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Vertigine: Szenarien, Atmosphären, Emotionen

18/04/2007
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Um vom Wesen der eigenen Marke zu erzählen, vor allem von den Szenarien, der Atmosphäre und den Inhalten, die sich durch die Leuchten vermitteln, präsentiert Foscarini einer Videoinstallation mit stark emotionalem Charakter im Rahmenprogramm des Salone 2007. Im Folgenden die Szenografie, in den Worten der Autoren Vittorio Locatelli und Carlo Ninchi.

/ Etna. Außen. Morgengrauen

Durch das Dunkel ins Licht.
Eine Landschaft im urweltlichen Morgengrauen, ohne Farbe, aus schwarzer Erde und Lava. Eine scheinbare Ruhe, eine erstickte Stille, nur der Wind und die Vögel, eine Idee von Frieden. Aber die Landschaft dampft noch man spürt, dass unter der Oberfläche noch alles kocht. Die Erde, die in Bewegung ist, atmet. Das Licht wird stärker und trennt das Weiße der Luft deutlich vom Dunkel der Erde. Eine alte Landschaft der Erinnerung und der Träume. Eine innere Landschaft in stiller Bewegung.
Eine Figur und die Landschaft. Nicht in der Landschaft, eher an der Seite stehend. Sie denkt darüber nach oder träumt davon oder erinnert sich an sie. Eine raue Figur wie die Landschaft selbst mit weißer Haut und schwarzen Haaren. Östlich, wunderschön und kalt, mit schmalen Augen, die von Gedanken und Emotionen künden.
Erinnerungen treten zu Tage, die wir erfühlen, aber nicht verstehen können. Sie erzählen Bruchstücke von Geschichten, die immer wieder Licht und Raum thematisieren.

/ Hong Kong. Man Mo Tempel. Innen. Abend

Eine weit zurückliegende Geschichte, ein buddhistischer Tempel, an der Decke überzogen mit geweihten, dampfenden Spiralen. Das Licht geht in einer Art Nebel von Rauch auf, der Raum ist undefiniert, beweglich, kleidoskopartig, mit konzentrischen und spiralförmigen Bewegungen – ein Licht des Geistes.

/ Catania. Palazzo Biscari. Innen. Tag

Und dann eine andere Geschichte, eine, die sich in die vorhergehende hineinfügt, ein anderer Raum, ein anderes Licht. Ein mit sinnesfrohen Dekoration ausgeschmückter barocker Palast, wie man es nur in den Palästen Sziziliens finden kann. Mit dieser gewissen Heruntergekommenheit, Verwelktheit und gleichzeitiger Großartigkeit. Hier wird das Licht gebrochen durch gigantische Leuchten aus venezianischem Glas, erweitert durch Spiegel, losgelassen in die Weiten des Stucks und der Einrichtung.
Die Musik ist süß, romantisch und herzzerreißend, aber auch wie eine Musik der Jungen sein kann: modern, rauch, dreckig, dissonant. Ein unruhiges, klares Lied. Es erzählt von der Erde, aber es ist aus Bruchstücken und zusammengesetzten Erinnerungen gemacht. Es wächst mit dem Schwindel der Räume, instabil. Dann, unerwartet, kehrt es rein und klar zurück, während die Figur und die Landschaft zu einer Überlagerung kommen, sich miteinander identifizieren. Die Landschft ist die Figur. Die Figur ist die Landschaft. Die Suche hat ein Ende.

/ Etna. Außen. Tag.

Und wenn Landschaft und Figur explodieren, langsam, süß, ist es nicht der Vulkan, der Lava in die Luft spuckt, sondern es ist das Bild selbst, das bricht, das sich langsam zerstört, das durch den leeren Raum mit unendlicher Zeit fliegt.
Vorher und nachher, in dem realen Raum der Projektion, sind organische und materielle Leuchten, die austretendes Licht hinauspumpen. Ursprüngliche Körper, die dem Licht Form geben, eher als Designobjekte und Leuchtinstrumente, sind sie Beobachter der Konstruktion und der Destruktion, die sich zyklisch inszenieren. Stille und dauerhafte Zeugen, Überbringer des Lichtes, im Rausch.

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  • Event
  • Installation
  • Milan Design Week
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