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Kleine Geschichten im Rampenlicht: Die “Matchbox-Dioramen” von Antje Damm

01/08/2024
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Die renommierte Kinderbuchautorin und Illustratorin Antje Damm bereichert das Projekt “What’s in a Lamp?” von Foscarini mit bezaubernden Dioramen, in denen Lampen die Hauptrolle in suggestiven Erzählungen spielen, die in Streichholzschachteln zum Leben erweckt werden.

Erfahren Sie mehr über „What’s in a Lamp?“

Antje Damm, eine Künstlerin aus Wiesbaden, Deutschland, hat sich einen Namen in der Welt der Kinderliteratur und Illustration gemacht. Ursprünglich Architektin, wandte sie sich später dem Schreiben und Illustrieren von Kinderbüchern zu und erhielt internationale Anerkennung, darunter den “Best Illustrated Children’s Books” Preis der New York Times / New York Public Library.

 

Antje bringt ihre originäre künstlerische Vision in das redaktionelle Projekt “What’s in a Lamp?” von Foscarini ein, indem sie komplexe Dioramen in kleinen Streichholzschachteln schafft. Diese kleinen Welten faszinieren durch ihren verspielten und unbeschwerten Charakter und spiegeln gleichzeitig die Seele und das Wesen der Foscarini-Lampen wider. “Lampen sind nicht nur Lichtquellen; es sind physische, skulpturale Objekte, die unsere Lebensräume bereichern”, erklärt die Künstlerin. “Gutes Licht ist für jeden Raum unerlässlich, und es war aufregend, sich vorzustellen, in welcher Umgebung welche Lampe passt, indem ich alltägliche Situationen mit unerwarteten und besonderen Situationen vermischte.”

 

Antjes architektonischer Hintergrund kommt in ihrem präzisen Ansatz zur Gestaltung dieser Matchbox-Szenen zum Ausdruck, wobei sie die expressive Freiheit der Illustration mit einem experimentellen und akribischen Ansatz ausbalanciert, der an ihre architektonische Ausbildung erinnert. Jede Szene ist sorgfältig aufgebaut und kombiniert Techniken wie Zeichnung, Collage und Papierausschnitte, um ein eindrucksvolles und einnehmendes narratives Erlebnis zu schaffen. So findet beispielsweise die Stehleuchte Havana ihren Platz in einem fast magisch anmutenden Wald, während Orbital zum zentralen Punkt einer häuslichen Szene wird, dank seines “fantasievollen und einzigartigen Designs, das mich an Calders kinetische Mobile erinnert, die ich liebe”, erklärt Antje. In einem anderen Diorama wird die Pendelleuchte Big Bang zu einem dynamischen und skulpturalen Gegenstück zu einem Kunstwerk in einer Galerie.

“Die Herausforderung und Freude dieses Projekts liegen darin, die Essenz jeder Lampe im begrenzten Raum einer Streichholzschachtel einzufangen. Jede Szene erzählt eine Geschichte, ruft Emotionen hervor und vermittelt den einzigartigen Charakter der Lampe.”

Antje Damm

Entdecken Sie alle Dioramen von Antje Damm auf dem Instagram-Profil @foscarinilamps und tauchen Sie durch unser Interview tiefer in ihre faszinierende künstlerische Reise ein.

Hallo Antje! Kannst du ein wenig über deine künstlerische Reise erzählen und was dich dazu inspiriert hat, Künstlerin zu werden?

Das Zeichnen und Malen ist für mich schon immer die Möglichkeit von mir und dem, was in mir vorgeht, zu erzählen und das habe ich schon als kleines Kind oft und mit viel Freude gemacht.

Ich habe einige Jahre als Architektin gearbeitet und bin vor ca. 20 Jahren mehr durch Zufall zum Schreiben und Zeichnen von Bilderbüchern gekommen. Irgendwann musste ich mich entscheiden was ich in den Focus stelle, denn Beides zu machen, war einfach neben 4 Kindern zu viel. Die Arbeit als Künstlerin, Autorin und Illustratorin ist für mich ein Traumjob. Ich kann sehr frei und selbstbestimmt arbeiten und immer wieder neue Wege gehen, denn ich bin ein neugieriger Mensch der gerne Neues ausprobiert und den Pfad immer wieder verlässt.

Jedes Buch ist anders und immer wieder eine neue Herausforderung, und eine visuelle Umsetzung einer Idee immer wieder ein Wagnis.

 

Wie hat dein Hintergrund in Architektur deinen Ansatz für visuelles Erzählen und Illustration beeinflusst?

Im Grunde ist die Entwicklung eines Architekturkonzepts und die eines Buchkonzepts sehr ähnlich. Und in meiner Arbeit als Architektin habe ich natürlich viele Modelle gebaut und daran gearbeitet. Für manche meiner Illustrationen, für die ich aus Papier und Pappe Kulissen baue und dann abfotografiere, arbeite ich genauso. Es ist eine spielerische Rangehensweise, sehr experimentell und frei. Ich kann leicht ändern, hinzufügen und dann auch durch die Fotos focussieren und beeinflussen und ich mag es dreidimensional zu arbeiten.

 

Deine Verwendung von verschiedenen Materialien ist sehr charakteristisch. Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Im Grunde genommen finde ich es schwierig, das festzulegen. Ich illustriere meine Bücher sehr unterschiedlich, denn es sind auch ganz unterschiedliche Konzepte. Ich mische verschiedene Techniken, wie Zeichnung, Collage, digitale Illustration, und setzte sie je nach Projekt ein. In einem neuen Buch habe ich z.B. mit Scherenschnitten gearbeitet, weil ich diesen hohen Grad an Abstraktion mag, es unbedingt ausprobieren wollte und es sehr gut zu der Geschichte gepasst hat.

 

Wir sind neugierig auf deine Streichholzkunstwerke. Wie kam die Idee, Streichholzschachteln als Leinwand zu nutzen, zustande?

Während der Coronapandemie sind die ganzen Lesereisen ausgefallen und ich hatte plötzlich viel mehr Zeit. So kam mir die Idee, diese kleinen Streichholzschachteldioramen zu bauen. Inzwischen mögen vieler Leute meine kleinen Kunstwerke und möchten selber Eins besitzen.

Und mir macht es einfach großen Spaß sie zu bauen. Das ist Entspannung und Ausgleich für mich, aber auch die Herausforderung, auf so begrenztem Raum eine Geschichte zu erzählen.

 

Kannst du Einblicke in deine kreative Routine geben? Wie pflegst du Inspiration und überwindest Herausforderungen während des künstlerischen Prozesses?

Ich arbeite zuhause und habe hier ein Arbeitszimmer das mir eigentlich immer ein bisschen zu klein ist. Andererseits wohnen wir direkt am Wald und ich brauche die Natur um kreativ zu sein.

Ich bin viel Draußen, staune über die Veränderung der Jahreszeiten, sammele Pilze und beobachte Pflanzen und Tiere, aber ich gehe auch viel in Ausstellungen und brauche immer wieder neuen Input.

 

In deiner Serie für “What’s in a lamp?” werden Foscarini-Lampen Teil von Geschichten, die im begrenzten Raum einer Streichholzschachtel erzählt werden. Wie hast du Foscarinis Lampen in diese winzigen Erzählungen integriert, und welche Herausforderungen oder Freuden hattest du dabei, gleichzeitig mit Lampen und Schachteln zu arbeiten?

Möbel- und Lampendesign hat mich schon immer begeistert und war ja auch lange Zeit Teil meines Jobs als Architektin. Ich liebe schöne Dinge und Lampen sind für mich nicht nur ein Leuchtmittel, sondern ein Designobjekt oder eine Skulptur, die ich mir immer wieder gerne ansehen möchte. Und gutes Licht ist für jeden Raum wichtig, es begleitet uns ständig und macht den Raum nutzbar, den wir brauchen. Aber es ist einfach auch viel mehr als das.

Insofern war es spannend für mich, mir zu überlegen, in welchem Räumen ich welche Lampe gerne platzieren möchte. Ich wollte auf jeden Fall einige Besondere, aber auch ganz normale und alltägliche Situationen schaffen.

Was hat dich in diesem Projekt inspiriert?

Der Reiz diese kleinen Szenen mit den Lampen zu entwickeln, lag für mich darin, dem Spirit der Lampen nachzuempfinden. Was denke ich, wenn ich sie ansehe, wo können sie gut wirken. Bei der Havana-Lampe dachte ich, daß sie gut in die Natur passt. Sie hat etwas Archaisches an sich.

 

Wie hast du die Lampen ausgewählt, die in diesen Miniatur-Szenen vorkommen sollen?

Ich habe die Lampen gewählt, die mich besonders beeindruckt haben. Big Bang ist eine interessante Skulptur, die immer wieder anders aussieht. Und ich habe auch eine kleine und witzige Lampe, wie die Fleur ausgesucht, weil dies auch das große und spannende Spektrum zeigt, das Lampen abdecken können.

 

Hast du ein persönliches Lieblingskunstwerk aus deiner Serie “What’s in a lamp?”, und wenn ja, warum?

Besonders mag ich die Schachtel mit der Orbital Lampe. Das ist meine Lieblingslampe, weil sie lustig und so besonders ist und sie mich an die Mobiles von Calder erinnert, die ich sehr liebe.

 

Und ganz allgemein, was porträtierst du am liebsten?

Szenen aus der Natur und kleine Räume die eine ganz besondere Atmosphäre haben.

 

Deine Kunst hat eine universelle Anziehungskraft, die Sprachbarrieren überwindet. Wie verschmelzt du Illustration und Geschichtenerzählen in deinem kreativen Prozess?

Das Wichtige beim Kinderbüchermachen ist, das man in den Bildern eigene Geschichten erzählt, die einen Text ergänzen und weiterspinnen oder Neues hinzufügen, Fragen stellen oder sogar konterkarieren können. Das tolle ist ja, das Bilder Jeder lesen kann, egal welche Sprache er spricht.

 

Deine Illustrationen zeichnen sich durch eine kraftvolle Farbpalette aus. Wie triffst du Entscheidungen bezüglich der Farben, und welche Rolle spielen sie bei der Vermittlung der Stimmung deiner Werke?

Farben drücken Gefühle aus und die setzte ich natürlich ein. Aber ich arbeite da sehr intuitiv und überlege nicht viel. In meinem Bilderbuch „Der Besuch“ kann man sehr gut sehen, wie man mit Farben erzählen kann. Da besucht ein kleiner Junge eine ältere Frau und bringt durch diesen Besuch Farbe in ihr graues Leben.

 

Deine Arbeit bietet eine einzigartige Perspektive auf die Realität. Was bedeutet Kreativität für dich und wie pflegst du diese Kreativität?

Für mich gehört das zum Leben dazu. Damit meine ich nicht nur meine Arbeit. Vielleicht ist Kreativität auch die Kunst, im Leben immer wieder Lösungen und Wege zu finden, auch, wenn es mal nicht gut läuft. Das hat auch viel mit Hoffnung zu tun.

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