Foscarini und der Compasso d’Oro ADI
Der Preis Compasso d’Oro ist weltweit der älteste und angesehenste Preis in der Designbranche. Er wurde 1954 auf den Vorschlag von Giò Ponti das erste Mal vergeben und verfolgt das Ziel, den Wert und die Qualität von italienischen Designprodukten hervorzuheben.
Seit 1958 widmet sich ADI, die Vereinigung für Industriedesign, der Organisation und garantiert die Unparteilichkeit und Richtigkeit – da der Preis nach einer Vorauswahl vergeben wird, die durch eine aus Experten, Designern, Kritikern, Historikern und Journalisten bestehende Kommission durchgeführt wird – mit dem Ziel, die Qualität und Innovation der Forschung, Materialkultur und des italienischen Entwurfs zu fördern und anzuerkennen.
Sämtliche ausgezeichnete Objekte werden Teil der Historischen Sammlung des Preises Compasso d‘Oro ADI, die vom Ministerium der Kulturgüter zum nationalen Bestand „von besonderem künstlerischen und historischen Interesse“ erklärt wurde.
Foscarini wurde im Laufe der Jahre mehrmals vom ständigen Design-Beobachtungsorgan ausgewählt – ADI-Organ, das dank Expertenkommissionen die italienischen Produkte in den verschiedenen Kategorien der Warengruppen beurteilt – und erhielt zweimal den Compasso d‘Oro und sieben Ehrenvolle Erwähnungen, die vom ständigen Engagement des Unternehmens in der Forschung sowie im Angebot von neuen Formen und Bedeutungen zeugen, nicht nur beim Produkt selbst, sondern auch bei seiner Art, sich zu präsentieren.
2001: Der Compasso d‘Oro für Mite und Tite
Als Ergebnis einer über zweijährigen Forschung wird die Bodenleuchte Mite seit dem Jahr 2000 erzeugt. Die von Marc Sadler entworfene Leuchte verwendet einen 185-cm-hohen Diffusor mit kreisförmigen Grundriss, der sich nach oben hin ausweitet, und aus einem Glasgewebe gefertigt wird, das von einem Draht aus Kohlenstoff bei der schwarzen Ausführung und aus Kevlar® bei der gelben Ausführung umwickelt ist.
Die Materialforschung begann mit der Erforschung der möglichen Rowing-Technologien, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basieren. Eine Technologie, die normalerweise zur Herstellung von Angelruten und Rudern von Wettkampfbooten verwendet wird, wurde von Marc Sadler bereits zur Erzeugung von Golfschlägern genutzt. Als erstes Unternehmen wandte Foscarini diese Technik im Beleuchtungsbereich an und patentierte seine Erfindung. Das Glasgewebe wird wie ein Kleid geschnitten, mit gehärtetem Harz und dem Draht um eine Form gewickelt und anschließend im Ofen gebrannt. Auf diese Weise lässt der Draht eine originelle Dekoration entstehen und verleiht dem Material insbesondere Flexibilität, Festigkeit, Leichtigkeit sowie Strapazierfähigkeit und die Struktur ist zugleich tragender und leuchtender Körper.
Die Jury des Compasso d’Oro-ADI 2001 begründete die Vergabe des Preises an Mite und die Hängeleuchte Tite folgendermaßen:
„Technologische Innovation bei der Verwendung eines eigens konzipierten Materials, einfache Wartung und Reinigung, Leichtigkeit und Gestaltung zeichnen einen besonders einfachen Gegenstand mit schlichtem Design durch die ästhetische Ausdruckskraft bei seiner Funktion aus.“
Die Leuchten Mite und Tite sind im ADI Design Museum in Mailand zu finden und wurden in die Designsammlung des Centre Pompidou in Paris aufgenommen.
2011: Ehrenvolle Erwähnung für die Installation „Infinity“
Infinity – ein von Vicente Garcia Jimenez entworfenes, riesengroßes Kaleidoskop, das die Bilder der Foscarini-Kollektion bis ins Unendliche wiedergibt – empfing und faszinierte die Besucher des Fuorisalone 2009 in den Räumlichkeiten des Superstudio Più in Mailand, um Ihnen eine multisensorielle und außergewöhnliche Erfahrung der Lichtchoreographien zu schenken, mit Videos von Massimo Gardone und Originalmusik von Francesco Morosini. Die Installation wurde für den ADI Design Index 2010 ausgewählt und erhielt 2011 anlässlich des XXII. Compasso d‘Oro eine Ehrenvollen Erwähnung als Auszeichnung der besonders innovativen Kommunikation von Foscarini.
2014: Der Compasso d‘Oro für das Redaktionsprojekt Inventario
Zwischen Buch und Zeitschrift präsentiert sich Inventario als Redaktionsprojekt, das von Beppe Finessi geleitet und von Foscarini gefördert und unterstützt wird. Es erforscht die besten Produkte internationaler Kreativität anhand einer Darstellung des Projekts aus unterschiedlichen Perspektiven.
Inventario beleuchtet ganz unabhängig die Bereiche Design, Architektur und Kunst. Ein einzigartiger und unverwechselbarer Ansatz, der mit dem Compasso d’Oro ADI anlässlich seiner XIII. Ausgabe anerkannt und ausgezeichnet wurde, und zwar mit der folgenden Begründung seitens der Jury: „Für die Fähigkeit, kulturell anspruchsvolle Themen mit Leichtigkeit zu präsentieren und mit Bildern zu illustrieren, die durch ihre starke visuelle Identität und hohe redaktionelle Qualität überzeugen.“ Inventario, mit der künstlerischen Leitung von Artemio Croatto/Designwork und herausgegeben von Corraini Edizioni, ist in den besten Book-Shops und Buchhandlungen der ganzen Welt erhältlich und kann auch online erworben werden.
„Inventario handelt nicht von Foscarini, da wir ein vollkommen unabhängiges und somit in seiner Unabhängigkeit glaubwürdiges Projekt entstehen lassen wollten. Inventario vermittelt unsere Werte, blickt nach vorn, aufmerksam und neugierig, mit Freude am Innovativen – wie es auch dem Geist von Foscarini entspricht.“
CARLO URBINATI
/ Präsident Foscarini
2014: Es regnet Auszeichnungen
Das Engagement und die Innovation von Foscarini als kreatives Forschungslabor im Zeichen von Spitzenleistungen wurden im Rahmen der Ausgabe 2014 des Compasso d’Oro mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt. Neben dem Compasso d’Oro, der an Inventario vergeben wurde, erhielt Foscarini anlässlich der XIII. Ausgabe des renommierten Preises Ehrenvolle Erwähnungen für die Produkte Aplomb (Design: Lucidi und Pevere), Behive (Design: Werner Aisslinger), Binic (Design: Ionna Vautrin), Colibrì (Design: Odoardo Fioravanti) und Magneto (Design: Giulio Iacchetti).
2020: Ehrenvolle Erwähnung für Satellight
Die internationale Jury der XXVI. Ausgabe des Preises Compasso d‘Oro ADI vergab an die Leuchte nach einem Design von Eugeni Quitllet eine Ehrenvolle Erwähnung. Besonders maßgeblich ist die innovative Verwendung von geblasenem Glas und Kristallglas, das Satellight zu einem einfachen und unmittelbar interpretierbaren Gegenstand macht, welcher sich jedoch auch vollkommen neu und in seiner poetischen Leichtigkeit tiefgehend offenbart.
Die Leuchte weist ein Design auf, das von einer glänzenden, schwebenden Kugel geprägt ist und an den Mond im Nachthimmel erinnert, oder aber an eine Leuchtkugel, die von einem hauchdünnen, transparenten Tuch gehalten wird. Der Diffusor wirkt dank der satinierten Oberfläche wie eine im leeren Raum schwebende Präsenz, auch im ausgeschalteten Zustand.