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Plena übernimmt vom Mond den Namen, die Form und ein Licht zum Verlieben. Die Hängeleuchte mit ihrem einzigartigem Zauber steht bei der Gestaltung von Ferruccio Laviani im Mittelpunkt, die mit dem Licht und seinen Reflexen spielt.

Raum für das Licht: Die Mailänder Installation bringt vollkommen den kreativen Stil von Plena und die sie prägende Einheit von Form und Funktion, sowie Leistung und Poesie zum Ausdruck.
Die Hängeleuchte nach dem Design von Eugenio Gargioni und Guillaume Albouy, die trotz ihrer Größe dynamisch und leicht wirkt, weist eine Doppelbeleuchtung auf: ein auf der darunterliegenden Fläche reflektiertes und zur Decke diffuses Licht.

Plena ist wie eine Wiege, die die Lichtquelle enthält, welche, wie das Schlichte, den Augen verborgen bleibt. Sie kann einen Raum vollkommen ausleuchten und wirkt doch weich und heimelig. So ist sie perfekt über einem Tisch, wo sie nie blendet.
Der Stoff – ein doppeltes Gewebe aus speziellem PVC mit hoher Lichtreflexion, das Ergebnis der ständigen Forschung an Materialien seitens Foscarini – bezaubert: Er gibt die Form wieder, als wäre er voll und doch braucht er keine Struktur und Kraft, sondern ist eine perfekte natürliche Verkörperung. Das Aussehen ändert sich je nach der Perspektive des Betrachters und die geschwungene Linie vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit und Fliegen. Plena erscheint wie ein Segel, das den Wind einfängt.

„Zu der Gestaltung, die der Leuchte Plena gewidmet ist, wurde ich von der Leuchte selbst inspiriert, indem ich sie betrachtete, zu verstehen und zu interpretieren versuchte. Auch wenn die Form der unmittelbare, die Leuchte auszeichnende Aspekt ist, war für mich das Hauptziel, die Eigenschaft des Lichts – und somit seine Einzigartigkeit – zum Ausdruck zu bringen. Genau wie an Vollmondnächten der Mond in seiner absoluten Schönheit erstrahlt, betont auch bei Plena das indirekte Licht das Design und verbindet sie noch mehr mit dem Begriff, von dem sie ihren Namen hat, nämlich Louksna, vom Wortstamm Leuk: Licht oder Reflektiertes Licht. Gerade diesen „Zauber“ wollte ich durch eine schlichte Gestaltung zum Ausdruck bringen, wo die verborgene Seite des Vollmonds (‚Plena‘) anhand der Verwendung von einfachen Rundspiegeln gezeigt wird, die wie Satelliten in der Leere schweben. Eine Gewohnheit, eine beinahe eitle Geste, sich zu bewundern und bewundern zu lassen, ohne nie ganz die magische Seite, die die Leuchte auszeichnet, zu enthüllen.“

FERRUCCIO LAVIANI
/ DESIGNER

Erfahren Sie mehr über Plena, eine Hängeleuchte entworfen von Eugenio Gargioni und Guillaume Albouy.

Entdecken Sie Plena

Der Preis Compasso d’Oro ist weltweit der älteste und angesehenste Preis in der Designbranche. Er wurde 1954 auf den Vorschlag von Giò Ponti das erste Mal vergeben und verfolgt das Ziel, den Wert und die Qualität von italienischen Designprodukten hervorzuheben.

Seit 1958 widmet sich ADI, die Vereinigung für Industriedesign, der Organisation und garantiert die Unparteilichkeit und Richtigkeit – da der Preis nach einer Vorauswahl vergeben wird, die durch eine aus Experten, Designern, Kritikern, Historikern und Journalisten bestehende Kommission durchgeführt wird – mit dem Ziel, die Qualität und Innovation der Forschung, Materialkultur und des italienischen Entwurfs zu fördern und anzuerkennen.

Sämtliche ausgezeichnete Objekte werden Teil der Historischen Sammlung des Preises Compasso d‘Oro ADI, die vom Ministerium der Kulturgüter zum nationalen Bestand „von besonderem künstlerischen und historischen Interesse“ erklärt wurde.

Foscarini wurde im Laufe der Jahre mehrmals vom ständigen Design-Beobachtungsorgan ausgewählt – ADI-Organ, das dank Expertenkommissionen die italienischen Produkte in den verschiedenen Kategorien der Warengruppen beurteilt – und erhielt zweimal den Compasso d‘Oro und sieben Ehrenvolle Erwähnungen, die vom ständigen Engagement des Unternehmens in der Forschung sowie im Angebot von neuen Formen und Bedeutungen zeugen, nicht nur beim Produkt selbst, sondern auch bei seiner Art, sich zu präsentieren.

2001: Der Compasso d‘Oro für Mite und Tite

Entdecken Sie Mite und Tite

Als Ergebnis einer über zweijährigen Forschung wird die Bodenleuchte Mite seit dem Jahr 2000 erzeugt. Die von Marc Sadler entworfene Leuchte verwendet einen 185-cm-hohen Diffusor mit kreisförmigen Grundriss, der sich nach oben hin ausweitet, und aus einem Glasgewebe gefertigt wird, das von einem Draht aus Kohlenstoff bei der schwarzen Ausführung und aus Kevlar® bei der gelben Ausführung umwickelt ist.
Die Materialforschung begann mit der Erforschung der möglichen Rowing-Technologien, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basieren. Eine Technologie, die normalerweise zur Herstellung von Angelruten und Rudern von Wettkampfbooten verwendet wird, wurde von Marc Sadler bereits zur Erzeugung von Golfschlägern genutzt. Als erstes Unternehmen wandte Foscarini diese Technik im Beleuchtungsbereich an und patentierte seine Erfindung. Das Glasgewebe wird wie ein Kleid geschnitten, mit gehärtetem Harz und dem Draht um eine Form gewickelt und anschließend im Ofen gebrannt. Auf diese Weise lässt der Draht eine originelle Dekoration entstehen und verleiht dem Material insbesondere Flexibilität, Festigkeit, Leichtigkeit sowie Strapazierfähigkeit und die Struktur ist zugleich tragender und leuchtender Körper.
Die Jury des Compasso d’Oro-ADI 2001 begründete die Vergabe des Preises an Mite und die Hängeleuchte Tite folgendermaßen:

„Technologische Innovation bei der Verwendung eines eigens konzipierten Materials, einfache Wartung und Reinigung, Leichtigkeit und Gestaltung zeichnen einen besonders einfachen Gegenstand mit schlichtem Design durch die ästhetische Ausdruckskraft bei seiner Funktion aus.“

Die Leuchten Mite und Tite sind im ADI Design Museum in Mailand zu finden und wurden in die Designsammlung des Centre Pompidou in Paris aufgenommen.

2011: Ehrenvolle Erwähnung für die Installation „Infinity“

Infinity – ein von Vicente Garcia Jimenez entworfenes, riesengroßes Kaleidoskop, das die Bilder der Foscarini-Kollektion bis ins Unendliche wiedergibt – empfing und faszinierte die Besucher des Fuorisalone 2009 in den Räumlichkeiten des Superstudio Più in Mailand, um Ihnen eine multisensorielle und außergewöhnliche Erfahrung der Lichtchoreographien zu schenken, mit Videos von Massimo Gardone und Originalmusik von Francesco Morosini. Die Installation wurde für den ADI Design Index 2010 ausgewählt und erhielt 2011 anlässlich des XXII. Compasso d‘Oro eine Ehrenvollen Erwähnung als Auszeichnung der besonders innovativen Kommunikation von Foscarini.

2014: Der Compasso d‘Oro für das Redaktionsprojekt Inventario

Entdecken Sie Inventario

Zwischen Buch und Zeitschrift präsentiert sich Inventario als Redaktionsprojekt, das von Beppe Finessi geleitet und von Foscarini gefördert und unterstützt wird. Es erforscht die besten Produkte internationaler Kreativität anhand einer Darstellung des Projekts aus unterschiedlichen Perspektiven.
Inventario beleuchtet ganz unabhängig die Bereiche Design, Architektur und Kunst. Ein einzigartiger und unverwechselbarer Ansatz, der mit dem Compasso d’Oro ADI anlässlich seiner XIII. Ausgabe anerkannt und ausgezeichnet wurde, und zwar mit der folgenden Begründung seitens der Jury: „Für die Fähigkeit, kulturell anspruchsvolle Themen mit Leichtigkeit zu präsentieren und mit Bildern zu illustrieren, die durch ihre starke visuelle Identität und hohe redaktionelle Qualität überzeugen.“ Inventario, mit der künstlerischen Leitung von Artemio Croatto/Designwork und herausgegeben von Corraini Edizioni, ist in den besten Book-Shops und Buchhandlungen der ganzen Welt erhältlich und kann auch online erworben werden.

„Inventario handelt nicht von Foscarini, da wir ein vollkommen unabhängiges und somit in seiner Unabhängigkeit glaubwürdiges Projekt entstehen lassen wollten. Inventario vermittelt unsere Werte, blickt nach vorn, aufmerksam und neugierig, mit Freude am Innovativen – wie es auch dem Geist von Foscarini entspricht.“

CARLO URBINATI
/ Präsident Foscarini

2014: Es regnet Auszeichnungen

Das Engagement und die Innovation von Foscarini als kreatives Forschungslabor im Zeichen von Spitzenleistungen wurden im Rahmen der Ausgabe 2014 des Compasso d’Oro mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt. Neben dem Compasso d’Oro, der an Inventario vergeben wurde, erhielt Foscarini anlässlich der XIII. Ausgabe des renommierten Preises Ehrenvolle Erwähnungen für die Produkte Aplomb (Design: Lucidi und Pevere), Behive (Design: Werner Aisslinger), Binic (Design: Ionna Vautrin), Colibrì (Design: Odoardo Fioravanti) und Magneto (Design: Giulio Iacchetti).

2020: Ehrenvolle Erwähnung für Satellight

Entdecken Sie Satellight

Die internationale Jury der XXVI. Ausgabe des Preises Compasso d‘Oro ADI vergab an die Leuchte nach einem Design von Eugeni Quitllet eine Ehrenvolle Erwähnung. Besonders maßgeblich ist die innovative Verwendung von geblasenem Glas und Kristallglas, das Satellight zu einem einfachen und unmittelbar interpretierbaren Gegenstand macht, welcher sich jedoch auch vollkommen neu und in seiner poetischen Leichtigkeit tiefgehend offenbart.
Die Leuchte weist ein Design auf, das von einer glänzenden, schwebenden Kugel geprägt ist und an den Mond im Nachthimmel erinnert, oder aber an eine Leuchtkugel, die von einem hauchdünnen, transparenten Tuch gehalten wird. Der Diffusor wirkt dank der satinierten Oberfläche wie eine im leeren Raum schwebende Präsenz, auch im ausgeschalteten Zustand.

Die Leuchte Mite kennzeichnete den Beginn der nunmehr historischen Zusammenarbeit zwischen Foscarini und Marc Sadler: ein Projekt, das sich den Normen widersetzt und dem entspricht, was der Designer als „Höhepunkte der Unvernunft“ bezeichnet, nämlich das Verlangen, sämtliche Eigenschaften eines Materials und einer Technologie zu erforschen.

Gemeinsam mit der Hängeleuchte Tite wurde Mite 2001 mit dem Compasso d’Oro ausgezeichnet, dem international renommiertesten Designpreis. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, und wir finden, dass dieses Ereignis, wie der ikonische und zeitlose Charakter von Mite, angemessene Feierlichkeiten verdient.
So entsteht Mite Anniversario, die das ursprüngliche Konzept von Mite anhand von weiteren Experimenten und Änderungen fortentwickelt. Zu diesem besonderen Anlass interviewten wir Marc Sadler und führten ein interessantes Gespräch über Mite, Tite und über Beleuchtungsdesign.

 

WIE BEGANN DIE ZUSAMMENARBEIT MIT FOSCARINI FÜR DIE LEUCHTE MITE?

MS — „Ich lernte Foscarini zu einer Zeit kennen, in der ich in Venedig wohnte und Mite war das erste, gemeinsam entwickelte Projekt. Für mich war Foscarini ein kleines Unternehmen, das Glas erzeugte, weit entfernt von dem, was ich machte. Eines Tages lernte ich zufällig auf einem Linienboot einen der Teilhaber kennen. Als wir von unserer Arbeit und von dem, was wir machten, sprachen, bezog ich mich auf ein Thema, über das sie gerade nachdachten. Er bat mich, mir ein Projekt vorzustellen, das den ungewissen Touch von Glas hatte – diesen handwerklichen Aspekt, den man unmöglich beherrschen kann und der dafür verantwortlich ist, dass jeder Gegenstand eine eigene Persönlichkeit hat -, welches jedoch industriell mit einer ganzheitlicheren Vision erzeugt werden könnte. Wir verabschiedeten uns und gingen auseinander, nachdem wir uns versprochen hatten, darüber nachzudenken.“

 

WAS WAR DIE HAUPTIDEE, DIE DIESES PROJEKT ENTSTEHEN LIESS?

MS — „Ich war nach Taiwan unterwegs, wegen eines Projekts für Tennisschläger und Golfschläger für ein Unternehmen, das mit Glasfaser und Kohlenstofffaser arbeitete. Das ist eine Welt, in der die Produkte in großen Zahlen hergestellt werden, nicht nur ein paar Exemplare. Schläger sind bei ihrer Erzeugung, wenn sie gerade aus der Form kommen, wunderschön. Dann beginnt man mit ihrer Bearbeitung, sie werden gereinigt, feinbearbeitet, lackiert, mit verschiedenen grafischen Elementen bedeckt und so verlieren sie langsam diesen Zauber der Erzeugungsphase. Schließlich hat man einen Gegenstand voller Zeichen, die die eigentliche Struktur verbergen und das Endprodukt erscheint mir immer weniger interessant im Vergleich zum Produkt in seiner Anfangsphase. Für meine Arbeit als Designer ziehe ich das Produkt im Rohzustand vor, vor den Feinbearbeitungen, wenn es noch ein „mythisches“, wunderschönes Objekt ist, weil seine Materie vibriert. Als ich nämlich diese Objekte im Gegenlicht betrachtete, sah man die Fasern und ich bemerkte, wie das Licht die Materie durchdrang. Ich nahm mir ein paar dieser Muster und brachte sie nach Venedig. Gleich nach meiner Rückkehr rief ich Foscarini an und sagte ihnen, dass ich über eine Möglichkeit nachdachte, dieses Material zu verwenden. Auch wenn die aus Materialstücken hergestellte Glasfaser Grenzen bei ihrer ungewissen Bearbeitung hat, dachte ich über einen industriell zu erzeugenden Gegenstand nach. Foscarini diesen vorzuschlagen, war etwas gewagt, denn um seine Verwendung zu rechtfertigen, waren große Produktionsmengen notwendig, und außerdem war es kein vielseitiges und anpassungsfähiges Material. Wenn es uns jedoch gelingen würde, ihn in diesem faszinierenden Materialzustand zu behalten, wäre es eine schöne Gelegenheit, ihn auf ein Beleuchtungsprojekt anzuwenden.“

WIE WAR DIE FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSPHASE?

MS — „Wir wandten uns an viele Betriebe, die dieselben Materialien und dieselben Techniken zur Erzeugung von Weinwannen oder Sportgeräte verwendeten, jedoch leider waren sie nicht bereit, an diesem Forschungsexperiment mitzuwirken. Wir verloren aber nicht den Mut und suchten weiter bis wir einen Unternehmer fanden, der mit diesem Material auch für seine persönlichen Experimente arbeitete (er hatte sich einen motorbetriebenen Deltagleiter gebaut). Er begeisterte sich für das Projekt und stand sofort dafür zur Verfügung. Er hatte einen Betrieb, der außergewöhnliche und besondere Angelruten herstellte, doch er beschloss, sich mit uns in die Welt der Beleuchtung zu stürzen. Er schickte uns Probemuster, die er selbstständig anfertigte und fragte uns um unsere Meinung zu neuen Harzen und neuen Geweben. Design entsteht durch Menschen, die agieren und miteinander interagieren. Das ist ein vollkommen italienischer Zauber. Oft wird in Unternehmen im Rest der Welt gewartet, dass der Designer kommt und wie ein Superheld alles komplett vollendet, schlüsselfertig, übergibt. Doch so ist das nicht: Um wirklich innovative Projekte umzusetzen, bedarf es eines ständigen Austauschs, wo man Probleme erörtert und gemeinsam löst. Ich arbeite gerne so.“

 

WURDEN LERNMODELLE UND -PROTOTYPEN ENTWICKELT?

MS — „Das erste Modell wurde mit einer traditionellen, geschlossenen Form ausgeführt. Dann kam uns die Idee, eine andere Technik – das ‚Rowing‘ – auszuprobieren, die auf der Umwicklung eines vollen Körpers mit Drähten basiert. Als ich die zu verwendenden Drähte betrachtete, fand ich Bündel, die als mangelhaft betrachtet wurden, da bei ihnen der Draht nicht vollkommen gerade, sondern leicht bebend erschien. Diese Art von Draht fand dann in der Endproduktion seine Anwendung. Die Fasern sind nicht alle gleichmäßig: Wir wollten diesen „Mangel“ hervorheben, der sich für uns in eine einzigartige Eigenschaft verwandelt hatte. Wir wollten uns vom Gefühl der technischen Natur befreien und den Wert der Handarbeit sowie einen warmen materiellen Touch hervorheben, wie man ihn in Italien zum Ausdruck bringen kann. Bei einem anfänglichen Prototypen hatte ich die Spitze mit einem 45-Grad-Schnitt abgetrennt und einen Autoscheinwerfer eingearbeitet. Wenn ich heute diesen ersten Prototypen sehe, stört er mich ein bisschen, doch das ist vollkommen normal, weil er den Beginn einer langen Forschungswegs darstellt. Um bei einem einfachen Produkt zu landen, muss man viel arbeiten. Am Anfang war mein Zeichen zu stark, beinahe gewaltsam. Foscarini konnte das beheben, und das ist richtig so, das ist Design. Es ist das richtige Gleichgewicht zwischen den Mitwirkenden, um zusammen ein gemeinsames Werk zu schaffen. Nur durch die Arbeit mit dem Unternehmen Foscarini, das mit Licht richtig umgehen kann, das der Transparenz und jener Wärme des Materials den richtigen Touch verleihen kann, gelang es uns, dass das Produkt die richtige Proportion und Echtheit erreichte. Wir konnten einen viel klareren, sauberen Gegenstand gewinnen, bei dem das Wichtige das Licht ist, das er erzeugt, die Transparenz des Körpers und die bebende Bewegung, die im Design zum Ausdruck kommt. Kein Gegenstand, der schreit, sondern ein sanftes Element, das in die Wohnung kommt.“

 

WAS SIND DIE SPEZIELLEN HERAUSFORDERUNGEN BEI EINEM PROJEKT MIT LICHT?

MS — „Nach dieser Leuchte und nach dieser Annäherung an Verbundwerkstoffe bekam ich so ein bisschen die Etikette des Designers, der Leuchten mit raffinierten Materialien erzeugt. Das stört mich nicht, im Gegenteil, es ist das, was wir gemeinsam mit Foscarini gerne machen. Wenn ich also heute bei meinen Forschungen etwas Interessantes finde, oder etwas, das für die Beleuchtungswelt noch nie verwendet wurde, ist Foscarini das Unternehmen, mit dem ich die beste Möglichkeit hätte, etwas Originelles und Innovatives zu entwickeln.“

 

WAS SIND DIE BEDEUTENDSTEN ASPEKTE DER BELEUCHTUNGSTECHNOLOGIE, DIE FÜR DIESES PROJEKT ANGEWANDT WURDEN?

MS — „Die Beleuchtungstechnologie hat sich in 20 Jahren sehr entwickelt, daher verwenden wir nun LED. Im Vergleich zur Technologie der Vergangenheit ist es ein bisschen, als würde man an den Unterschied zwischen einem Motor mit elektronischer Einspritzung und einem mit Vergaser denken. Auch mit dem Vergaser konnte man ausgezeichnete Ergebnisse erzielen, doch war ein Genie notwendig, der den Motor anhörte und dann alles händisch einstellte. Bei Mite war es in etwa ebenso. Bei der ersten Ausführung verwendeten wir ein ziemlich langes Leuchtmittel, das auf einer bestimmten Höhe positioniert war. Um den Schaft zu schließen, formten wir eine runde Scheibe aus verchromtem Metall mit gewissen Ecken, die wir mit verschiedenen Neigungen ausprobierten, um das Licht direkt nach oben zu reflektieren, jedoch auch um das Licht in den Leuchtenkörper fließen zu lassen, wo es das Material streift und eine Hintergrundbeleuchtung erzeugt. Natürlich setzte diese Technologie unserem Spielraum Grenzen, während man heute mit den LEDs den Lichteffekt genau dort erzeugen kann, wo man ihn haben will.“

 

WIE VERÄNDERTE SICH DIE ARBEIT DES DESIGNERS IN DIESEN ERSTEN 20 JAHRES DES NEUEN JAHRTAUSENDS?

MS — „Ich bin heute glücklich mit meiner Arbeit, weil ich das Gefühl habe, in die 70-er Jahre zurückgekehrt zu sein, als der Unternehmer eine sehr wichtige Rolle hatte und klare Vorhaben mit Zielen, einen Zeitplan und das entsprechende Geld auf den Tisch legte und, – da er wusste, bis zu diesem Zeitpunkt gut gearbeitet zu haben – die Absicht hatte, sich dort hinzubegeben, wo er noch nie war. Wahrscheinlich liegt es an dieser schwierigen Zeit aufgrund der Pandemie oder daran, dass es beginnt, mir schwerzufallen, mit den großen multinationalen Unternehmen wie denen im Osten zusammenzuarbeiten, jedoch denke ich, dass der Punkt gekommen ist, direkt mit den Unternehmern persönlich zu arbeiten.“

WIE WICHTIG IST DER „TECHNOLOGIETRANSFER“ IN DESIGNFORSCHUNGEN?

MS — „Er ist von grundlegender Wichtigkeit. Meine Arbeit könnte man wie das Prinzip der kommunizierenden Gefäße sehen. Ich nehme etwas auf der einen Seite, „ziehe“ daran und bringe es auf eine andere Seite, um zu sehen, was passiert. Das habe ich mein ganzes Leben lang gemacht. In meinem Büro ist eine Werkstatt, wo ich mit meinen Händen etwas bauen oder alles reparieren kann und das hilft mir sehr. Es geht nicht darum, zu wissen, wo das „sky‘s limit“ ist, jedoch denke ich viel nach, bevor ich „Nein“ zu etwas sage, denn oft gibt es schon anderswo Lösungen und man braucht nur zu begreifen, wie man sie übertragen kann.“

 

DIESE LEUCHTE BESTEHT AUS EINEM SELBSTTRAGENDEN (TECHNOLOGISCHEN) „STOFF“: WELCHE IDEE VERBINDET TEXTILIEN MIT LICHTDESIGN?

MS — „Bei Mite ergibt sich die Bedeutung des Stoffs aus dem Vorteil, ein Muster zu schaffen, das das Licht vibrieren lässt, wenn es den Leuchtenkörper durchdringt, und es war nicht einfach den richtigen Stoff zu finden. Doch mit Stoff in seinen unendlichen Varianten kann man immer wunderschöne Dinge in Kombination mit Licht schaffen und mit Foscarini arbeiten wir daher daran, weiterhin zu experimentieren und neue Projekte zu entwickeln.“

 

WAS BEDEUTET DER NAME MITE UND DER DER HÄNGEAUSFÜHRUNG TITE?

MS — „Der Name leitet sich von einem französischen Wortspiel ab, das mich meine Mutter gelehrt hatte, als ich noch ein Kind war, um mich an den Unterschied zwischen den Kalkgebilden in Höhlen zu erinnern, die in die sich von unten nach oben bildenden Stalagmiten und die von oben nach unten hängenden Stalaktiten eingeteilt werden. Daher kommt die Idee für den Namen. Obwohl ich zuerst an die Logik der Form dachte, die weiter entfernt vom Boden oder von der Decke immer dünner wird – weshalb die Namen der beiden Leuchten umgekehrt sein müssten –, funktioniert diese Logik auch gut im Hinblick auf typologische Assonanz: die (Stalag)MITE stützt sich auf den Boden und die (Stalak)TITE hängt von der Decke.“

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