandro die Zeichnung kurz ansah und sagte: „Schön, das sollten wir machen.“ In dieser Skizze erkannte man sofort das Produkt. Und auch ich dachte, dass diese Zeichnung ein richtiges Produkt werden konnte. Daraus entstand Lumiere.

 

Wir leben in einer „Wegwerfgesellschaft“. Was empfindet man, wenn man ein Erfolgsprodukt entworfen hat, das es bereits seit 25 Jahren gibt?

Es waren mit Sicherheit andere Zeiten. Früher, wenn man etwas entwarf, stellten die Betriebe auch Überlegungen zur Investition und zur Tilgung im Laufe der Zeit an. Daher waren die Dinge, die entworfen wurden, besonders gut durchdacht.
Heute sind die Unternehmen nicht anders. Was sich geändert hat, ist der Markt, das Verhalten des Konsumenten, das sehr „wechselhaft“ ist. Der Konsument von heute ist es aus anderen Warenbereichen (siehe Mode und Technologie) gewohnt, sich keine „langlebigen“ Dinge zu wünschen. Somit sind auch die Erwartungen, die die Unternehmen gegenüber den Produkten haben, mit Sicherheit beschränkter. Wenn ein Produkt (wie Lumiere) in Bezug auf Absetzbarkeit so lange besteht, bedeutet dies, dass es eigenständig ist. Es handelt sich also um ein Produkt, das nicht unbedingt auf die Trends der Zeit achtete. Genau aus diesem Grund, ist es irgendwie ansprechend. Und erweckt Gefallen. Sowohl beim Käufer als auch beim Designer.
Ich persönlich freue mich, dass Lumiere ein „Zeichen“ ist, das noch unverkennbar ist und Reiz besitzt!

 

Auf welche Weise konnte dieser Kontext auf der Haut und im Gedächtnis des Menschen und Architekten Rodolfo Dordoni „seine Spuren hinterlassen“, wenn er das wirklich tat?

Ich denke an zwei wichtige Momente, die meine Arbeit prägten. Der erste ist die Begegnung mit Giulio Cappellini, der mein Studienkollege an der Universität war. Später war ich sein Arbeitskollege. Als wir nämlich die Universität abgeschlossen hatten, bat er mich, mit ihm im Unternehmen zu arbeiten. Dank dieser Begegnung konnte ich die Designwelt „von innen“ kennenlernen. 10 Jahre lang arbeitete ich in der Einrichtungsbranche und konnte sie in all ihren Aspekten kennenlernen. Ich kann also behaupten, dass ich „praxisbezogen“ die gesamte Designproduktkette kenne.
So komme ich gleich zum zweiten meiner wichtigen Momente.
Dank dieser „Praxisbezogenheit“, diesen Kenntnissen in der Branche, wissen die Unternehmen, die sich an mich wenden, dass sie mich nicht nur um ein Produkt fragen, sondern um einen ganzen Gedankengang. Oft passiert es, dass dieser Gedankengang dazu führt, mit den Unternehmen Beziehungen aufzubauen, die sich in einen langen Austausch, lange Unterhaltungen verwandeln. Diese Gespräche helfen dabei, das Unternehmen kennenzulernen. Das Unternehmen gut zu kennen, ist ein grundlegender Bestandteil bei der Projektanalyse. Ich mag es besonders – und da bin ich ein bisschen verwöhnt -, mit Leuten zu arbeiten, mit denen ich so etwas wie ähnliche Absichten und zu erreichende Ziele teile. So kann man gemeinsam wachsen.

 

90er Jahre: Beim „Googlen“ erscheinen die Spice Girls, Take That und Jovanotti mit „È qui la festa?“, doch auch „Nevermind“ von Nirvana und der Song „Born Slippy“ von Underworld aus dem Soundtrack des Films „Trainspotting“. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Ihre 90er Jahre denken?

Die 90er Jahre waren für mich der Beginn eines fortschreitenden technologischen Unverständnisses. Damit möchte ich sagen, dass ich das, was nach der Musik-LP kam, technologisch gesehen nicht mehr zu verstehen begann. Als ich noch ein Junge war, kritisierte ich oft meinen Vater, weil ich ihn technologisch altmodisch fand. Nun gut, seine Rückständigkeit war im Vergleich zu mir gar nichts, wenn ich z. B. an meine „technologische Rückständigkeit“ im Vergleich zu meinen Enkelkindern denke. Sagen wir, dass in den 90er Jahren meine „technologische Isolation“ begann!

 

Was blieb für den Designer Rodolfo Dordoni unverändert?

Die Zeichnung. Die Skizze. Die Linie.

Die Designer-Kollektion ‚The Light Bulb Series’, die aus der Zusammenarbeit zwischen Foscarini und James Wines / SITE entstand, steht im Mittelpunkt der Installation „REVERSE ROOM”, die im Rahmen der Milano Design Week 2018 in Foscarinis Spazio Brera eingerichtet wurde: Eine umgedrehte und geneigte „Black box” stellt unsere Wahrnehmung des Raums auf den Kopf und unsere Reaktion auf die Umwelt sowie auf Konventionen in Frage.

„The Light Bulb Series“, die aus einer Reihe sorgfältig ausgewählter Exemplare in einer nummerierten und limitierten Auflage zusammengestellt wurde, ist eine Designer-Kollektion, die aufgrund der Geschichte, die sie erzählt, und des Gedankens, den sie vermittelt, besonders wertvoll ist. Sie geht von einer Reflexion über die Glühbirne als Archetyp, mit ihrer klassischen Birnenform aus, die aufgrund der Funktion entstand und von der damaligen Technologie bestimmt wurde, jedoch in all den Jahrzehnten die gleiche blieb, obwohl die technische Entwicklung heute die Anpassung jeder gewünschten Form ermöglicht.
Wines greift diese Reflexion auf und erforscht Fragen rund um die zentralen Themen seiner architektonischen Studien, die auf der Reaktion auf die Umgebung und auf die Wirkung darauf basieren. Diese Themen sind Umkehrung, Auflösung, Natur, alle Stadien des „architektonischen Fehlers“, die es möglich machen, die Realität neu zu denken, ihr Form zu verleihen, während sie gleichzeitig ihre Grenzen auflöst,

Alle Exemplare der Serie werden in Foscarinis Spazio Brera im „Reverse Room“ präsentiert, einer Sonderinstallation, die James Wines selbst mit seiner Tochter Susan Wines signiert hat, um die surrealen Umkehrcharakteristika dieser Variationen des Themas zu unterstreichen. In einem Raum mit dunklen Wänden, kopfüber und geneigt, mit einfarbigen Tischen und Stühlen, tauchen Hängelampen aus dem Boden auf, während Tischlampen von der Decke gucken und unseren Eindruck von den Räumen und unsere Reaktion auf Umweltreize und Konventionen in Frage stellen.

„Diese Serie entsteht aus der Idee heraus, das klassische Design der Glühbirne umzuwerfen, eine Idee, die zum kritischen Nachdenken über die absolut nicht-ikonischen Formen moderner LED-Lampen anregt. Das von Foscarini entworfene Konzept entsteht aus einer Arbeit an der spontanen Identifizierung der Menschen mit Formen und Funktionen von herkömmlichen Gegenständen. In diesem Fall verschmelzen die Glühbirnen, entwickeln sich, bersten, brechen, durchglühen und stürzen so jede Erwartung um.“

JAMES WINES
/ ARCHITEKT UND DESIGNER

Die Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Foscarini und James Wines dauert über einen Zeitraum von fast dreißig Jahren an und führt durch einige wichtige Etappen, in einer natürlichen Konvergenz der entsprechenden Poetiken. Die Wurzeln dieser Beziehung gehen auf das Jahr 1991 mit „Table Light / Wall light“ zurück, der ersten Arbeit, die von Foscarini mit Wines‘ Gruppe SITE für die Kulturbereiche der Messe „Abitare il tempo“ in Verona, in jenen Jahren veranstaltet von Marva Griffin, gestaltet wurde. Mehrere Jahre danach kreuzen sich die Wege von Foscarini und Site erneut, dank eines umfassenden, monografischen Artikels über Inventario (das von Beppe Finessi geleitete und von Foscarini geförderte und unterstützte Zeitschriftenbuch), der von Michele Calzavara geschrieben wurde und den Arbeiten der Gruppe gewidmet war. Hier entsteht der Wunsch von Foscarini, das Projekt wieder aufzunehmen, es in eine Kollektion in Kleinserie zu verwandeln, die aus Leuchten und Objekten besteht.

„Es ist stets ein Privileg für ein sich mit Design befassendes Unternehmen, die eigene Geschichte mit dem konzeptionellen und künstlerischen Weg von Gestaltern zu kreuzen, die mit ihm wesensverwandt sind. Das ist der Fall von Foscarini und James Wines.“

CARLO URBINATI
/ PRÄSIDENT FOSCARINI

“The Light Bulb Series” ist eine Designer- Kollektion, die aus den weitreichenden Reflexionen über die Glühbirne als Archetyp, mit ihrer typischen Kolbenform entsteht, und eine Serie überraschender Provokationen ins Leben ruft.

„Eine Idee, die zum kritischen Nachdenken über die absolut nicht-ikonischen Formen moderner LED-Lampen anregt“. Wines greift diese Überlegungen auf und erforscht Fragen rund um die Hauptthemen, die seine architektonische Forschung bestimmt haben. Diese Themen sind Umkehrung, Auflösung, Natur, alle Stadien des „architektonischen Fehlers“, die es möglich machen, die Realität neu zu denken, ihr Form zu verleihen, während sie gleichzeitig ihre Grenzen auflöst, in einem Drang zu erforschen und die Dinge besser und anders zu machen, was auch Foscarini schon immer gekennzeichnet hat.

Zusammengestellt aus einer Reihe sorgfältig ausgewählter Stücke in einer nummerierten limitierten Serie, die The Light Bulb Series umfasst fünf Interpretationen dieser Lichtikonen. Die Kollektion wird begleitet von einer Monografie über die Arbeit des Atelier SITE, das uns auffordert, über eine Welt – die Welt des Designs und damit des Möglichen – in der es immer möglich ist, Licht auf eine andere Weise zu erzeugen, nachzudenken.

/ Black Light
Eine Halterung, die Licht ausstrahlen, während die Glühbirne schwarz und „dunkel“ bleibt: eine reine Umkehrung der Funktionen und der Teile.

/ Candle Light
Kerze auf Glühbirne: Ein Kurzschluss zwischen unterschiedlichen Wegen und Wirkungen, Licht zu machen, zwei beleuchtungstechnische Geschichten über Flamme und Wolfram, die sich gemeinsam schmelzen und ein neues zweideutiges und paradoxes Objekt bilden.

/ Melting Light
Wie während einer Fusion wird eine Glühbirne in einem Standbild zwischen Form und Verflüssigung verewigt, bleibt in einem Zwischenstadium stehen, wird zur verschwindenden Ikone eines Phantoms.

/ Plant Light
Eine Glühbirne, die von der Natur durchdrungen ist, Kiesel und Erde, kann als solche verschwinden, und sich in ein Terrarium oder in eine Glühbirnen-Vase für Pflanzen, die sie bevölkern, verwandeln.

/ White Light
Das ist die Matrix, die Grundikone, die noch intakt ist, Objekt, das zum Archetyp der Erleuchtung geworden ist.

Alle Stücke der Serie werden bei Foscarini im „Reverse Room“ präsentiert, einer Sonderinstallation, die James Wines selbst mit seiner Tochter Susan Wines signiert hat, um die surrealen Umkehrcharakteristika dieser Variationen des Themas zu unterstreichen.

Erfahren Sie mehr über die Installation Reverse Room

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